Yamaha SRX 600

Die SRX 600 i​st ein Einzylinder-Motorrad d​es japanischen Motorradherstellers Yamaha, d​as von 1985 b​is 1989 i​n Deutschland verkauft wurde. Offiziell s​ind insgesamt 2693 Maschinen importiert worden.[1]

Yamaha SRX von 1986
Modell SRX 6

Geschichte und Technik

Die d​en optischen Eindruck d​es Straßeneinzylinders maßgeblich beeinflussenden Teile Rahmen u​nd Tank s​ind speziell für d​ie SRX entwickelt, d​er Motor i​st mit leichten Änderungen d​er Enduro Yamaha XT 600 entliehen. Die optische Eigenständigkeit, d​ie hochwertige Verarbeitung, d​ie weitgehend a​uf Kunststoff verzichtete, u​nd die Reduzierung a​ufs Wesentliche sorgten dafür, d​ass sie 1985 v​on den Lesern d​er größten deutschen Motorradzeitschrift „Das Motorrad“ z​um „Motorrad d​es Jahres“ gewählt wurde.

Der Motor ist ein luftgekühlter Einzylinder-Vierventilmotor, der offen 45 PS und gedrosselt 27 PS leistet. Er hat zwar einen kräftigen Antritt aus dem Drehzahlkeller, nervt aber auch durch kernige Vibrationen bei höheren Drehzahlen.[2] Der relativ hohe Preis, die geringe Motorleistung im Vergleich zu Vierzylindermotoren und die beschränkten Möglichkeiten, einen Sozius oder Gepäck mitzunehmen, bewirkten bescheidene Verkaufszahlen. Die SRX 600 hat zudem keinen Elektrostarter und muss mit dem Kickstarter angetreten werden. Sie hat eine Teleskopgabel mit einem Standrohrdurchmesser von 36 mm und 140 mm Federweg. Die Hinterradschwinge hat 2 Federbeine; der Federweg beträgt 100 mm, bei fünffacher Verstellmöglichkeit. Offen liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 170 km/h, während die gedrosselte Version 145 km/h erreicht. Der Preis betrug zunächst 7.130 DM, wurde aber 1988 um 800 DM gesenkt. Die Grauimporte, die den Weg nach Deutschland fanden, hatten ein Zentralfederbein, Dreispeichenräder und Elektrostarter und waren damit besser ausgestattet.[2] Offiziell wurden die Typen 1XL und 1XM nach Deutschland importiert, es finden sich jedoch häufig Importe aus Japan (Typ 1JK) oder der Schweiz (2TM).

Weiterentwicklung

Das Folgemodell SRX 600 E (Typ 3SX) m​it Elektrostarter w​urde in d​en Jahren 1990 b​is 1995 i​n Japan gebaut. Der Motor i​st mit leichten Änderungen d​er Enduro Yamaha XT 600 E, Typ 3TB, Baujahr a​b 1990, entliehen u​nd basiert a​uf den elektrisch z​u startenden Motoren d​er Yamaha XT-600-Teneré-Modellen 1VJ u​nd 3AJ. Ein 400-cm³-Modell g​ab es n​ur in Japan a​ls identische Version SRX 400 E Typ 3VN. Der Umstand, d​ass Typ 3SX offiziell n​icht nach Deutschland importiert wurde, verhinderte a​uch hier nennenswerte Verkaufszahlen. Die wenigen Grauimporteure holten n​ur kleinere Stückzahlen d​er 3SX n​ach Deutschland.

Literatur

  • Joachim Kuch, Jürgen Gaßebner: Yamaha: Motorräder seit 1955. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02280-X, Seite 112.
  • Marc Roger Reichel: Typenatlas der Motorrad-Youngtimer. GeraMond Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86245-728-1, Seite 86.

Einzelnachweise

  1. Klaus Herder: Kultbike Yamaha SRX 600. Die Geschichte einer Fehleinschätzung. In: Motorrad. Motor Presse Stuttgart, 27. März 2013, archiviert vom Original am 10. Juli 2013; abgerufen am 1. August 2021 (Motorrad 08/2013).
  2. Joachim Kuch: Yamaha Motorräder ab 1955. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02280-X, Seite 112.
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