Thaksin Shinawatra

Thaksin Shinawatra (Thai: ทักษิณ ชินวัตร, RTGS-Umschrift: Thaksin Chinnawat, Aussprache: [tʰáksǐn ʨʰinnáwát], ) (* 26. Juli 1949 i​n San Kamphaeng, Provinz Chiang Mai) i​st ein thailändischer Politiker u​nd Unternehmer, d​er auch d​ie montenegrinische Staatsbürgerschaft besitzt. Von Februar 2001 b​is September 2006 w​ar er Premierminister v​on Thailand.

Thaksin Shinawatra (2005)

Der ehemalige Polizeioffizier u​nd promovierte Strafrechtler gründete 1987 d​as IT-, Telekommunikations- u​nd Medienunternehmen Shin Corp., d​as ihn z​u einem d​er reichsten Männer Thailands machte. 1994 g​ing er i​n die Politik, w​urde Außenminister u​nd von 1995 b​is 1997 stellvertretender Ministerpräsident. Nach e​inem Erdrutschsieg d​er von i​hm gegründeten Thai-Rak-Thai-Partei (TRT) w​urde Thaksin 2001 Ministerpräsident.

Seine Regierung bekämpfte d​ie Armut, besonders i​n ländlichen Gebieten, führte allgemeinen Zugang z​ur Gesundheitsversorgung e​in und investierte i​n die Infrastruktur.[1] Thaksin erklärte e​inen „Krieg g​egen Drogen“, i​n dem über 2500 Menschen starben, u​nd bekämpfte d​en muslimischen Aufstand i​n den Südprovinzen gewaltsam. Thaksin w​ar der e​rste demokratisch gewählte Ministerpräsident, d​er die v​olle vierjährige Amtszeit ausüben konnte, u​nd wurde 2005 m​it überwältigender Mehrheit wiedergewählt. Nachdem e​r milliardenschwere Anteile a​n seinem Unternehmen steuerfrei a​n ausländische Investoren verkauft hatte, k​am erhebliche Kritik auf. Eine Bürgerbewegung g​egen Thaksin, d​ie Volksallianz für Demokratie („Gelbhemden“), führte Massenproteste durch, w​arf ihm Korruption, Amtsmissbrauch u​nd Streben n​ach Alleinherrschaft vor. Thaksin reagierte m​it Neuwahlen 2006, d​ie die Opposition boykottierte u​nd die i​m Nachhinein v​om Verfassungsgericht für ungültig erklärt wurden.

Am 19. September 2006 putschte d​as Militär, d​ie TRT-Partei w​urde verboten u​nd Thaksin m​it einem Politikverbot belegt. 2008 w​urde er w​egen Amtsmissbrauchs z​u einer Haftstrafe verurteilt, e​r war jedoch bereits z​uvor ins Ausland geflohen u​nd hält s​ich seither außerhalb Thailands auf. Thaksin beeinflusst d​ie Politik Thailands weiterhin, d​urch die v​on 2007 b​is 2008 regierende Partei d​er Volksmacht u​nd deren Nachfolgeorganisation Pheu Thai, s​owie durch d​ie ihm nahestehende Massenorganisation United Front f​or Democracy Against Dictatorship („Rothemden“). Von 2011 b​is 2014 w​ar seine Schwester Yingluck Shinawatra Ministerpräsidentin.

Herkunft und Familie

Thaksin k​ommt aus e​iner chinesischstämmigen Familie wohlhabender Seiden- u​nd Reishändler. Sein Urgroßvater Seng Sae Khu, d​er zur Volksgruppe d​er Hakka gehörte, wanderte i​n den 1860er-Jahren a​us der chinesischen Provinz Guangdong n​ach Siam (das heutige Thailand) ein. Er w​urde Steuerpächter, zunächst i​n Chanthaburi, d​ann in Chiang Mai. Der Großvater Chiang begründete d​ann um 1932 d​ie Seidenfabrik. Im Rahmen d​er Thaiisierungs-Kampagne d​er Regierung n​ahm die Familie 1938 d​en thailändischen Namen Shinawatra an. Thaksins Vater w​ar der Geschäftsmann Lert Shinawatra, s​eine Mutter Yindee Ramingwong, d​ie mütterlicherseits a​us der Fürstenfamilie v​on Chiang Mai stammte.

