Vestas Wind Systems
Vestas Wind Systems A/S (kurz: Vestas) (Börse Kopenhagen: VWS.CO) mit Sitz im dänischen Aarhus ist der nach Umsatz und installierter Kapazität weltgrößte Hersteller von Windkraftanlagen (Stand 2018). Das Unternehmen hatte Ende 2017 rund 23.000 Beschäftigte in 26 Ländern, darunter Dänemark, Deutschland, Schweden, Großbritannien, Italien, China, Japan, USA und Australien.
Vestas Wind Systems A/S | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DK0061539921 |
Gründung | 1945 (Rechtsform 1986) |
Sitz | Aarhus, Dänemark |
Leitung | Henrik Andersen (Group President und CEO) |
Mitarbeiterzahl | 29.378 (Dez 2020)[1] |
Umsatz | 14,8 Mrd. Euro (2020)[1] |
Branche | Windkraftanlagen (seit 1979) |
Website | www.vestas.com |
Stand: 9. Juni 2021 |
Mit mehr als 66.000 installierten Windkraftanlagen bei einer installierten Leistung von über 113 Gigawatt (GW) in 81 Ländern zählt das 1945 gegründete Unternehmen, das seit 1979 Windkraftanlagen herstellt, zu den weltweit führenden in der Branche.[2] Seit 2000 ist Vestas fast jedes Jahr Weltmarktführer bei der Zahl und Gesamtleistung neu installierter Windkraftanlagen, mit wenigen Ausnahmen: 2012 wurde das Unternehmen auf dem Weltmarkt für Onshore-Windkraftanlagen von GE Wind übertroffen.[3] 2015 hatte Goldwind mehr Leistung installiert.[4] Gemessen an der neu installierten Leistung von 9600 Megawatt[5] war Vestas im Jahr 2019 wieder der größte Hersteller bei Onshore-Windkraftanlagen (2018: 10.090 MW[6]; 2017: 7700 MW[7]).
Geschichte
1945 gründete Peder Hansen VEstjysk STaalteknik A/S in der dänischen Kleinstadt Lem. Der Name wurde schon nach kurzer Zeit zu Vestas abgekürzt. Zunächst wurden Haushaltsgeräte hergestellt. 1950 wurden hauptsächlich Landmaschinen hergestellt. 1956 begann die Herstellung von Zwischenkühlern und ab 1968 wurden Hydraulikkräne für Kleinlaster hergestellt. Die Ölkrise 1970 brachte Peder Hansen auf eine neue Geschäftsidee: erneuerbare Energien. 1979 wurde die erste Windkraftanlage verkauft. Ein Jahr später begann Vestas mit der Serienproduktion von Windkraftanlagen und installierte die ersten 80 Anlagen mit einer Leistung von 55 kW. 1981 gingen die ersten großen Aufträge aus den USA ein. Vestas beschloss, die Glasfaserbauteile für die Windkraftanlagen selbst herzustellen. Am Ende des Jahres 1987 wurde das Unternehmen Vestas Wind Systems A/S gegründet, das sich ausschließlich auf Windenergie konzentriert. Im November 1991 wurde in Dänemark die 1000. Windkraftanlage des Unternehmens errichtet. Zwischen 1994 und 2001 war Vestas mit 40 % als technischer Partner am spanischen Windkraftanlagen-Hersteller Gamesa beteiligt.[8]
