British Nuclear Fuels
British Nuclear Fuels plc (kurz BNFL) war ein staatliches britisches Unternehmen, das Produkte und Dienstleistungen im nuklearen Brennstoffkreislauf anbot. Seit Mai 2009 hat BNFL selbst keine Geschäftstätigkeit.[1]
Das Spektrum umfasste unter anderem
- die Planung und Auslegung von Kernreaktoren
- die Herstellung von frischen Brennelementen (in der Anlage Springfields)
- Herstellung von MOX-Brennelementen (in der SMP-Anlage in Sellafield)
- die Wiederaufarbeitung abgebrannter Kernbrennstoffe (in den Anlagen THORP und B205 in Sellafield)
- die Stilllegung und den Abriss von Kernkraftwerken unter Aufsicht der Nuclear Decommissioning Authority
BNFL beschäftigte 23.000 Mitarbeiter in 16 Ländern.
1998 übernahm BNFL die nukleare Sparte Westinghouse Electric Company von der Westinghouse Electric Corporation und nannte sie in der Folge um in Westinghouse Electric Company. Am 6. Februar 2006 unterzeichnete der japanische Konzern Toshiba mit BNFL einen Vertrag, nachdem Toshiba für 5,4 Mrd. US$[2][3] die BNFL USA Group Inc. and Westinghouse Electric UK Limited und damit die Nuklearsparte von BNFL zu 100 Prozent erwirbt. Damit wurde Toshiba der weltweit größte Hersteller von Kernkraftwerksanlagen. Ende März 2017 beantragte die Westinghouse Electric Company Insolvenz, um weitere Auswirkungen auf das Mutterunternehmen Toshiba zu vermeiden. Zuvor waren mehrere Rettungspläne gescheitert, worauf das Unternehmen mehrmals die Bilanzpräsentation verschob.
Einzelnachweise
- Homepage von BNFL, "BNFL has no remaining operational activities or businesses." 2. Nov 2009, englisch
- Pressemitteilung auf toshiba.co.jp, 6. Februar 2006, englisch
- Artikel auf netzeitung.de: Toshiba gewinnt Bieterstreit um Westinghouse (Memento vom 20. Juli 2012 im Internet Archive), 6. Februar 2006