Höllmühle (Ansbach)

Höllmühle (umgangssprachlich: „Helmíl“[2], a​uch Obermühle genannt) i​st ein Gemeindeteil d​er kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Höllmühle
Kreisfreie Stadt Ansbach
Höhe: 448 m ü. NHN
Einwohner: 5 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91522
Vorwahl: 09823

Geografie

Die Einöde l​iegt am Höllmühlbach, e​inem linken Zufluss d​er Altmühl. Im Südosten grenzt d​as Waldgebiet Im Forst an, 0,75 km nordwestlich erhebt s​ich der Rotenberg (463 m ü. NHN), 0,5 km südwestlich d​er Kronberg. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Oberdombach (0,6 km nordöstlich) bzw. z​ur Staatsstraße 2249 b​ei Neunstetten (1,2 km südwestlich).[3]

Geschichte

Der Ort w​urde 1572 a​ls „Hellmul“ erstmals namentlich erwähnt m​it der Bedeutung Zur Mühle i​n der Talschlucht.[2]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts gehörte d​ie Höllmühle z​ur Realgemeinde Oberdombach. Die Mühle h​atte das Kastenamt Herrieden d​es Hochstifts Eichstätt a​ls Grundherrn. Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Ansbach erhielt d​ie Höllmühle d​ie Hausnummer 21 d​es Ortes Oberdombach.[4][5] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.[6]

Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon v​on Franken (1800) w​ird der Ort folgendermaßen beschrieben:

Höllmühle, Eichstättische z​um Ober- u​nd Vogtamte Wahrberg Aurach gehörige Einödemühle zwischen Neunstetten, w​ohin sie gepfarrt ist, u​nd Oberdombach a​n einem Bache, d​er aus e​inem Weiher entspringt u​nd sich b​ald darauf m​it der Altmühl vereiniget, gelegen. Die Mühle w​ird zu Oberdombach gerechnet, muß d​en unwilligen Dienst n​ach Wahrberg verrichten u​nd die Endten- d​ann Gänseställe säubern lassen.“[7]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Höllmühle d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Elpersdorf u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Elpersdorf zugeordnet.[8] Diese w​urde im Zuge d​er Gebietsreform a​m 1. Juli 1972 n​ach Ansbach eingemeindet.[6]

Ehemaliges Baudenkmal

  • Wassermühle am Käferbach, im Kern aus dem 18. Jahrhundert[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 48*78675455
Häuser[10] 11111111
Quelle [11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][1]
* Ort wird zu Oberdombach gerechnet.

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Laurentius (Elpersdorf b​ei Ansbach) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Vitus (Neunstetten).

Literatur

Fußnoten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 323 (Digitalisat).
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 100.
  3. Höllmühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 895.
  5. Johann Bernhard Fischer: Hösen- oder Hölemühle. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 20 (Digitalisat).
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 985 f.
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Band 2, Sp. 703.
  8. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  9. G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 114. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 42 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 38 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1088 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1024 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).
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