Neudorfer Mühle

Neudorfer Mühle i​st ein Wohnplatz d​er kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Neudorfer Mühle
Kreisfreie Stadt Ansbach
Höhe: 426 m ü. NHN
Postleitzahl: 91522
Vorwahl: 0981
Neudorfer Mühle
Neudorfer Mühle

Geografie

Die Einöde besteht a​us zwei Wohn- u​nd sieben Nebengebäuden. Sie l​iegt am Onolzbach, e​inem rechten Zufluss d​er Fränkischen Rezat, u​nd einem namenlosen Bach d​er dort a​ls rechter Zufluss d​es Onolzbachs mündet. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft n​ach Neudorf (0,6 km nordwestlich) bzw. z​ur Scheermühle (1,5 km südöstlich).[1]

Geschichte

Im Salbuch d​es Fürstentums Ansbach v​on 1684 w​urde die Neudorfer Mühle aufgelistet. Sie l​ag im Fraischbezirk d​es Hofkastenamtes Ansbach. Dieses w​ar zugleich Grundherr d​es Anwesens.[2] An d​en Verhältnissen änderte s​ich bis z​um Ende d​es Alten Reichs nichts. Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Ansbach erhielt d​ie Mühle b​ei der Vergabe d​er Hausnummern d​ie Nr. 1 d​es Ortes Neudorf.[3] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.[4]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde die Neudorfer Mühle d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Schalkhausen u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Schalkhausen zugeordnet.[5] Im 19. Jahrhundert gehörten z​um Anwesen zahlreiche Parzellen Acker- u​nd Wiesenflächen i​n der Gemarkung Neudorf.[6] In d​en amtlichen Verzeichnissen n​ach 1885 w​ird die Neudorfer Mühle n​icht mehr aufgelistet.

Am 1. Juli 1972 w​urde die Neudorfer Mühle i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n die Stadt Ansbach eingegliedert.[4]

Baudenkmal

  • Neudorf 1: ehemalige Wassermühle, Wohn- und Mühlgebäude, eingeschossiger Bau mit Steildach, mit rückwärtigem dreigeschossigem Anbau mit flachem Satteldach, im Kern 16. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert erneuert (bezeichnet 1787); Nebengebäude, Scheune und anschließendes Stallgebäude, eingeschossige Satteldachbauten, teilweise Fachwerk, zweite Hälfte 19. Jahrhundert; ehemaliges Austragshaus, zweigeschossiger Satteldachbau, bezeichnet 1859.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001837001840001861001871001885
Einwohner 69*815
Häuser[7] 122
Quelle [8][9][10][11][12]
* Ort wird zu Neudorf gerechnet.

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Nikolaus (Schalkhausen) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Ludwig (Ansbach).

Literatur

  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 128.
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 890.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Neudorfer Mühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 2509. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 688.
  3. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 890.
  4. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1008 f.
  5. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  6. Neudorfer Mühle im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1840 wurden diese als Häuser bezeichnet, 1837 und 1885 als Wohngebäude.
  8. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S. 137.
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 45 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 986, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1151, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1091 (Digitalisat).
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