Höddelsen

Höddelsen ist ein Ortsteil des Fleckens Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Höddelsen
Flecken Diesdorf
Höhe: 70 m ü. NHN
Fläche: 9,5 km²[1]
Einwohner: 62 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 7 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Neuekrug
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039003
Höddelsen (Sachsen-Anhalt)

Lage von Höddelsen in Sachsen-Anhalt

Höddelsen, Dorfansicht
Höddelsen, Dorfansicht

Geografie

Das Haufendorf Höddelsen liegt im Nordwesten der Altmark etwa fünf Kilometer nordwestlich von Diesdorf an der Salzwedeler Dumme, einem linken Nebenfluss der Jeetze, der unweit des Dorfes seine Quelle hat. Im Norden des Dorfes liegt der 155 Meter hohe Präzeptorberg.[3] Die Landesgrenze zu Niedersachsen verläuft westlich. Das Landschaftsschutzgebiet Salzwedel-Diesdorf liegt östlich.

Die Wassermühle Höddelsen liegt nordöstlich des Dorfes an der Salzwedeler Dumme.[4]

Nachbarorte sind Dülseberg im Nordosten, Schadeberg im Südosten und Reddigau im Südwesten.[3]

Geschichte

Ursprünglich war Höddelsen ein Rundplatzdorf. Es wird erstmals im Jahre 1347 als Hodelsen erwähnt, als Markgraf Ludwig einige Rechte der von dem Knesebeck über das Dorf an das Kloster Diesdorf überträgt.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Hoddelsen aufgeführt, der wie auch die Mühle dem Kloster Diesdorf gehört.[6]

Im Jahre 1423 werden Dorf und Mühle erwähnt, als das Kloster Diesdorf eine Kornrente über einen halben wispel rogghen in der molen to hoddelsen an seinen Schließer verschreibt.[7] Die Mühle war in die Kirchengemeinde Dülseberg in der Pfarrei Dähre eingepfarrt.[8]

Auf dem Präzeptorberg nördlich von Höddelsen betrieb die Staatssicherheit unter dem Decknamen „Präzeptorberg“ einen Stützpunkt zur „Richtfunkaufklärung bzw. funkelektronischen Bereichssuche“,[9] also zum Abhören des Funkverkehrs.

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 wurden die Gemeinde Höddelsen mit dem Wohnplatz Neuekrug und die Gemeinde Reddigau aus dem Landkreis Salzwedel zur neuen Gemeinde Neuekrug zusammengeschlossen.[10] Von 2005 bis Ende 2009 war Neuekrug eine Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Beetzendorf-Diesdorf. Durch die Eingemeindung der Gemeinde Neuekrug in Diesdorf am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Höddelsen zur Gemeinde Diesdorf.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
173420
177235
178931
179840
180142
181838
Jahr Einwohner
1840089
1864142
1871156
1885164
1892[00]251[11]
1895261
Jahr Einwohner
1900[00]182[11]
1905266
1910[00]269[11]
1925297
1939258
1946343
Jahr Einwohner
2015[00]57[12]
2018[00]64[12]
2020[0]65[2]
2021[0]62[2]

Quelle bis 1946, wenn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelischen Christen aus dem Dorf Höddelsen gehörten zur Kirchengemeinde Dülseberg, die zur Pfarrei Dähre gehörte.[8] Heute werden sie betreut vom Pfarrbereich Diesdorf des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[13]

Literatur

Commons: Höddelsen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 953–956, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. N. Wernike, IHU Stendal: Gewässerentwicklungskonzept Jeetze/Dumme. 2012 (sachsen-anhalt.de [PDF; abgerufen am 22. Februar 2018]).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 139 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00177~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 406 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  7. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 8 (Digitalisat).
  8. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  9. Andreas Schmidt: Hauptabteilung III: Funkaufklärung und Funkabwehr. Hrsg.: BStU (= Anatomie der Staatssicherheit. Hauptabteilung III: Funkaufklärung und Funkabwehr). Berlin 2010, DNB 1029473927, S. 240 (stasi-unterlagen-archiv.de [PDF; 4,1 MB; abgerufen am 5. August 2021]).
  10. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  11. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 140.
  12. Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  13. Pfarrbereich Diesdorf. Abgerufen am 22. Februar 2018.
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