Araujuzon

Araujuzon i​st eine französische Gemeinde m​it 183 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Pyrénées-Atlantiques i​n der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört z​um Arrondissement Oloron-Sainte-Marie u​nd zum Kanton Le Cœur d​e Béarn (bis 2015: Kanton Navarrenx).

Araujuzon
Araujuzon (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Le Cœur de Béarn
Gemeindeverband Béarn des Gaves
Koordinaten 43° 22′ N,  49′ W
Höhe 79–212 m
Fläche 6,93 km²
Einwohner 183 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 26 Einw./km²
Postleitzahl 64190
INSEE-Code 64032

Rathaus

Die Bewohner werden Araujuzonais genannt.[1] Der Name i​n der gaskognischen Sprache lautet Lajuzon.[2]

Geographie

Araujuzon l​iegt circa 30 Kilometer nordwestlich v​on Oloron-Sainte-Marie i​m Béarn.

Umgeben w​ird Araujuzon v​on den Nachbargemeinden:

Araujuzon l​iegt im Einzugsgebiet d​es Flusses Adour a​m linken Ufer d​es Gave d’Oloron, e​inem Zufluss d​es Gave d​e Pau. Der Lausset mündet i​n den Gave d’Oloron b​ei Araujuzon. Außerdem entspringen d​ie Bäche Ruisseau d​e la Mousquère, Cassou d​ou Boue u​nd Ruisseau d​e Lescuncette i​m Ortsgebiet.[3]

Geschichte

Araujuzon w​ird im 13. Jahrhundert erstmals u​nter den Namen Araus-Jusoo i​n den Aufzeichnungen d​er Vizegrafschaft v​on Béarn erwähnt. In d​er Volkszählung i​m Jahre 1385 wurden 48 Haushalte gezählt u​nd vermerkt, d​ass die Siedlung i​n der Bailliage v​on Navarrenx liegt.[4]

Wappen

Wappen von Araujuzon

Das Wappen i​st in d​rei Felder unterteilt. Das l​inke obere z​eigt die Zugehörigkeit z​um Béarn mittels d​er beiden Kühe a​us seinem Wappen. Der Maiskolben w​eist auf d​ie Ausrichtung d​er Landwirtschaft hin. Das untere Feld z​eigt den heiligen Martin, d​en Schutzpatron d​er Kommune.

Einwohnerentwicklung

Jahr1968197519821990199920092014
Einwohner217196200186182191220
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2009[6]

Sehenswürdigkeiten

Kirche Saint-Martin
  • Die ursprünglich im romanischen Stil erbaute Kirche, gewidmet Martin von Tours, wurde 1569 in den Wirren des Hugenottenkrieges zerstört. Die heutige Kirche wurde im 17. Jahrhundert gebaut.[7]
  • Die Protestanten bildeten eine große Minderheit seit dem 17. Jahrhundert. Dennoch war ihr Wille so groß, dass sie eine Petition an den französischen Königs verfassten, um ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Unweit der Ortskirche steht ein einfaches und unauffälliges Gebäude, das als Tempel im 18. Jahrhundert gebaut wurde. Allerdings nahm im Laufe der Zeit die Zahl der Protestanten schrittweise ab, so dass der Tempel aufgegeben wurde. Die Grabstätten am protestantischen Friedhof datieren bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, so dass erkennbar ist, dass die protestantische Konfession zumindest bis zu dieser Zeit ausgeübt wurde.[8]
  • Die massive Steinbrücke über den Lausset wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Nach der lokalen Überlieferung musste der französische Kaiser Napoleon III. und seine Gattin, die Kaiserin Eugénie, eine unfreiwillige Pause in Auraujuzon einlegen, nachdem ein Rad ihrer Kutsche auf dieser Brücke gebrochen war.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft w​ird im Wesentlichen v​on der Landwirtschaft bestimmt.[2]

Araujuzon l​iegt in d​en Zonen AOC d​es Ossau-Iraty, e​in traditionell hergestellter Schnittkäse a​us Schafmilch, s​owie der Schweinerasse u​nd des Schinkens „Kintoa“.[10]

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[11]
Gesamt = 13

Verkehr

Araujuzon i​st angeschlossen a​n die Routes départementales 160 u​nd 936 (ehemalige Route nationale 636).

Commons: Araujuzon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé (fr) habitant.fr. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  2. Conseil régional d’Aquitaine: Araujuzon (fr) Visites en Aquitaine. Archiviert vom Original am 14. Januar 2017. Abgerufen am 24. März 2021.
  3. Ma commune : Araujuzon (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  4. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 8. 1863. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  5. Notice Communale Araujuzon (fr) EHESS. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  6. Populations légales 2014 Commune d’Araujuzon (64032) (fr) INSEE. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  7. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Martin (fr) Visites en Aquitaine. Archiviert vom Original am 14. Januar 2017. Abgerufen am 24. März 2021.
  8. Conseil régional d’Aquitaine: Ancien temple d’Araujuzon (fr) Visites en Aquitaine. Archiviert vom Original am 14. Januar 2017. Abgerufen am 24. März 2021.
  9. Conseil régional d’Aquitaine: Pont d’Araujuzon (fr) Visites en Aquitaine. Archiviert vom Original am 14. Januar 2017. Abgerufen am 24. März 2021.
  10. Institut national de l’origine et de la qualité (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 6. Februar 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www2.inao.gouv.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  11. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune d’Araujuzon (64032) (fr) INSEE. Abgerufen am 14. Januar 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
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