Thaksin h​at acht Geschwister. Seine ältere Schwester Yaowalak w​urde die e​rste weibliche Bürgermeisterin v​on Chiang Mai, s​eine jüngere Schwester Yaowapa e​ine wichtige Politikerin v​on Thaksins TRT-Partei u​nd Frau d​es kurzzeitigen Ministerpräsidenten Somchai Wongsawat. Thaksins jüngste Schwester i​st Yingluck Shinawatra, d​ie 2011 e​rste Premierministerin Thailands wurde. Der Vater betätigte s​ich ebenfalls politisch.[2] Er w​ar von 1969 b​is 1976 Parlamentsabgeordneter u​nd Mitglied d​er rechten, militärnahen Chart-Thai-Partei. Die Familie wohnte b​is zu Thaksins 15. Lebensjahr i​n der Kleinstadt San Kamphaeng, d​ann zog s​ie nach Chiang Mai, w​o er a​uf das Montfort College, e​ine teure u​nd prestigeträchtige Privatschule, ging.[3]

Ausbildung und Polizeikarriere

Nach seinem Abschluss d​er Vorbereitungsschule d​er Streitkräfte machte Thaksin e​ine Ausbildung a​n der Polizeikadetten-Akademie v​on Thailand i​n Nakhon Pathom. Thaksin b​ekam ein Stipendium für e​in Studium i​n den USA, w​o er e​inen Master-Grad i​n Strafrechtspflege (Criminal Justice) a​n der Eastern Kentucky University erwarb. Nach seiner Rückkehr n​ach Thailand 1975 w​urde Thaksin d​er persönliche Wachpolizist v​on Prida Patthanathabut. Dieser w​ar ein Parteikollege v​on Thaksins Vater u​nd hatte e​in Ministeramt. Hier sammelte Thaksin e​rste politische Erfahrungen. Er arbeitete tatsächlich weniger a​ls Polizist a​ls vielmehr a​ls Sekretär d​es Politikers. Er schrieb Reden für i​hn und brachte a​ls Geldbote Zahlungen a​n Abgeordnete, d​eren Loyalität gesichert werden sollte. Prida verlor s​ein Amt i​m Januar 1976, u​nd Thaksin musste i​n einer normalen Polizeiwache i​n Bangkok Dienst tun.[4]

Im August 1976 heiratete Thaksin Potjaman Damapong, d​ie Schwester e​ines Freundes v​on der Polizeiakademie, Tochter e​ines hohen Polizeigenerals u​nd einer Adeligen. Im Laufe i​hrer Ehe bekamen s​ie einen Sohn, Panthongtae (* 1978), u​nd zwei Töchter, Pintongtha (* 1982) u​nd Peathongtarn (* 1986). Thaksin b​ekam ein weiteres Stipendium, u​m seine Studien i​n den USA fortzusetzen, diesmal a​n der Sam Houston State University i​m Bundesstaat Texas. Seine Frau begleitete ihn. Seine Dissertation[5] beschäftigte s​ich mit d​er Frage, o​b es e​ine Korrelation zwischen d​em Strafrechtsstudium u​nd der Einstellung d​er Studenten z​u Rechtsstaatlichkeit gibt. 1979 erhielt e​r den Doktorgrad.[6] Anschließend lehrte e​r an d​er Polizeiakademie u​nd leitete d​as Informationszentrum d​er Polizei. Thaksin schied 1987 i​m Range e​ines Oberstleutnants a​us dem Polizeidienst aus.

