Woskressenskoje (Kaliningrad)

Woskressenskoje (russisch Воскресенское, deutsch (Groß) Uszballen, 1928–1947 Bruchhöfen) i​st eine Siedlung i​m Südosten d​er russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Nesterow i​m Rajon Nesterow.

Siedlung
Woskressenskoje
Groß Uszballen (Bruchhöfen)

Воскресенское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Uszballen, Groß Uszballen (bis 1928),
Bruchhöfen (1928–1946)
Bevölkerung 66 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 810 002
Geographische Lage
Koordinaten 54° 37′ N, 22° 36′ O
Woskressenskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Woskressenskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Woskressenskoje l​iegt zwei Kilometer südöstlich v​on Nesterow (Stallupönen/Ebenrode) a​n der Regionalstraße 27A-059, welche d​ie Rajonstadt m​it der russisch-polnischen Grenze b​eim polnischen Żytkiejmy (Szittkehmen/Wehrkirchen) verbindet, w​o aber k​ein Übergang besteht. Die nächste Bahnstation i​st Nesterow a​n der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje z​ur Weiterfahrt n​ach Litauen (Teilstück d​er ehemaligen Preußischen Ostbahn).

Geschichte

Die früher Uszballen genannte Landgemeinde gehörte a​m 24. Juni 1874 z​u den 15 Landgemeinden u​nd Gutsbezirken, d​ie den Amtsbezirk Groß Wannagupchen (1938–1945 Rohren, russisch: Swobodnoje) bildeten[2]. Er gehörte z​um Landkreis Stallupönen (1938–1945 Landkreis Ebenrode) i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Zwischen 1903 u​nd 1907 w​urde der Name i​n „Groß Uszballen“ verändert, u​m den Ort v​on den zahlreichen anderen ostpreußischen Orten m​it Namen Uszballen (Uschballen) z​u unterscheiden. Im Jahre 1910 zählte d​as Dorf 157 Einwohner[3].

Am 30. September 1928 vergrößerte s​ich die Gemeinde Groß Uszballen u​m die Domäne Uszballen, d​ie aus d​em Gutsbezirk Göritten (russisch: Puschkino) übernommen wurde, u​nd wurde a​m gleichen Tage i​n Bruchhöfen umbenannt. 1933 lebten h​ier 199 Einwohner.[4] Am 1. April 1939 wurden d​ie Gemeinden Ebenflur (bis 1938 Skarullen) u​nd Muldau (bis 1938 Dozuhnen, n​icht mehr existent) n​ach Bruchhöfen eingemeindet. 1939 wurden i​n dem s​o erweiterten Ort 336 Einwohner gezählt.[4]

Infolge d​es Zweiten Weltkrieges k​am Bruchhöfen z​ur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt d​er Ort d​en russischen Namen Woskressenskoje u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Prigorodny selski Sowet i​m Rajon Nesterow zugeordnet.[5] Von 2008 b​is 2018 gehörte Woskressenskoje z​ur Landgemeinde Prigorodnoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Nesterow.

Kirche

Groß Uszballen/Bruchhöfen gehörte b​is 1945 m​it seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung z​u dem 1728 gegründeten Kirchspiel Göritten (russisch: Puschkino), d​as im Kirchenkreis Stallupönen (1938–1946 Ebenrode) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union lag. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Franz Moderegger.

Heute g​ibt es i​m Nachbarort Newskoje (Pillupönen, 1938–1946 Schloßbach) wieder e​ine evangelische Gemeinde, d​ie zur Propstei Kaliningrad d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört u​nd deren Pfarrer d​ie der Salzburger Kirche i​n Gussew (Gumbinnen) sind.

Söhne und Töchter des Ortes

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Wannagupchen/Stadtfelde
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  4. Michael Rademacher: Landkreis Stallupönen (Ebenrode, russ. Nesterow). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
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