1995 begann der Bau des Offshore-Windparks Tunø Knob im Kattegat südöstlich des dänischen Aarhus. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit I/S Midtkraft durchgeführt, welche die Fundamente bauten. Nach der Fertigstellung der Fundamente übernahm Vestas das Projekt und installierte in fünf Tagen zehn V39-500-kW-Anlagen. 1998 ging Vestas an die Börse. Die Aktien des Unternehmens werden an der Kopenhagener Börse gehandelt. Im April 2002 wurde der damals größte Offshore-Windpark Horns Rev vor der Westküste Dänemarks mit 80 Anlagen des Typs V80-2MW errichtet. Im Juli 2002 wurden weitere 30 Anlagen des gleichen Typs für den ersten großen Offshore-Windpark Großbritanniens, North Hoyle beauftragt. Weitere Großaufträge folgten. Vestas fusionierte 2004 mit NEG Micon A/S, einem weiteren führenden Windkraftanlagen-Hersteller.[9] Der große dänische Mitbewerber war wiederum aus der Fusion von Micon A/S und der Nordtank Energy Group A/S hervorgegangen. Als Firmenname wurde Vestas gewählt, die Firmenzentrale aber zunächst an den Micon-Standort nach Randers verlegt.[10]
Im August 2009 stellte Vestas über 5000 zusätzliche Arbeitskräfte für neue Fabriken in China, USA und Spanien ein. Das wurde damit begründet, dass diese Märkte schneller wüchsen, im Gegensatz zur schleppenden Entwicklung von Windparks in Großbritannien. Dafür sollten andere Werke, beispielsweise auf der Isle of Wight, geschlossen und rund 3000 Mitarbeiter in Europa entlassen werden, wogegen es Proteste gab.[11][12] 2012 musste Vestas aufgrund von Überkapazitäten in der Branche und des Preisverfalls bei Windkraftanlagen mehrere Restrukturierungsmaßnahmen durchführen und Personal entlassen. Zudem wurden mehrere Werke geschlossen. Anfang 2013 wurde der Hauptsitz vom dänischen Randers nach Aarhus verlegt.[13] Im Oktober 2013 verkaufte Vestas sechs seiner Produktionsstätten für einen Euro an die VTS Partners GmbH.[14] 2015 wurden Untreuevorwürfe gegen mehrere Vestas-Mitarbeiter bekannt. Demnach sollen mehrere ehemalige Angestellte dem Konzern sowie weiteren Unternehmen der Branche einen Schaden in Höhe von 18 Millionen Euro zugefügt haben.[15]
Die 55000. Windkraftanlage des Unternehmens, eine V112-3.0MW, wurde im Oktober 2015 im hessischen Windpark Schlüchtern-Wallroth errichtet.[16] Ende 2015 übernahm Vestas den amerikanischen Wartungs- und Serviceanbieter UpWind Solutions.[17] Anfang 2016 folgte die Übernahme von Availon aus Deutschland.[18]
Am 21. September 2021 wurde bekannt, dass Vestas drei der europäischen Werke schließen wird. Neben Werken in Viveiro und Esbjerg ist auch die Rotorblattfabrik in Lauchhammer von der Schließung betroffen.[19] Am 11. Dezember 2021 hat das letzte Rotorblatt die Produktionshalle verlassen. 450 Arbeitsplätze wurden dort abgebaut.[20]
Standorte und Niederlassungen
Der Hauptsitz von Vestas ist in Aarhus. Wichtige Produktionsstätten sind unter anderem Lem, Nakskov, Isle of Wight, Taranto, Tianjin, Daimiel und Windsor.[21] Wartungsleistung wird über die Vestas Services GmbH in Husum angeboten. Die Vestas Nacelles Deutschland GmbH hat ihren Sitz in Lübeck.
Die Zentrale der Vestas Deutschland GmbH befindet sich in Hamburg. Hier ist das Unternehmen seit 1986 aktiv und beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter. Die Geschäftsführung wird übernommen von Cornelis de Baar (Präsident).
