Peckensen
Peckensen ist ein Ortsteil des Fleckens Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Peckensen Flecken Diesdorf | ||
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Höhe: | 44 m | |
Fläche: | 3,76 km²[1] | |
Einwohner: | 92 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 | |
Eingemeindet nach: | Abbendorf | |
Postleitzahl: | 29413 | |
Vorwahl: | 039003 | |
Lage von Peckensen in Sachsen-Anhalt | ||
Evangelische Kirche in Peckensen |
Geografie
Das altmärkische Dorf Peckensen, ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt etwa 6 Kilometer östlich von Diesdorf und 17 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel am Molmker Bach.[3]
Das Landschaftsschutzgebiet Salzwedel-Diesdorf liegt westlich.
Geologie und Infrastruktur
Unterhalb von Peckensen befindet sich bei Wiersdorf, in etwa 1300 Meter Tiefe, ein aus fünf Kavernen bestehender Untergrundspeicher mit fast 400 Millionen m³ Speicherkapazität, der durch Erdgasförderung ab 1969 in einem Zechstein Salzstock entstand.[4] Der Salzstock erstreckt sich von Henningen im Norden bis südlich von Wüllmersen über 15 Kilometer.[5]
Geschichte
Peckensen wurde im Jahre 1161 als Pychenusen erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Hermann von Verden eine Schenkung des Grafen von Wertbeck über acht Dörfer an das Kloster Diesdorf bestätigt.[6]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Pekesen und Pekensen aufgeführt.[7]
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestand eine Wassermahlmühle am Molmker Bach im Nordwesten des Dorfes, die 1740 mit 15 Bewohnern erwähnt wurde.[8]
Zwei Kilometer südlich des Dorfes am Waldrand liegt eine ehemalige Ziegelei, die schon 1842 genannt wurde und noch heute ein Gehöft ist.
Erst im Jahre 1958 war die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III entstanden, die LPG „Freundschaft“.[1]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1974 wurde die Gemeinde Peckensen in die Gemeinde Abbendorf eingemeindet und damit aufgelöst. Peckensen wurde am 1. Januar 1991 ein Ortsteil von Diesdorf durch die Eingemeindung von Abbendorf in die Gemeinde Diesdorf.[9]
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 1971, wenn nicht angegeben:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Peckensen, die früher zur Pfarrei Hilmsen gehörte,[12] wird heute betreut vom Pfarrbereich Diesdorf des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[13]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Dorfkirche Peckensen ist ein Backsteinbau aus dem Jahre 1897.[14]
- Der Friedhof liegt am südlichen Ortsausgang.
Landwirtschaft
Im Dorf befindet sich eine Milchviehanlage und ein Zuchtbetrieb.
Persönlichkeiten
- Helmut Gäde (* 1932), Pflanzenbauwissenschaftler, Saatgutbetriebswirt und Agrarhistoriker
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1640–1643, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 156.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 342 (Digitalisat).
Weblinks
- Kirche in Peckensen
- Peckensen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1640–1643, doi:10.35998/9783830522355.
- Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Erdgasspeicher Peckensen auf storengy.com. Abgerufen am 24. Februar 2018.
- Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Tektonische Übersichtskarte C3530. Abgerufen am 25. Februar 2018.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 394 (Digitalisat – Nr. II.).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 407–408 (web.archive.org [abgerufen am 4. September 2021]).
- Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 239: Salzwedel. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 28. Februar 2018.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 361 f.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 156.
- Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Diesdorf. Abgerufen am 25. Februar 2018.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 358.