Tschornyj Ostriw
Tschornyj Ostriw (ukrainisch Чорний Острів; russisch Чёрный Остров Tschorny Ostrow, polnisch Czarny Ostrów) ist eine Siedlung städtischen Typs im Zentrum der ukrainischen Oblast Chmelnyzkyj mit etwa 1000 Einwohnern (2019).[1]
Tschornyj Ostriw | |||
Чорний Острів | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Chmelnyzkyj | ||
Rajon: | Rajon Chmelnyzkyj | ||
Höhe: | keine Angabe | ||
Fläche: | 6,23 km² | ||
Einwohner: | 971 (2019) | ||
Bevölkerungsdichte: | 156 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 31310 | ||
Vorwahl: | +380 382 | ||
Geographische Lage: | 49° 30′ N, 26° 45′ O | ||
KOATUU: | 6825055500 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Siedlung städtischen Typs, 20 Dörfer | ||
Adresse: | вул. Жовтнева 13 31310 смт. Чорний Острів | ||
Website: | Offizielle Webseite der Gemeinde | ||
Statistische Informationen | |||
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Geografische Lage
Tschornyj Ostriw liegt in der historischen Landschaft Podolien im Nordwesten des Rajon Chmelnyzkyj am Ufer des Südlichen Bugs etwa 20 km nordwestlich vom Oblastzentrum Chmelnyzkyj. Die Siedlung besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Krasne–Odessa bzw. Bahnstrecke Lwiw–Tscherniwzi. In Tschornyj Ostriw kreuzt die von Nord nach Süd verlaufende Territorialstraße T–23–02 die von Ost nach West verlaufende T–23–11.
Gemeinde
Tschornyj Ostriw ist das administrative Zentrum der Territorialgemeinde Tschornyj Ostriw (Чорноострівська селищна об'єднана територіальна громада), der noch die Dörfer Hrusewyzja; Marjaniwka (Мар'янівка); Wowtscha Hora (Вовча Гора); Ostaschky (Осташки); Ridkoduby (Рідкодуби); Pedossy (Педоси); Antoniwka (Антонівка); Sachariwzi (Захарівці); Stawtschynzi (Ставчинці); Martyniwka (Мартинівка); Bereschanka (Бережанка); Mykolajiw (Миколаїв); Kateryniwka; Wesdenky (Везденьки); Ljapynzi (Ляпинці); Poljowi Hryniwzi (Польові Гринівці); Lapkiwzi (Лапківці); Manyliwka (Манилівка); Mali Orlynzi (Малі Орлинці) und Kratschky (Крачки) angehören.[2]
Geschichte
Die Ortschaft wurde 1366 erstmals schriftlich erwähnt und erhielt 1556 das Magdeburger Stadtrecht. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts führten wiederholte Plünderungen durch Krimtataren und Türken zu Bevölkerungsrückgang und Verlangsamung der sozialökonomischen Entwicklung. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war von einem intensiven Bevölkerungswachstum und dem Anwachsen von Privathandel gekennzeichnet. 1849 wurde im Ort eine Zuckerfabrik in Betrieb genommen, außerdem entstanden Brauereien, lederverarbeitende Betriebe und weitere Unternehmen. 1893 gab es 46 kleine Handelsunternehmen und 46 Handwerksbetriebe in der Ortschaft. Die Anzahl der Werften stieg im Zeitraum von 1872 bis 1893 von 244 auf 437. Die jüdische Bevölkerung, die hauptsächlich Handel, Handwerk und Geldverleih betrieb, stellte einen bedeutenden Teil der Einwohner. Im Ersten Weltkrieg und dem daran folgenden Russischen Bürgerkrieg wechselte die Stadt mehrfach die Besitzer, bis sie schließlich an die Sowjetunion fiel und der Ukrainischen SSR einverleibt wurde. Vom 7. Juli 1941 bis zum 8. März 1944 war die Siedlung von der Wehrmacht besetzt.[3] Seit 1957 besitzt die Ortschaft den Status einer Siedlung städtischen Typs und seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist sie Teil der unabhängigen Ukraine.
Demografische Entwicklung
1578 | 1872 | 1893 | 1939 | 1959 | 1970 | 1979 | 1989 | 2001 | 2010 | 2019 |
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420 | 972 | 28.027 | 4.084 | 3.319 | 1.439 | 1.419 | 1.113 | 905 | 959 | 971 |
Söhne und Töchter der Ortschaft
- Aleksander Narcyz Przezdziecki (1814–1871), polnischer Schriftsteller, Historiker, Volkskundler und Verleger
- Jakow Tejtel (1850–1939), Richter und Gründer des Verbands russischer Juden in Deutschland
- Konstanty Dąbrowski (1906–1975), polnischer Ökonom und Politiker der Volksrepublik Polen
- Blick vom Ufer des angestauten Südlichen Bugs auf Tschornyj Ostriw
- Maria-Himmelfahrt-Kirche
- Przezdecki-Palast im Ort
- Schloss in Tschornyj Ostriw im 19. Jahrhundert, Zeichnung von Napoleon Orda
Weblinks
- Webseite des Gemeinderates auf rada.info (ukrainisch)
- Czarny Ostrów. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 1: Aa–Dereneczna. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1880, S. 767 (polnisch, edu.pl).
- Webseite über das Schloss im Ort (ukrainisch)
Einzelnachweise
- Städte in der Ukraine auf pop-stat.mashke.org; abgerufen am 6. Juni 2020
- Struktur der Gemeinde auf der offiziellen Webseite der Gemeinde; abgerufen am 6. Juni 2020
- Ortsgeschichte Tschornyj Ostriw in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 6. Juni 2020 (ukrainisch)