Anlagentypen
6-MW-Plattform
Anlagentyp | V150-6.0 MW | V162-6.2 MW | V162-6.8 MW |
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IEC-Windklasse | S | S | S |
Nennleistung (kW) | 6000 | 6200 | 6500–7200 |
Rotordurchmesser (m) | 150 | 162 | 162 |
Nabenhöhe (m) | 105, 125, 155 | 119, 125, 149, 166 | 119, 166, 169 |
Max. Schallleistungspegel dB(A) | 104,9 | 104,3 | 104,6 |
Installations-Anzahl[22] | 15 | 2 | 0 |
Im Januar 2019 wurde von Vestas eine neue Plattform mit dem Namen EnVentus vorgestellt, die aus zwei Anlagentypen besteht. Die Nabenhöhen betragen bis zu 166 Meter. Der Prototyp der V150-5.6 MW wurde Mitte 2020 im Windkraftanlagentestfeld Østerild aufgestellt.[23] Die Serienproduktion startet zum Ende des Jahres.[24] Ende 2020 wurde die Nennleistung der EnVentus-Plattform auf 6 Megawatt erhöht und der Prototyp der V162-6.0 MW im Windkraftanlagentestfeld Østerild aufgestellt. Mitte 2021 wurde die Nennleistung nochmals auf 6,2 MW gesteigert. Für die Märkte in Deutschland und Österreich bietet Vestas die hohen Nabenhöhen mit Hybridtürmen, eine Kombination aus Beton- und Stahlsegmenten, von Max Bögl Wind an.[25]
Im November 2021 wurde die V162-6.8 MW vorgestellt. Durch die Leistungssteigerung soll die mittlere Jahresproduktion gegenüber der V162-6.2 MW um bis zu 7% gesteigert werden. Durch ein modulares Maschinenhaus soll der Transport vereinfacht werden.[26]
4-MW-Plattform
Anlagentyp | V117-4.2 MW | V136-4.5 MW | V150-4.5 MW |
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IEC-Windklasse | IB-T / IIA-T / S-T | IIB / S | IIIB / S |
Nennleistung (kW) | 3600–4200 | 3600–4500 | 3600–4500 |
Rotordurchmesser (m) | 117 | 136 | 150 |
Nabenhöhe (m) | 84, 91,5 | 82–166 | 105, 123, 145, 155, 166 |
Max. Schallleistungspegel dB(A) | 106 | 103,9 | 104,9 |
Installations-Anzahl[22] | 144 | 742 | 1264 |
Im Juni 2017 wurde von Vestas eine aus drei Anlagentypen bestehende 4-MW-Plattform vorgestellt, die auf der 2010 eingeführten 3-MW-Plattform aufbaut. Neben der Standardleistung von 4 Megawatt wird auch ein Power Optimized Mode mit 4,2 Megawatt angeboten. Die Nabenhöhe beträgt bis zu 166 Meter.[27][28] Der Prototyp der V150-4.2 MW wurde im Januar 2019 im Windkraftanlagentestfeld Østerild in Betrieb genommen.[29] Mit der V117 dieser Plattform soll erstmals auch eine Windkraftanlage angeboten werden, die explizit für Taifun-Regionen ausgelegt ist und extremen Windgeschwindigkeiten von bis 80 m/s (288 km/h) standhalten soll.[30] Ende 2019 hat Vestas vier V136-4.2 mit 82 Meter Nabenhöhe im Hirtshals Havn errichtet. Es ist der erste dänische Windpark an Land, der ohne subventionierte Einspeisevergütung auskommt.[31]
Für den Windpark Viking auf den Shetlandinseln wird Vestas 103 V117-4,2-MW-Turbinen im leistungsoptimierten 4,3-MW-Modus liefern. Auftraggeber ist das schottische Energieversorgungsunternehmen SSE Renewables. Der Windpark mit insgesamt 443 Megawatt Nennleistung wird voraussichtlich fast 2 Terawattstunden Strom produzieren.[32] Dies entspricht etwa 4500 Volllaststunden.
3-MW-Plattform
Anlagentyp | V105-3.45 MW | V112-3.45 MW | V117-3.45 MW | V126-3.45 MW | V136-3.45 MW | V155-3.6 MW |
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IEC-Windklasse | IA | IA | IB / IIA | IIA / IIB / IIIA | IIB / IIIA | S |
Nennleistung (kW) | 3000–3600 | 3000–3600 | 3000–3600 | 3000–3600 | 3000–3600 | 3600 |
Rotordurchmesser (m) | 105 | 112 | 117 | 126 | 136 | 155 |
Nabenhöhe (m) | 72,5 | 69, 94 | 80, 91,5, 116,5 | 87, 117, 137, 147, 149, 166 | 82, 112, 132, 149 | bis 140 |
Max. Schallleistungspegel dB(A) | 104,5 | 105,4 | 106,8 | 104,4 / 107,3 | 105,5 | 107,7 |
Installations-Anzahl[22] | 90 | 3864 | 1716 | 2504 | 2361 | 100 |
- Alle Anlagen der 3,45-MW-Generation nutzen einen Asynchrongenerator in Kombination mit einem Vollumrichter und Getriebe. Im Jahr 2013 folgte für die 3-MW-Plattform eine Leistungssteigerung von 3,0 MW auf zunächst 3,3 MW und später 3,45 MW. Mit der Leistungssteigerung war auch der Umstieg von Permanentmagnetgenerator (3,0 MW) auf Asynchrongenerator (3,3 MW und 3,45 MW) verbunden. Anlass war der Preisanstieg für die Permanentmagnete.[33] Vestas bietet seit 2015 einen leistungsoptimierten Modus mit 3,6 MW an.
