Achtelsbach
Achtelsbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Birkenfeld an und liegt etwa 6 km westlich der gleichnamigen Kreisstadt. Idar-Oberstein liegt 22 km nordöstlich, St. Wendel rund 25 km südlich von Achtelsbach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Birkenfeld | |
Verbandsgemeinde: | Birkenfeld | |
Höhe: | 403 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,7 km2 | |
Einwohner: | 401 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55767 | |
Vorwahl: | 06782 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIR | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 34 002 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schneewiesenstraße 21 55765 Birkenfeld | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Kai Sohns | |
Lage der Ortsgemeinde Achtelsbach im Landkreis Birkenfeld | ||
Geographie
Der Ort liegt am Zufluss Achtelsbach des Traunbachs am Fuße des Schwarzwälder Hochwalds. Südlich und nördlich des Ortes liegen bewaldete Berge von 525 bzw. 500 m über NN. Unmittelbar westlich des Ortes verläuft die Landesgrenze zum Saarland. Achtelsbachs Nachbarorte sind Brücken, Traunen, Meckenbach sowie der saarländische Ort Eisen (Gemeinde Nohfelden, Landkreis St. Wendel).
Zu Achtelsbach gehört auch der Wohnplatz Forsthaus Neuhof.[2]
Achtelsbach ist eine Nationalparkgemeinde im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.
Geschichte
Achtelsbach wurde erstmals 1256 als Achtelsbach erwähnt. Bereits in den folgenden Jahrzehnten erlangte es eine Zentrumsfunktion für die umliegenden Orte und wurde 1315 Sitz einer Pflege, die neben Achtelsbach auch die Nachbardörfer Dambach, Meckenbach und Trauen verwaltete.[3] Diese Pflege stand als Afterlehen von Trier zunächst unter der Herrschaft der Vögten von Hunolstein. 1480 wurde dieses Herrschaftsverhältnis beendet, als der Herzog von Zweibrücken einen eigenen Schultheißen nach Achtelsbach entsendete. Das Territorium der Pflege Achtelsbach wurde erst um den Ort Ellweiler und ab Ende des 18. Jahrhunderts um die Orte Eisen und Eckelhausen erweitert. Im Zuge der Übernahme des Linken Rheinufers durch französische Truppen nach der dortigen Revolution wurde Achtelsbach Hauptort einer Mairie im Kanton Birkenfeld, die nach 1817 als oldenburgische Bürgermeisterei bis 1876 bestand hatte.
Das Kirchspiel Achtelsbach war ursprünglich deckungsgleich mit der Pflege, bis die Orte Brücken und Abentheuer dazukamen. Es verlor nach der Reformation an Einfluss und wurde an Birkenfeld und Sötern abgetreten. Seit 1334 ist ein Pfarrer in der Achtelsbacher St. Ulrich geweihten Kirche belegt, deren Ursprünge jedoch älter sind. Diese, seit dem 16. Jahrhundert evangelische Kirche mit dem ortsbildprägenden Kirchturm ist heute das markanteste Bauwerk der Ortschaft. 1922 wurde in Wickenrodt für die dortige Kirche eine mit 1466 datierte Glocke aus Achtelsbach erworben. Am 9. Januar 2010 wurden der Glockenturm und die gesamte Kirche bei einem Brand schwer beschädigt.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Achtelsbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Achtelsbach besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Bürgermeister
Kai Sohns wurde am 3. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Achtelsbach.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 64,02 % für fünf Jahre gewählt worden.[7]
Der Vorgänger von Kai Sohns, Albert Wild, hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt.[6]
Wappen
Blasonierung: „In geteiltem Schild oben in Silber eine rote, sechsblättrige Rose mit goldenen Butzen, unten ein wachsender, rotgekrönter, -bewehrter und -gezungter goldener Löwe in Schwarz.“
Es wurde 1965 vom rheinland-pfälzischen Innenministerium genehmigt. | |
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Achtelsbach hat keinen Eisenbahnanschluss. Der nächste Bahnhof liegt sieben Kilometer südöstlich in Neubrücke an der Nahetalbahn. Es bestehen Straßenverbindungen nach Birkenfeld, ins saarländische Nonnweiler und nach Hermeskeil jenseits des Hochwaldes. Die A 62 (Kaiserslautern – Trier) verläuft rund fünf Kilometer südlich an Achtelsbach vorbei, Anschlussstellen befinden sich in Neubrücke und Nohfelden-Türkismühle. Die Bundesstraßen 41 und 269 verlaufen von Birkenfeld nach Neubrücke wenige Kilometer östlich von Achtelsbach.
Landheim Achtelsbach
Das frühere Pfadfinderlandheim des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Idar-Oberstein wurde im Mai 2011 von der Gemeinde Achtelsbach übernommen. Das Landheim Achtelsbach wird weiterhin als Jugend- und Freizeitzentrum angeboten und an Selbstversorger vermietet.
In Achtelsbach geboren
- Heinz Lueg (1914–1984), deutscher Elektrotechniker und Hochschullehrer
Literatur
- Alfred Eiler: Achtelsbach Geschichte einer Heimat; Achtelsbach: Ortsgemeinde Achtelsbach, 2000
- Manfred Haas: Familienbuch Achtelsbach ab 1799; Evangelische Kirchengemeinde Achtelsbach/Brücken 2011
- Literatur über Achtelsbach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 27 (PDF; 1 MB).
- Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789 (2. Band), Bonn 1898. S. 404
- www.allgemeine-zeitung.de (Memento vom 23. Juli 2011 im Internet Archive). Abgerufen am 9. Januar 2010.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- Konstituierende Sitzung in Achtelsbach. Einladung. In: Birkenfelder Anzeiger, Ausgabe 29/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 15. September 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Birkenfeld, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile. Abgerufen am 15. September 2020.