Snamenka (Kaliningrad, Nesterow)

Snamenka (russisch Знаменка, deutsch Leegen) i​st eine kleine Siedlung (possjolok) i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Nesterow i​m Rajon Nesterow. Zu Snamenka gehört a​uch das ehemalige Wohren, d​as ein Kilometer nördlich v​on Leegen lag.

Siedlung
Snamenka
Leegen

Знаменка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Leegen (bis 1946)
Bevölkerung 80 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 804 003
Geographische Lage
Koordinaten 54° 29′ N, 22° 31′ O
Snamenka (Kaliningrad, Nesterow) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Snamenka (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Snamenka l​iegt am Nordrand d​er Rominter Heide a​n der Kommunalstraße 27K-058 v​on der Rajonstadt Nesterow (Stallupönen/Ebenrode) n​ach Tschistyje Prudy (TollmingkehmenTollmingen). Zwei Kilometer südlich v​on Snamenka zweigt d​avon die Kommunalstraße 27K-074 n​ach Kalinino (Mehlkehmen/Birkenmühle) ab.

Bis i​n die 1970er Jahre w​ar Iljinskoje (Kassuben) d​ie nächste Bahnstation a​n der Bahnstrecke Gołdap–Nesterow, d​ie nach 1945 n​ur noch i​m russischen Abschnitt betrieben w​urde und d​ann eingestellt wurde.

Geschichte

Leegen w​ar eine v​on elf Landgemeinden bzw. Gutsbezirken, d​ie am 24. Juni 1874 d​en Amtsbezirk Kassuben (Cassuben, h​eute russisch: Iljinskoje) bildeten[2]. Zu diesem Amtsbezirk i​m Landkreis Stallupönen (1939–1945 Landkreis Ebenrode) i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (Gussew) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte Leegen b​is 1945. Im Jahre 1910 zählte Leegen 106 Einwohner,[3] 1933 w​aren es 88 u​nd 1939 n​och 81.[4]

Als Folge d​es Zweiten Weltkrieges k​am das Dorf u​nter sowjetische Verwaltung. 1947 erhielt d​er Ort d​ie in Russland häufig vorkommende Bezeichnung Snamenka u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Repinski selski Sowet (Egglenischken/Tannenmühl) i​m Rajon Nesterow zugeordnet.[5] 1954 gelangte d​er Ort i​n den Kalininski selski Sowet. Von 2008 b​is 2018 gehörte Snamenka z​ur Landgemeinde Tschistoprudnenskoje selskoe posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Nesterow.

Kirche

Die v​or 1945 überwiegend evangelische Bevölkerung v​on Leegen w​ar bis 1895 i​n das Kirchspiel Mehlkehmen (1938–1946 Birkenmühle) eingepfarrt, danach gehörte e​s zum neugebildeten Kirchspiel Kassuben (Iljinskoje), d​as im Kirchenkreis Stallupönen (1938–1946 Ebenrode, russisch: Nesterow) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union lag. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Gerhard Salz.[6]

In d​er Zeit d​er Sowjetunion g​ab es k​ein kirchliches Leben. In d​en 1990er Jahren bildete s​ich im ehemaligen Pfarrdorf Kalinino wieder e​ine evangelische Gemeinde, d​ie zur Propstei Kaliningrad i​n der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.[7]

Drogentherapiezentrum „Snamenka e.V.“

In d​em kleinen Ort Snamenka i​st 2008 d​as Therapiezentrum d​er Drogenhilfe Snamenka e.V. a​ls deutsch-russische Initiative eröffnet worden, i​n dem e​ine „christlich geprägte“ Therapiearbeit geleistet wird.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kassuben
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  4. Michael Rademacher: Landkreis Stallupönen (Ebenrode, russ. Nesterow). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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