- V155: Der Prototyp wurde im August 2021 im Windkraftanlagentestfeld Østerild aufgestellt.[34] Die Serienfertigung startet 2022. Eine Leistungserhöhung auf 3,6 MW ist vorgesehen.
- V136: Im September 2015 wurde auf der HUSUM WindEnergy die Anlage auf Basis der 3-MW-Plattform mit 136 Meter Rotordurchmesser vorgestellt.[35] Sie wird auf Türmen (in der Regel Stahlrohr) mit einer Nabenhöhe von bis zu 166 m angeboten und ist für Schwachwindstandorte vorgesehen. Der Prototyp wurde im Dezember 2016 im Windkraftanlagentestfeld Østerild aufgestellt.[36] Die Serienfertigung startete Mitte 2017, so dass die erste V136-3,45 MW mit 149 m Nabenhöhe am 25. Juli 2017 in Lichterfeld-Schacksdorf in Betrieb genommen wurde.[37] Die Rotorblätter wurden auch im Werk in Lauchhammer produziert.[38][39]
- V126: In den Jahren 2019[40] und 2020[41] war die V126 der am häufigsten in Betrieb gegangene Anlagentyp in Deutschland.
- V112: Die Anlage wurde 2010 eingeführt, hatte zunächst eine Nennleistung von 3,0 MW und begründete den Start der 3-MW-Plattform. Im Jahr 2015 war die V112 der am häufigsten in Betrieb gegangene Anlagentyp in Deutschland.[42]
2-MW-Plattform
Anlagentyp | V90-2.0 MW | V100-2.0 MW | V110-2.0 MW | V120-2.2 MW |
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IEC-Windklasse | IIA / S | IIB | IIIA/B | IIB / S |
Nennleistung (kW) | 2000 | 2000 | 2000 | 2000–2200 |
Rotordurchmesser (m) | 90 | 100 | 110 | 120 |
Nabenhöhe (m) | 80, 95, 105 | 80, 95 | 80, 95, 110, 120, 125 | 80, 92, 122 |
Installations-Anzahl[22] | 7799 | 5419 | 6340 | 2502 |
- Die 2-MW-Plattform wurde im Jahr 2000 mit der V80-2MW gestartet und in den folgenden Jahren um weitere Anlagentypen ergänzt. 2004 wurde die V90 eingeführt, 2009 die V100 und 2014 die V110. 2017 wurden die V116 und die V120 vorgestellt, die Ende 2017 bzw. Anfang 2018 in Serienfertigung gingen. Technisch sind fast alle Anlagen mit dreistufigem Getriebe und doppelt-gespeistem Asynchrongenerator ausgestattet. Nur 2011 und 2012 wurde bei bestimmten Anlagen ein permanenterregter Synchrongenerator eingesetzt, anschließend wechselte Vestas jedoch wieder komplett zum vorherigen Antriebsstrang zurück.[43]
- Der Prototyp der V120 wurde Anfang 2018 in der Ringkøbing-Skjern Kommune errichtet.[44]
- Die V110-2.0 MW kommt überwiegend auf dem amerikanischen Markt bei Großprojekten wie dem Windpark XI zum Einsatz.
- Die V90 mit 1800 oder 2000 kW gehört zu den meistverkauften Anlagen von Vestas.
