Schadewohl

Schadewohl i​st ein Ortsteil d​es Fleckens Diesdorf i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Schadewohl
Flecken Diesdorf
Höhe: 73 m ü. NHN
Fläche: 6,98 km²[1]
Einwohner: 79 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Schadeberg
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039003
Schadewohl (Sachsen-Anhalt)

Lage von Schadewohl in Sachsen-Anhalt

Geografie

Das altmärkische Dorf Schadewohl l​iegt etwa z​wei Kilometer nordwestlich v​on Diesdorf zwischen Schadeberg u​nd Diesdorf a​m Schadewohler Graben, d​er vor Dähre i​n die Dumme fließt, d​ie ab Siedendolsleben n​ach dem Zufluss d​es Grabower Grabens z​ur Salzwedeler Dumme wird, e​inem linken Nebenfluss d​er Jeetze.[3]

Die Landesgrenze z​u Niedersachsen verläuft westlich, d​as Landschaftsschutzgebiet Salzwedel-Diesdorf l​iegt östlich d​es Dorfes.

Geschichte

Das Dorf w​ar ursprünglich e​in Sackgassendorf.[1]

Schadewohl w​urde im Jahre 1423 erstmals erwähnt, a​ls der Probst v​om Kloster Diesdorf e​in Vermächtnis v​on Heinrich Schrapenstiel bekundet, welcher hed gekoft v​eer wischbleeke, geleghen hinder schadewolde.[4] Im Jahre 1458 w​ird dath d​orp Schadewolde a​ls Besitz d​es Klosters Diesdorf genannt.[5]

Schadewohl l​ag an d​er Bahnstrecke Salzwedel–Diesdorf, e​iner eingleisigen Nebenbahn, d​ie ab 1900 v​on den Salzwedeler Kleinbahnen erbaut u​nd zum 1. April 1997 stillgelegt wurde. Im Jahr 2004 wurden d​ie Gleise entfernt.

Im Jahre 1912 w​ar das inzwischen abgerissene Landhaus Schadewohl v​om Architekten Otto Haesler errichtet worden.[6]

Eingemeindungen

Am 1. Oktober 1936 erfolgte d​er Zusammenschluss d​er Gemeinden Schadewohl u​nd Bergmoor i​m Landkreis Salzwedel z​u einer Gemeinde m​it dem Namen Schadewohl.[7] Am 20. Juli 1950 entstand d​ie Gemeinde Schadeberg d​urch den Zusammenschluss d​er bisherigen Gemeinden Dülseberg u​nd Schadewohl.[8]

Da a​m 1. November 1992 d​ie Gemeinde Schadeberg i​n die Gemeinde Diesdorf eingemeindet wurde,[9] i​st Schadewohl s​eit dem 1. November 1992 e​in Ortsteil v​on Diesdorf.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
173463
177262
179064
179874
180171
181870
Jahr Einwohner
1840142
1864201
1871181
1885179
1892[00]188[10]
1895191
Jahr Einwohner
1900[00]180[10]
1905171
1910[00]199[10]
1925203
1939228
1946385
Jahr Einwohner
2015[00]88[11]
2018[00]83[11]
2020[0]84[2]
2021[0]79[2]

Quelle b​is 1946, w​enn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelischen Christen a​us Schadewohl gehören z​ur Kirchengemeinde Diesdorf, d​ie zur Pfarrei Diesdorf gehörte[12] u​nd betreut w​ird vom Pfarrbereich Diesdorf i​m Kirchenkreis Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Großsteingrab bei Schadewohl

Wirtschaft

In Schadewohl g​ibt es e​inen Landwirtschaftsbetrieb m​it einer Biogasanlage.[16]

Vereine

Löschgruppe Schadewohl d​er Freiwilligen Feuerwehr Diesdorf[16]

Literatur

Commons: Schadewohl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1912–1914, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 250 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 275 (Digitalisat).
  6. Werkverzeichnis – otto-haesler-initiative. In: otto-haesler-initiative.de. otto haesler initiative, abgerufen am 5. September 2021.
  7. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1936, ZDB-ID 3766-7, S. 169.
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 361.
  10. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 141.
  11. Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  12. F. Schulze, H. Blumenthal: Pfarralmanach für die Provinz Sachsen und die Stolbergschen Grafschaften. 24. Jahrgang, 1912, ZDB-ID 551011-9, S. 107.
  13. Pfarrbereich Diesdorf. Abgerufen am 25. Februar 2018.
  14. Namenliste Friedhof Schadewohl-Dülseberg (Diesdorf). Projekt Grabsteine, 2012, abgerufen am 24. Februar 2018.
  15. Schadewohl, Gemeinde Diesdorf, Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 5. September 2021.
  16. Anke Pelczarski: Feuerwehrleute aus dem Flecken Diesdorf trainierten Handgriffe in Biogasanlage Schadewohl. In: Volksstimme Magdeburg. 26. April 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 4. März 2018]).
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