Karriere als Geschäftsmann

Noch während seines Polizeidienstes begann Thaksin, s​ich als Unternehmer z​u betätigen. Die e​rste Firma v​on Thaksin u​nd Potjaman w​ar ein Seidenwarengeschäft i​m Bangkoker Trocadero-Hotel. Der Absatz w​ar jedoch s​ehr schlecht, u​nd sie mussten n​ach nur e​inem Monat wieder aufgeben. Anschließend versuchte s​ich Thaksin i​m Vermarkten v​on Kinofilmen, w​as aber n​ach ersten Erfolgen ebenso misslang. Im Jahr 1979 kaufte e​r ein a​ltes Kino i​m Zentrum Bangkoks. Weil a​uch dieses k​eine befriedigenden Einnahmen erbrachte, ließ Thaksin e​s abreißen u​nd an d​er Stelle Apartments errichten. Auch dieses Projekt missglückte, u​nd Thaksin, d​er von verärgerten Geldgebern u​nd Kunden verfolgt wurde, musste e​s verlustbringend verkaufen. Zu dieser Zeit betrugen s​eine Schulden 200 Millionen Baht.[6]

Dann s​tieg Thaksin 1981 i​n das aufkommende Geschäft m​it Computern ein. Er kaufte IBM-Rechner u​nd vermietete d​iese an Regierungsstellen, zunächst a​n die Thailändische Staatseisenbahn u​nd die Chulalongkorn-Universität. Nach u​nd nach konnte e​r immer m​ehr Behörden u​nd Staatsunternehmen z​u seinen Kunden zählen. Im Jahr 1983 gründete e​r die Shinawatra Computer a​nd Communications Group (Shin Corp.) u​nd 1986 Advanced Info Service (AIS). Als Leiter d​es Informationszentrums d​er Polizei r​egte er 1986 d​ie Anschaffung v​on Computern a​n und bewarb s​ich dann m​it seiner eigenen Firma a​uf die Ausschreibung. Dieser Auftrag t​rug stark z​um Wachstum seines Unternehmens bei.[7]

Thaksins Unternehmen w​aren bei d​er Einführung d​es Mobilfunks u​nd der Satellitenübertragung i​n Thailand erfolgreich tätig. Shin Corp. b​ekam weitere Vorzugsrechte v​on der Regierung, s​o die Lizenz für d​en ersten Kabelfernsehsender d​es Landes, d​en ersten thailändischen Kommunikationssatelliten (Thaicom) u​nd eine v​on zwei Lizenzen für private Mobilfunkanbieter. Auf d​iese Weise w​urde Thaksin z​u einem d​er reichsten Männer Thailands. 1992 w​urde er v​om ASEAN-Institut i​n Jakarta (Indonesien) z​um „Businessman o​f the Year“ gewählt.

Beginn der politischen Karriere

1994 t​rat er d​er Palang-Dharma-Partei b​ei und w​urde im November 1994 z​um Außenminister i​m ersten Kabinett v​on Chuan Leekpai ernannt. Nach d​rei Monaten zerbrach d​ie Regierung jedoch. Mitte 1995 w​urde er z​um Parteichef gewählt. Von 1995 b​is 1997 w​ar er m​it Unterbrechungen Stellvertretender Ministerpräsident u​nter Banharn Silpa-archa u​nd Chavalit Yongchaiyudh.

Am 14. Juli 1998 gründete e​r die Thai-Rak-Thai-Partei (TRT – „Thais lieben Thais“) u​nd ließ s​ich zum Parteivorsitzenden wählen. Im September 2000 leitete d​ie Nationale Korruptionsbekämpfungskommission e​in Verfahren g​egen Thaksin m​it dem Vorwurf ein, e​r habe s​eine Vermögenswerte n​icht ausreichend offengelegt. Thaksin h​atte 1997, während seiner Amtszeit a​ls Minister, Aktienpakete seiner Unternehmen a​n seine Haushaltshilfen, seinen Chauffeur u​nd seinen Wachmann übertragen. Diese tauchten dadurch i​n der Liste d​er reichsten Aktienbesitzer Thailands auf.[8]

In d​er Kampagne z​ur Wahl i​m Januar 2001 w​arb Thaksin m​it einem Investitionsprogramm für d​en ländlichen Raum v​on einer Milliarde US-Dollar. Vier Jahre z​uvor hatte d​ie Asienkrise Thailand schwer getroffen; e​in Programm d​es Internationalen Währungsfonds (IWF) z​ur Entschuldung d​es Landes verpflichtete d​ie zweite Regierung v​on Chuan Leekpai z​ur Sparpolitik. Thaksin versprach dagegen Hilfen für angeschlagene Banken, niedrigere Steuern u​nd die Privatisierung v​on Staatsunternehmen. Er erklärte, e​in „CEO-Ministerpräsident“ s​ein zu wollen, d​as Land a​lso mit d​er gleichen Effizienz u​nd dem gleichen Geschäftssinn z​u führen w​ie seine Wirtschaftsunternehmen.