Windkraftanlagen auf See (offshore)
MHI Vestas Offshore Wind A/S | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | April 2014 |
Auflösung | 2021 |
Auflösungsgrund | Übernahme durch Vestas |
Sitz | Aarhus, Dänemark |
Leitung | Philippe Kavafyan |
Branche | Offshore-Windenergie |
Website | www.mhivestasoffshore.com |
Anlagentyp | V112-3.45 MW | V117-4.2 MW | V164-10.0 MW | V174-9.5 MW | V236-15.0 MW |
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Nennleistung (kW) | 3300–3450 | 4000–4200 | 8000–10000 | 9500–9600 | 15000 |
Rotordurchmesser (m) | 112 | 117 | 164 | 174 | 236 |
überstrichene Fläche (m²) | 9852 | 10751 | 21124 | 23779 | 43742 |
Installations-Anzahl[22] | -- | -- | 378 | -- | -- |
- Im November 2012 wurde eine Zusammenarbeit mit dem japanischen Industrieunternehmen Mitsubishi Heavy Industries (MHI) angekündigt.[45] 2014 wurde schließlich die MHI Vestas Offshore Wind A/S als Joint Venture zwischen Vestas und MHI mit dem Ziel der Entwicklung und Errichtung von Offshore-Windkraftanlagen gegründet. In Deutschland hat die MHI Vestas Offshore Wind Germany GmbH ihren Sitz ebenfalls in Hamburg. Am 27. November 2020 genehmigte die Europäische Kommission in einer Zusammenschlusskontrolle, dass Vestas den MHI-Anteil am Unternehmen übernehmen darf. Dafür erhält MHI einen Anteil von 2,5 Prozent an Vestas (entsprach 709 Millionen Euro) und einen Sitz im Aufsichtsrat.[46]
- Vestas V112: Der seit 2010 für den Einsatz an Land verfügbare Anlagentyp wurde von MHI Vestas auch für den Offshore-Einsatz angeboten.
- Vestas V164: Am 30. März 2011 kündigte Vestas mit der V164 eine neue Turbine für den Offshore-Einsatz an. Der erste kommerzielle Einsatz erfolgte für die Erweiterung des Windparks Burbo Bank. MHI Vestas bietet Leistungssteigerungen bis zu 10 MW an. Die V164 mit 9,5 MW wurde 2017 als "Windkraftanlage des Jahres" in der Kategorie "Offshore" ausgezeichnet.[47]
- Vestas V174: Für den Offshore-Windpark Baltic Eagle in der deutschen Ostsee ist der Einsatz von 52 Windkraftanlagen geplant.[48] Der Prototyp wurde Anfang 2020 im Windkraftanlagentestfeld Østerild aufgestellt.[49]
- Vestas V236: Am 10. Februar 2021 kündigte Vestas mit der V236 eine neue Turbine an, die an guten Offshore-Standorten ein Regelarbeitsvermögen laut Vestas von bis zu 80 Mio. kWh pro Jahr erzeugen kann (bei ca. 5300 Volllaststunden). Der erste Prototyp wird voraussichtlich 2022 errichtet. Die Serienproduktion ist für 2024 geplant.[50] Ein Projekt mit dieser Anlage wird voraussichtlich der Offshore-Windpark He dreiht in der deutschen Nordsee.
Frühere Anlagentypen (Beispiele)
Anlagentyp | Nennleistung (kW) | Rotordurchmesser (m) | Bild |
---|---|---|---|
V90-3.0 MW | 3000 | 90 | |
V82-1.5 MW | 1500 | 82 | |
V80-2.0 MW | 2000 | 80 | |
V72-1.5 MW | 1500 | 72 | |
V66-1.65 MW | 1650 | 66 | |
V63-1.5 MW | 1500 | 63 | |
V52-850 kW | 850 | 52 | |
V47-660 kW | 660 | 47 | |
V44-600 kW | 600 | 44 | |
V42-600 kW | 600 | 42 | |
V39-500 kW | 500 | 39 | |
V34-400 kW | 400 | 34 | |
V29-225 kW | 225 | 29 | |
V27-225 kW | 225 | 27 | |
V25-200 kW | 200 | 25 | |
V20-100 kW | 100 | 20 | |
V17-75 kW | 75 | 17 | |
V15-55 kW | 55 | 15 | |
V12-22 kW | 22 | 12 | |
V10-30 kW | 30 | 10 |
- Die V10-30 kW wurde 1979 als erste Vestas-Windkraftanlage in Dänemark errichtet.
- Die V52-850 kW gehörte zu den meistverkauften Anlagen in der 1-MW-Klasse. Die Anlage wurde in verschiedenen Ländern produziert, unter anderem in China und Italien. Errichtet wurden rund 3764 Anlagen (Stand 31. Dezember 2010). 365 Anlagen kommen im Windpark Lake Turkana zum Einsatz.
