Ernst Beckmann (Verwaltungsjurist)

Ernst Beckmann (* 21. September 1893 i​n Athen; † 27. August 1957 i​n Marburg a​n der Lahn)[1] w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist. Als Mitglied d​er NSDAP w​ar er Oberpräsident d​er Provinz Hessen-Nassau i​m Freistaat Preußen.

Leben

Beckmann studierte Rechtswissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1912 wurde er im Corps Hasso-Borussia aktiv.[2] Nach bestandenem juristischen Staatsexamen und anschließender Referendarzeit wirkte er ab 1928 als Regierungsrat am Regierungspräsidium Düsseldorf, bevor er 1930 zum Landrat des Oberwesterwaldkreises mit Sitz in Bad Marienberg berufen wurde. 1932 wechselte er in gleicher Funktion ins hessische Witzenhausen. 1938 wurde er in Kassel zunächst zum Regierungsvizepräsidenten, am 1. Juli 1944 dann zum Regierungspräsidenten ernannt. Nach der Verhaftung des Oberpräsidenten Philipp von Hessen wurde Beckmann dessen Nachfolger in der preußischen Provinz Hessen-Nassau bis zu deren Teilung am 30. Juni 1944.[3] Dieses Amt behielt er bis zum Zusammenbruch der nationalsozialistischen Herrschaft. 1945/46 verbrachte er ein Jahr in Automatischem Arrest. Anschließend kehrte er nicht in den Staatsdienst zurück.[4]

Beckmann w​ar in d​er Weimarer Republik Mitglied d​er Deutschen Volkspartei u​nd wechselte 1933 z​ur NSDAP.

Literatur

  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3884431595, S. 94.

Einzelnachweise

  1. „Beckmann, Ernst“. In: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1992, ISBN 3922244904, S. 41.
  2. Kösener Corpslisten 1960, 31, 311.
  3. RGBl. I 1944, S. 109–111 „Erlaß des Führers über die Bildung der Provinzen Kurhessen und Nassau“ und „Erlaß des Führers über die Aufgliederung der Provinz Sachsen“ vom 1. April 1944, möglicherweise nur kommissarisch.
  4. Marcus Dittrich: Bündeln & Lenken: Das Regierungspräsidium Kassel zwischen Verwalten und Gestalten. Kassel University Press (2008), S. 218
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