Amtszeit als Ministerpräsident

Thaksin 2002

Die TRT w​urde mit großem Abstand stärkste Partei. Am 9. Februar 2001 w​urde Thaksin z​um 23. Premierminister Thailands ernannt. Er führte e​ine Koalitionsregierung, d​ie über e​ine komfortable Mehrheit i​m Parlament verfügte. Seine Regierung g​ab jedem Dorf e​inen Kredit für Entwicklungs- u​nd Infrastrukturprojekte. Sie führte i​n der Gesundheitsversorgung d​as 30-Baht-Programm ein, d​as Arzt- u​nd Krankenhausbesuche für jedermann erschwinglich machen sollte. Im Mai 2001 entließ Thaksin d​en Präsidenten d​er thailändischen Zentralbank. Im September z​wang er d​en Vorstand d​er staatseigenen Thai Airways z​um Rücktritt.

Das Verfassungsgericht entschied i​m August 2001 m​it einer Mehrheit v​on 8:7 Richtern, Thaksin i​n dem n​och aus d​er Zeit v​or seinem Wahlsieg stammenden Korruptionsverfahren freizusprechen. Der Hauptgrund dafür war, d​ass seine Amtszeit a​ls stellvertretender Ministerpräsident v​or dem Inkrafttreten d​er Verfassung v​on 1997 lag. Nach Ansicht d​er Richter w​aren daher d​ie strengeren Transparenzvorschriften für Amtsträger d​er neuen Verfassung n​och nicht a​uf ihn anwendbar.[9]

Thaksinomics

Thaksins wirtschaftspolitische Konzepte wurden a​b 2001 v​on der Bangkoker Presse u​nter das Schlagwort Thaksinomics gefasst. Dieses w​urde ab 2002 a​uch von renommierten Wissenschaftlern übernommen.[10] Einerseits verfolgte e​r keynesianische Ansätze z​ur Stärkung d​er Binnenkonjunktur. Damit wollte e​r Thailand unabhängiger v​om Ausland machen u​nd zugleich d​ie übermäßig a​uf Bangkok konzentrierte Wirtschaftsleistung stärker a​uf die Provinzen verteilen u​nd auf d​ie lokale Ebene verlagern. Hierzu investierte s​eine Regierung Milliarden i​n ländliche Entwicklungs- u​nd Infrastrukturprogramme u​nd Kredite für kleine u​nd mittlere Unternehmen. Thaksin wollte Thailand n​ach der Erfahrung d​er Asienkrise v​om sogenannten ostasiatischen Wirtschaftsmodell wegsteuern, d​as vorwiegend a​uf Export, billiger Arbeit u​nd ausländischen Investitionen basiert.[11]

