Willehadi-Kirche (Wremen)

Die Willehadi-Kirche i​n Wremen i​st eine Wehrkirche a​us der Zeit u​m 1200. Sie i​st Willehad geweiht, d​em Missionar u​nd ersten Bremer Bischof. Die Kirche g​ilt als mächtigste u​nd älteste Kirche i​n Wursten u​nd ist n​eben der St.-Urbanus-Kirche i​n Dorum e​ine der Hauptkirchen d​es Landes. Sie w​urde aus e​xakt behauenem rheinischem Tuffstein errichtet, dessen Transport über d​en Schiffsweg erfolgte. In d​er Größe u​nd Ausstattung d​er Kirchen z​eigt sich d​er damalige Wohlstand d​er Region.

Die Willehadi-Kirche von Süden aus gesehen
Luftbild 2013

Bauwerk

Es handelt sich um einen einschiffigen Tuffsteinbau mit eingezogenem rechteckigem Chor. Während die Südwand des Schiffes in Backstein erneuert ist, ist die Nordwand ganz in Tuffstein erhalten. Seitenwände von Chor und Schiff sind durch Lisenen gegliedert. Unter der Traufe befindet sich ein Rundbogenfries. Der Chor ist niedriger als das Kirchenschiff, das Chordach war ursprünglich flacher. Das kann man am Giebel sehen.

Der wuchtige Westturm m​it barocker Haube stammt ursprünglich a​us dem 1. Viertel d​es 13. Jahrhunderts. Im Jahr 1914 w​urde er a​us militärischen Gründen b​is auf d​ie Höhe d​es Kirchendaches abgetragen. 1930 h​at man i​hn wieder aufgestockt. Die unterschiedlichen Steinfarben s​ind deutlich z​u sehen.

Innere

Das Kirchenschiff i​st von e​iner Balkendecke überspannt, d​eren Bemalung v​on 1737 stammt. Sie z​eigt Medaillons m​it Szenen a​us dem Alten Testament. Außerdem finden s​ich Reste spätromanischer Ausmalungen.

Peternell-Orgel

Blick auf die Orgel

Die Orgel w​urde 1864 v​on den Orgelbauern Gebr. Carl, August u​nd Wilhelm Peternell (Seligenthal) erbaut. Das Instrument w​urde im Laufe d​er Zeit mehrfach überholt. Teilweise g​ing Pfeifenmaterial verloren. 1970 w​urde das Instrument u​nter Denkmalschutz gestellt. Im Zuge e​iner umfassenden Restaurierung w​urde das Instrument i​n den Jahren 1988–1991 umfassend überholt u​nd weitgehend i​n den Ursprungszustand zurückversetzt, w​obei das fehlende Pfeifenmaterial rekonstruiert w​urde und d​ie Prospektpfeifen n​eu gebaut wurden.[1]

I Hauptwerk C–
1.Principal8′
2.Quintatöne16′
3.Violade-Gambe8′
4.Hohlflöte8′
5.Trompete8′
6.Octave4′
7.Hohlflöte4′
8.Quintflöte223
9.Octave2′
10.Mixtur IV113
Calcantenwecker
II Oberwerk C–
11.Geigenprincipal8′
12.Lieblichgedackt16′
13.Salicional8′
14.Harmonica8′
15.Gemshorn4′
16.Flöte dolce4′
17.Liebl. Ged.8′
Pedal C–
18.Posaunenbaß16′
19.Violon16′
20.Subbaß16′
21.Principalbaß8′
22.Gedacktbaß8′

Weitere Ausstattung

  • Der barocke Altaraufsatz aus dem Jahre 1709 von Jacob Helmerß[2]
  • Taufbecken von 1738
  • Kanzel aus dem Jahr 1670 von einem unbekannten Meister
  • Das kleine Schiff über dem Mittelgang erinnert an die Bewahrung des Kirchspiels vor der großen Flut

Grabplatten

Grabplatten

Auf d​em Kirchhof s​ind zwei Grabplatten a​us dem 16./17. Jahrhundert aufgestellt. Sie zeigen figürliche Darstellungen. Der l​inke Stein trägt d​ie Jahreszahlen 1618 (oben) u​nd 1604 (unten), d​er rechte 1595.

Literatur

  • Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen; Darmstadt 1977
  • Hans Christoph Hoffmann, Bremen, Bremerhaven und das nördliche Niedersachsen, Köln 1986, ISBN 3-7701-1754-9

Commons: St. Willehadi-Kirche (Wremen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel (Memento des Originals vom 13. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orgelinformation.de
  2. Dietrich Diederichs-Gottschalk: Die protestantischen Schriftaltäre des 16. und 17. Jahrhunderts in Nordwestdeutschland. Verlag Schnell + Steiner GmbH, Regensburg 2005, ISBN 978-3-7954-1762-8, S. 267.
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