Waddekath
Waddekath ist ein Ortsteil des Fleckens Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Waddekath Flecken Diesdorf | ||
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Höhe: | 81 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,8 km²[1] | |
Einwohner: | 160 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1991 | |
Postleitzahl: | 29413 | |
Vorwahl: | 03902 | |
Lage von Waddekath in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Waddekath |
Geografie und Verkehrsanbindung
Das altmärkische Dorf Waddekath, ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt sechs Kilometer südwestlich von Diesdorf. Westlich des Dorfes fließt der Grenzgraben Rade, der in die Ise mündet.[3] Die Landesgrenze zu Niedersachsen verläuft direkt am westlichen Ortsrand. Westlicher Nachbarort ist Rade, Ortsteil der Stadt Wittingen im Landkreis Gifhorn.
Das Naturschutzgebiet Ohreaue liegt südöstlich. Der nördliche Teil dieses Gebietes erstreckt sich von Waddekath bis Wendischbrome im Süden.[4][5]
Durch den Ort verläuft die Landesstraße 8.
Geologie
Der Salzstock bei Waddekath beginnt in etwa 400 Meter Tiefe. Er erstreckt sich in ovaler Form östlich von Waddekath bis nach Neuekrug. Er wurde im Zuge der Erdgasexplorationen im 20. Jahrhundert durch Bohrungen untersucht aber nicht wirtschaftlich genutzt.[6] Der Salzstock wurde bereits 1995 in der BGR Salzstudie[7] als mögliches Atommüllendlager untersucht und wird auch in aktuellen Untersuchungen betrachtet.[8]
Geschichte
Das ursprüngliche Rundplatzdorf wurde später nach Nordosten erweitert.[1]
Der Ort Waddekath wurde erstmals im Jahre 1112 urkundlich als Walenkote genannt. Dem Kloster Hamersleben gehörten dort 10 Höfe.[9] Im Jahre 1160 wurde Watekoten erwähnt, als Bischof Hermann von Verden eine Schenkung des Grafen von Wertbeck über sieben Dörfer an das Kloster Diesdorf bestätigt.[10] Im Jahre 1178 wurde der Ort Wadencote genannt.[9]
Im Jahre 1946 wurden im Zuge der Bodenreform 489 Hektar enteignet, davon wurden 411 Hektar auf 74 Siedler aufgeteilt. Im Jahre 1952 wurde die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft die LPG „Einheit und Frieden“ gegründet, die zunächst vom Typ I war und kurz darauf dann vom Typ III.[1]
Die Grenze zum benachbarten Rade wurde nach der Wende am 17. Februar 1990 endgültig geöffnet.[11]
Die fünf oder sechs Großsteingräber bei Waddekath sind bereits im 19. Jahrhundert zerstört worden.
Eingemeindungen
Am 15. März 1974 wurde der Ortsteil Haselhorst der Gemeinde Waddekath zugeordnet, der vorher zur Gemeinde Lindhorst gehört hatte. Am 1. Januar 1991 wurden die Gemeinden Waddekath und Abbendorf aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Flecken Diesdorf eingemeindet.[12]
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 1981, wenn nicht angegeben:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Waddekath, die früher zur Pfarrei Diesdorf gehörte,[15] wird heute betreut vom Pfarrbereich Diesdorf im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Waddekath ist ein flach gedeckter spätgotischer Feldsteinbau.[17] Sie ist eine Filialkirche der Kirche in Diesdorf.[18]
- Der Bahnhof Waddekath-Rade der Altmärkische Kleinbahn war eine Station auf der Bahnstrecke Hohenwulsch–Wittingen.[19]
Weblinks
- Waddekath im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 141.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 349, 170. Waddekath (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2331–2333, doi:10.35998/9783830522355.
- Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Informationen zum NSG Ohreaue vom LVWA Sachsen-Anhalt (Memento vom 13. August 2014 im Internet Archive)
- Verordnungskarte des Gebiets (Memento vom 13. August 2014 im Internet Archive) (PDF-Datei; 445 kB)
- Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Tektonische Übersichtskarte C3530. Abgerufen am 25. Februar 2018.
- Kockel, F., P. Krull: Endlagerung stark wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen Deutschlands – Untersuchung und Bewertung von Salzformationen. Hrsg.: Bundesanstalt für Geowissenschaften. August 1995, S. 53–54 (bund.de [PDF]).
- Björn Vogt: Gorleben bleibt möglich. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Salzwedel. 5. Juli 2016 (volksstimme.de [abgerufen am 12. Juni 2019]).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 393 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 394 (Digitalisat – Nr. II.).
- Holger Boden: Passkontrolle in Waddekath. In: Isenhagener Kreisblatt. 17. Februar 2015 (az-online.de (Memento vom 2. März 2018 im Internet Archive)).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 363.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 141.
- Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Diesdorf. Abgerufen am 17. Februar 2018.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 512 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 166.
- Bahnhof Waddekath-Rade