Südstormarnsche Kreisbahn
Die Südstormarnsche Kreisbahn war eine normalspurige Kleinbahn im südlichen Teil des schleswig-holsteinischen Kreises Stormarn und im östlichen Hamburg.
Südstormarnsche Kreisbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 9125 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 110b (1944) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | (ehem. 33,67 km) 11,774 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | CE | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 17 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 180 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 40 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | nein | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der noch in Betrieb befindliche Abschnitt der im Zugleitbetrieb betriebenen Nebenbahn von Tiefstack aus wird bis zur Trapeztafel in Kilometer 4,798 von der AKN Eisenbahn betrieben, der restliche Abschnitt über die Landesgrenze Hamburg/Schleswig-Holstein bei Kilometer 8,343 bis zum Streckenende in Kilometer 12,370 von der BMHD Braaker Mühle Handels- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, die jedoch die AKN mit der Betriebsführung beauftragt hat. Im Bahnhof Glinde existiert ein Anschluss der PAB Koops (Kieswerk Glinde Schweder GmbH & Co. KG).
Streckenbeschreibung
Die 33,67 km lange, eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke führt vom Bahnhof Billbrook der Billwerder Industriebahn über Billstedt nach Glinde und führte weiter über Siek zum Bahnhof Trittau an der Staatsbahnstrecke Bad Oldesloe – Trittau – Schwarzenbek. Zwischen Billstedt und Havighorst überwindet die Strecke den Aufstieg vom Tal der Bille zum Geesthang nördlich der Elbe. Dieser Abschnitt ist eine der steilsten Eisenbahnstrecken Norddeutschlands.
In Billbrook bestand Anschluss an die Hamburger Marschbahn sowie durchgehender Personenverkehr über Billbrook hinaus zum Bahnhof Tiefstack am Streckenabschnitt Bahnhof Berliner Tor – Bahnhof Billwerder-Moorfleet der Hamburger S-Bahn.
Geschichte
Die Strecke wurde am 17. Dezember 1907 eröffnet. Die Bahn befand sich im Eigentum des Kreises Stormarn.
Während sich der Personenverkehr besonders am Wochenende zufriedenstellend entwickelte, war das Güteraufkommen auf der Strecke von Anfang an mäßig. Größere Transportleistungen im Güterverkehr waren während der jährlichen Rübenkampagne sowie beim Bau der Autobahn Hamburg–Lübeck, der späteren A 1, zu verzeichnen.
Die Bahngesellschaft versuchte, den Betrieb zu rationalisieren. So wurden beispielsweise 1924/25 zwei Triebwagen von Linke-Hofmann-Lauchhammer und AEG angeschafft. Trotzdem wurde bereits in den 1930er Jahren über eine Stilllegung diskutiert und 1933 vom Kreistag auch beschlossen. Die Ansiedlung von Rüstungsbetrieben konnte die Stilllegung aber zunächst abwenden.
Ab 1928 firmierte die Betreibergesellschaft der Südstormarnschen Kreisbahn als Verkehrsbetriebe des Kreises Stormarn und bot einen parallelen Omnibusverkehr vom Hamburger Hauptbahnhof nach Trittau an.
Der Personenverkehr wurde am 15. März 1952 auf der gesamten Eisenbahnstrecke eingestellt. Zwischen Glinde und Trittau wurden die Gleisanlagen in den folgenden Jahren abgebaut; auf der Trasse befindet sich heute ein Radwanderweg. Der Abschnitt von Billbrook nach Glinde mit dem Anschluss zum dortigen Heereszeugamt und Industriegebiet blieb für den Güterverkehr erhalten. Ebenso bestehen die meisten Bahnhofsgebäude im gesamten Streckenverlauf noch heute.
Die Verkehrsbetriebe des Kreises Stormarn wurden am 1. September 1953 von der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE) übernommen. Aus diesem Unternehmen entstand am 7. April 1954 die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG (VHH).[1] Die Bahnanlagen und Betriebsführung auf den verbleibenden Eisenbahnstrecken übernahm mit Beginn des Jahres 1956 die Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN), die dort bis heute Güterverkehr betreibt.
Am 18. Oktober 2005 hatte die AKN im Bundesanzeiger die Strecke zur Stilllegung ausgeschrieben. Auf diese Ausschreibung gab es vier Bewerbungen. Am 20. Juli 2006 hatte die AKN diese Ausschreibung beendet und mitgeteilt, die Strecke in eigener Verantwortung weiter zu betreiben. Somit war zunächst ein Rückbau abgewendet. Allerdings gibt es Bewegungen in Glinde, denen die Reststrecke ein Dorn im Auge ist. Die politischen Parteien schätzen den Wert der Strecke unterschiedlich ein. Während sich die CDU eher für den Abbau ausspricht, hat die SPD sich in ihrem Parteiprogramm zunächst für den Erhalt, verbunden mit Machbarkeitsuntersuchungen für eine Nutzung und Anbindung an das Hamburger U-Bahn-Netz ausgesprochen. Auch der inzwischen erfolgte Abbau der Gleise im ehemaligen Depotgelände wird von der SPD eher kritisch bewertet.
Am 17. Dezember 2007 hatte der Förderverein Südstormarnsche Kreisbahn zu einer Feierstunde zum 100-jährigen Jubiläum der Kreisbahn eingeladen. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums zeigte das Kreisarchiv in Bad Oldesloe eine Archivausstellung.
Die Sonderfahrten am 21./22. Juni 2008 auf dem Reststück der Strecke zeigten durch die Bürgerbeteiligung das große Interesse an der Bahn. Auch kritische Stimmen am geplanten Abriss wurden laut.
Bei einem schweren Unwetter am 10. Mai 2018 wurde die Strecke im Abschnitt zwischen Havighorst und Glinde mehrfach unterspült. Im Bereich Domshorst wurden durch die Wassermassen eines lokalen Starkregenereignisses Teile des Bahndamms abgetragen. Schon am 31. Mai 2018 waren die Unwetterschäden auf der Strecke repariert und der erste Zug konnte am Nachmittag dieses Tages wieder nach Glinde fahren.
Bilder von der Strecke
- Ehemaliger Bahnhof Hoisdorf (Juni 2006)
- Aufgelassene Trasse (Radweg) bei Stellau (Juni 2006)
- Güterzug bei Havighorst (April 2018)
- Ehemaliger Bahnhof Boberg/Havighorst (April 2018)
- Überquerung der Glinder Au nahe dem Bahnhof Billstedt (Januar 2009)
- Bahnhof Billstedt (Dezember 2007)
- Ehemalige Gebäude des Bahnhofs Billbrook an der Moorfleeter Straße (2017)
- Bahnübergang Moorfleeter Straße, Sitz der Kaffeerösterei J. J. Darboven (Februar 2009)
- Bahnhof Tiefstack (Februar 2009)
Literatur
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Teil 1 Schleswig-Holstein/Hamburg. Zeunert, Gifhorn 1972, ISBN 3-921237-14-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- Manfred Schwanke: 60 Jahre Busbetrieb bei der VHH. In: Hamburger Nahverkehrs-Nachrichten, 33. Jg. Heft 2, S. 3/4, Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e. V. (VVM), Hamburg 1986