- Eine Besonderheit der V90-3.0 MW ist, dass das Hauptlager im Getriebe integriert ist. Das sparte den Einsatz einer zusätzlichen Antriebswelle und Gewicht.
- Vom Typ V80-1.8/2.0MW wurden (Stand Juli 2021) 4475 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 8744 MW in Betrieb genommen. Damit gehörte sie zu den meistverkauften Windkraftanlagen.[22]
Micon
Micon A/S (ab 1997) NEG Micon A/S | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1983, 1997 Fusion mit Nordtank |
Auflösung | 2004 |
Auflösungsgrund | Übernahme durch Vestas |
Sitz | Randers, Dänemark |
Branche | Windkraftanlagen |
Die Micon A/S ging 1983 durch Ausgliederung von Teilen des Windenergie-Geschäfts der Nordtank Energy Group A/S hervor und wurde bald zu einem der führenden Hersteller von Windkraftanlagen.[51] Besonders auf dem in den 1980er Jahren neu aufkommenden Markt der kalifornischen Energiewende war das Unternehmen erfolgreich.[52] 1997 wurden Micon und Nordtank wieder zu einer Firma, NEG Micon A/S, fusioniert.[51][53] 1998 übernahm Micon den Windkraftanlagen-Hersteller Wind World.[54]
NEG Micon wurde im Frühjahr 2004 von Vestas mehrheitlich übernommen und dann verschmolzen.[9][10] NEG Micon entwickelte und konstruierte Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 55 kW bis 2750 kW.
Folgende Typen stammten aus der Produktion von Micon bzw. NEG Micon (Beispiele):[55]
Anlagentyp | Nennleistung (kW) | Rotordurchmesser (m) |
---|---|---|
NM 92/2750 | 2750 | 92 |
NM 80/2750 | 2750 | 80 |
NM 72/2000* | 2000 | 72 |
NM 82/1650* | 1650 | 82 |
NM 82/1500* | 1500 | 82 |
NM 72/1650* | 1650 | 72 |
NM 72C/1500* | 1500 | 72 |
NM 64/1500 | 1500 | 64 |
NM 64C/1500 | 1500 | 64 |
NM 60/1000* | 1000 | 60 |
NM 52/900* | 900 | 52 |
NM 48/750* | 750 | 48 |
NM 48/600 | 600 | 48 |
NM 43/600 | 600 | 43 |
M 2300 | 1000 | 54 |
M 1800 | 600 / 750 | 48 |
M 1500 | 500 / 600 / 750 | 44 |
M 750 | 250 / 400 | 31 |
M 700 | 225 | 30 |
M 530 | 250 | 26 |
M 450 | 200 | 24 |
M 55 | 11 | 8 |
- gehörten zu NEG Micons erfolgreichen Anlagen
Nordtank
Nordtank Energy Group A/S | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Auflösung | 1997 |
Auflösungsgrund | Fusion mit Micon zu NEG Micon |
Sitz | Balle, Dänemark |
Branche | Energietechnik |
Die Nordtank Energy Group A/S (kurz: NTK oder NEG) mit Sitz in Balle, Syddjurs war ursprünglich ein Kesselhersteller, der in die Energietechnik einstieg.[56] Das Unternehmen gehörte als erster dänischer Hersteller in den frühen 1980er-Jahren mit zu den Pionieren der Windenergie.[57] 1983 wurden Teile des Windenergie-Geschäfts in die eigenständige Firma Micon A/S ausgegliedert. 1997 erfolgte die Fusion von Nordtank und Micon zu NEG Micon A/S.[53] Nordtank entwickelte und konstruierte Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 10 kW bis 1500 kW.
