Karl Böhme (Politiker)
Karl Böhme (* 17. Juli 1877 in Jura, Kreis Ragnit; † 1940 in Brasilien) war ein deutscher Politiker (DDP) und Bauernfunktionär.
Leben und Beruf
Nach dem Besuch der Gymnasien in Lyck und Insterburg studierte Böhme, der evangelischen Glaubens war, Volkswirtschaft und Geschichte in Straßburg, Leipzig und Berlin. Während seines Studiums wurde er Mitglied beim Verein Deutscher Studenten Berlin.[1] Nachdem er 1901 zum Doktor der Philosophie promoviert worden war, trat er als Geschäftsführer in die Dienste des Deutschen Bauernbundes. Während des Ersten Weltkrieges gehörte er dem Beirat des Kriegsernährungsamtes an.
Partei
Böhme gehörte zunächst der Deutschsozialen Reformpartei an, verließ diese aber bereits 1910 und blieb – trotz weiterer politischer Aktivität – bis zum Ende des Kaiserreichs parteilos. Er beteiligte sich 1918 an der Gründung der DDP, deren Vorstand er von 1919 bis 1925 angehörte. 1925 trat er zur DVP über, ohne jedoch dort weiter in Erscheinung zu treten.
Abgeordneter
Böhme gehörte zunächst von 1907 bis 1912 für den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 5 (Marburg) dem Reichstag an. Im Juli 1913 kehrte er in einer Nachwahl für den Wahlkreis Magdeburg in das Parlament zurück und schloss sich der Fraktion der Nationalliberalen Partei als Hospitant an. 1919/20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Anschließend war er bis Dezember 1924 erneut Reichstagsabgeordneter.
Literatur
- Hillger: Handbuch der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung, Leipzig 1919
- Bernd Haunfelder: Die liberalen Abgeordneten des deutschen Reichstags 1871–1918. Ein biographisches Handbuch. Aschendorff, Münster 2004, ISBN 3-402-06614-9.
Weblinks
- Literatur von und über Karl Böhme im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Karl Böhme in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Karl Boehme. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Einzelnachweise
- Louis Lange (Hrsg.): Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten. Anschriftenbuch 1931. Berlin 1931, S. 22.