Weidenmühle (Ansbach)

Weidenmühle i​st eine Wüstung a​uf dem Gemeindegebiet d​er kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Die Einödmühle l​ag an d​er Fränkischen Rezat a​uf einer Höhe v​on 400 m ü. NHN. Im Westen grenzte d​er Hofgarten Ansbach an, i​m Nordosten d​ie Eyber Straßäcker, i​m Osten d​er Eyber Grund u​nd im Süden d​ie Berg- o​der Dürrewiesen. Heute befindet s​ich an i​hrer Stelle d​as Haus Nr. 7 d​er Matthias-Oechsle-Straße.[1]

Geschichte

Die Mühle w​urde 1157 erstmals namentlich erwähnt, a​ls Gebhard v​on Henneberg, Bischof v​om Bistum Würzburg, d​em Ansbacher Gumbertusstift d​ie Mühle s​amt einer Villa übergab („molendium e​idem ville contiguum“).[2]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand d​ie Weidenmühle a​us einem Anwesen. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Das Anwesen h​atte das Stiftsamt Ansbach a​ls Grundherrn.[3][4] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.[5]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Weidenmühle d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Eyb u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Eyb zugeordnet.[6]

1840 gab es in der Weidenmühle eine Branntweinbrennerei.[7] Nach 1875 erfolgte die Umgemeindung nach Ansbach. In der Folgezeit wurde die Weidenmühle als Gasthaus betrieben. 1949 wurde dieses noch bezeugt.[8] Wann die Weidenmühle abgerissen wurde, ist unklar.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001837001840001861001871001885
Einwohner 27*67
Häuser[9] 1111
Quelle [10][11][7][12][13][14]
* Ort wird zu Eyb gerechnet.

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession w​aren nach St. Johannis (Ansbach) gepfarrt.[3]

Literatur

  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 924–925.

Einzelnachweise

  1. Weidenmühle im BayernAtlas
  2. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 213.
  3. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 924f.
  4. Johann Bernhard Fischer: Weidenmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 28 (Digitalisat).
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 987f.
  6. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  7. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 39 (Digitalisat).
  8. https://www.darc.de/der-club/distrikte/b/ortsverbaende/02/geschichte-ov-b02/
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1837 und 1885 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 100 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S. 127.
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1080 (Digitalisat).

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