Folgende Typen stammten aus der Produktion von Nordtank (Beispiele):[58]
Anlagentyp | Nennleistung (kW) | Rotordurchmesser (m) |
---|---|---|
NTK 1500 | 1500 | 60 / 64 |
NTK 600 | 600 | 43 |
NTK 550 | 550 | 41,1 |
NTK 500 | 500 | 37 / 41 |
NTK 400 | 400 | 35 |
NTK 300 | 300 | 28 / 31 |
NTK 160 | 160 | 24,6 |
NTK 150 | 150 | 24,6 |
NTK 130 | 130 | 20,5 / 21,5 / 22 |
NTK 100 | 100 | 18,2 |
NTK 65 | 65 | 16,5 |
NedWind
NedWind BV | |
---|---|
Rechtsform | BV |
Gründung | 1990 |
Auflösung | 1. Oktober 1998 |
Auflösungsgrund | Übernahme durch NEG Micon |
Sitz | Rhenen, Niederlande |
Branche | Windkraftanlagen |
Die NedWind BV, 1990 in Rhenen gegründet,[59] war seinerzeit der drittgrößte niederländische Windkraftanlagenhersteller, und hatte Produktionsstandorte in Palm Springs und auf Curaçao, und war unter anderem in den USA und in Indien aktiv.[60] NedWind entstand aus dem früheren Niederländischen Windkraftanlagenhersteller Newinco, welcher seinen Sitz in Krimpen aan den IJssel hatte und Windkraftanlagen im Leistungsbereich zwischen 20 und 500 kW baute.[61] 1998 geriet die Firma in wirtschaftliche Probleme, und wurde von NEG Micon übernommen.[62][60] Die Firma blieb noch eine Zeitlang als niederländische Niederlassung aktiv und war beispielsweise auch noch in China eigenständig engagiert.[63]
17 NedWind-Anlagen vom Typ NW 55 stehen im Windpark Eemmeerdijk bei Zeewolde in den Niederlanden.
5 weitere Anlagen mit jeweils des Typs NW 44 Nennleistung standen von 1996 bis 2013 im Windpark Kerpen in Nordrhein-Westfalen.
Eine weitere Anlage vom Typ NW 40 steht seit 1996 in Zobes. Diese ist die erste in Deutschland aufgestellte Anlage des Herstellers.
2 weitere Anlagen des Typs NW 44 stehen im Windpark Wormstedt. Eine Anlage wurde mittlerweile demontiert. Die 2 NW 44 stehen zusammen mit einer Wind World W-4100 auf einem ehemaligen Militärgelände.
Eine weitere Anlage des Typs NW 44 stand im Windpark Bredenborn-Holzhausen. Sie wurde zusammen mit einer Lagerwey LW 27/250 demontiert.
Vier Anlagen des Typs NW 40 standen von 1994 bis 2016 im Offshore-Windpark Lely im IJsselmeer. Die Anlagen wurden im Herbst 2016 nach über 22 Jahren Betriebszeit demontiert.[64]
NedWind entwickelte und konstruierte primär zweiflügelige Windkraftanlagen.[65] Folgende Typen stammten aus der Produktion von NedWind (Beispiele):[66]
Anlagentyp | Nennleistung (kW) | Rotordurchmesser (m) |
---|---|---|
NW 55 | 1000 | 55 |
NW 46 | 500 | 46,1 |
NW 44 | 500 | 44 |
NW 40 | 500 | 40 |
NW 35 | 500 | 35 |
NW 25 | 250 | 25 |
Sport-Sponsoring
Vestas und 11th Hour Racing haben ein Boot zur Hochseeregatta Volvo Ocean Race 2017–2018 ins Rennen geschickt. Seit der FIA-Formel-E-Meisterschaft 2019/20 unterstützt Vestas das Mercedes-EQ Formula E Team als Sponsor.[67]
Weblinks
- Vestas YouTube-Kanal
- MHI Vestas YouTube-Kanal
- Fotograf Daniel: Fröreda vindkraftpark auf YouTube, 5. Februar 2016, abgerufen am 25. September 2019 (V126 Installation im Zeitraffer bei Hultsfred).
Einzelnachweise
- Annual Report 2020. In: vestas.com. Abgerufen am 9. Juni 2021 (englisch).
- Vestas überschreitet Marke von 100 000 MW Windkraftleistung. In: IWR. Abgerufen am 16. Januar 2019.
- BNEF: GE and Vestas "neck and neck in 2012". In: renewableenergyfocus.com. 24. April 2013, abgerufen am 26. Februar 2018 (englisch).
- Goldwind verdrängt Vestas als Onshore-Marktführer. In: IWR. Abgerufen am 23. Februar 2016.
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