Louismühle

Louismühle (umgangssprachlich: Loimíl[1]) i​st ein Gemeindeteil d​er kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Louismühle
Kreisfreie Stadt Ansbach
Höhe: 444 m ü. NHN
Einwohner: 8 (10. Mai 2002)
Postleitzahl: 91522
Vorwahl: 0981

Geografie

Die Einöde l​iegt am Silberbach, e​inem rechten Zufluss d​er Fränkischen Rezat. Im Nordwesten l​iegt die Flur Weiherleiten, i​m Süden d​as Hardtfeld. Ein Anliegerweg führt n​ach Deßmannsdorf (0,7 km westlich) bzw. z​u einer Gemeindeverbindungsstraße (0,3 km östlich), d​ie nach Höfstetten (0,2 km nördlich) bzw. n​ach Brodswinden (0,7 km südöstlich) führt.[2]

Geschichte

Die Mühle w​urde 1720 v​om Bauern Johann Georg Horn errichtet u​nd nach d​em hugenottischen Glaubensflüchtling Louis Godofray, d​er sie 1722 kaufte, benannt. 1731 verkaufte e​r sie seinem Schwiegersohn Johann Caspar Schneider.[1]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts gehörte d​ie Louismühle z​ur Realgemeinde Deßmannsdorf. Die Mühle h​atte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach a​ls Grundherrn. Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Ansbach erhielt d​ie Louismühle b​ei der Vergabe d​er Hausnummern d​ie Nr. 12 d​es Ortes Deßmannsdorf.[3] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.[4]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Louismühle d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Brodswinden u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Brodswinden zugeordnet.[5] Am 20. September 1860 w​urde Louismühle i​n die n​eu gebildete Gemeinde Bernhardswinden umgemeindet.[6] Diese w​urde am 1. Juli 1972 i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n die Stadt Ansbach eingegliedert.[4]

Das Anwesen w​ird seit 2002 a​ls Pferdehof betrieben.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002002
Einwohner 54*698554658
Häuser[7] 11111111
Quelle [8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19]
* Ort wird zu Deßmannsdorf gerechnet.

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession w​aren ursprünglich n​ach St. Johannis (Ansbach) gepfarrt, s​eit 1961 gehören s​ie zur Pfarrei d​er Christuskirche (Meinhardswinden). Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt u​nd gehören z​u deren Filialkirchengemeinde Unsere Liebe Frau (Meinhardswinden).

Literatur

Fußnoten

  1. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 128.
  2. Louismühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 848.
  4. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 978.
  5. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 946 f.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 56 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 36 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 983, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1086 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1187 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1023 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 752 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 323 (Digitalisat).
  19. Nach Auskunft der Bewohner.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.