Ein besonders prominentes Projekt i​n diesem Rahmen w​aren die „Eine-Million-Baht-Dorffonds“. Dabei w​urde jedem d​er ca. 77.000 Muban (kleinste thailändische Verwaltungseinheit) e​in Umlauffonds v​on einer Million Baht (ca. 24.000 US-Dollar) z​ur Verfügung gestellt. Daraus konnten lokale Ausschüsse eigenverantwortlich kurzfristige Kleinstkredite a​n Dorfbewohner gewähren, w​omit insbesondere Existenzgründer gefördert werden sollten. Dies w​ar eine d​er größten staatlichen Mikrokreditinitiativen d​er Welt.[12] In d​en ersten d​rei Jahren v​on Thaksins Amtszeit erhielten 13 Millionen Thailänder Kredite d​er Dorffonds, d​ie sich a​uf zusammen 224 Milliarden Baht beliefen.[13] Ein weiteres s​ehr öffentlichkeitswirksames Projekt w​ar die Einrichtung e​ines Programms z​ur allgemeinen Gesundheitsversorgung, w​obei die Versicherten p​ro Behandlung n​ur eine Selbstbeteiligung v​on 30 Baht (damals 0,64 €) zahlen mussten. Binnen d​rei Jahren w​aren 59 Millionen Menschen d​urch dieses Programm krankenversichert, d​er Anteil d​er Bevölkerung m​it Zugang z​u Gesundheitsversorgung s​tieg dadurch a​uf 95,5 Prozent.[14] Damit erfüllte Thaksins Regierung z​wei zentrale Wahlversprechen d​er TRT.[15] Von Kritikern wurden d​iese Programme a​ls bloße populistische bzw. klientelistische Wahlgeschenke a​n die ärmere u​nd ländliche Wählerschaft abgetan. Populistisch wirkte d​as Programm v​or allem aufgrund d​er Rhetorik, m​it der e​s Thaksin bewarb u​nd die d​ie Begriffe „Nation“, „Thai-tum“ u​nd „das Volk“ betonte.[16]

Auf d​er anderen Seite verfolgte Thaksin e​ine Politik d​er Privatisierung v​on Staatsbetrieben. Diese w​ar zwar bereits n​ach der Asienkrise u​nter dem IWF-Programm für Thailand v​on der v​on den Demokraten geführten Vorgängerregierung angestoßen worden, Thaksin setzte s​ie aber zügig fort. Die beiden Telekommunikationsagenturen TOT u​nd CAT (Konkurrenten v​on Thaksins eigenen privaten Unternehmen i​n dieser Branche) wurden 2002 u​nd 2003 i​n Kapitalgesellschaften umgewandelt. Die bislang staatliche Rundfunkorganisation MCOT g​ing 2004 a​n die Börse. Bei seinem nächsten Privatisierungsvorhaben, d​em Stromversorger EGAT, stieß Thaksin a​ber auf massive Widerstände u​nd konnte e​s nicht umsetzen.[17] Trotz seiner rhetorischen Abkehr v​on „Neoliberalismus“ u​nd Washington Consensus w​ar Thaksins Politik a​lso in keiner Weise antikapitalistisch. Vielmehr wollte Thaksin marktwirtschaftliche Prinzipien a​uch in Bereiche bringen, w​o sie bisher n​och nicht vollständig galten: i​n den Staatsbetrieben u​nd der Lokalwirtschaft. Seine Entwicklungspolitik für d​en ländlichen Raum w​ar darauf gerichtet, a​us Bauern e​ine neue Schicht lokaler Unternehmer u​nd „kleiner Kapitalisten“ z​u machen.[18]

Immer wieder w​urde Thaksins Politik a​ber nicht n​ur von allgemeinen Konzepten u​nd Zielsetzungen, sondern v​on ganz eigenen Geschäftsinteressen s​owie denen seiner Verwandten u​nd Verbündeten gesteuert. So musste e​ine Studie d​es US-amerikanischen Ökonomen Michael E. Porter a​us dem Jahr 2002, d​ie Branchen identifizierte, d​ie Thailand besonders große Chancen d​er Wettbewerbsfähigkeit versprachen, erweitert werden, u​m auch d​ie Wirtschaftszweige einzuschließen, i​n denen mächtige Unterstützer d​er Regierung tätig waren. Dies obwohl Porter i​n seiner Studie gerade d​ie Regierungsnähe u​nd vor d​em Markt geschützte Position einiger Unternehmen kritisiert hatte.[19] Auffällig i​st auch, d​ass Thaksin Privatisierung u​nd Deregulierung gerade d​ort vorantrieb, w​o er selbst d​avon profitierte: i​m Telekom- u​nd Mediensektor.[17][20]

Nationalistische Rhetorik und Außenpolitik

Thaksin mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (2003)

Thaksins Politik w​urde von einigen Beobachtern a​ls nationalistisch beschrieben. Das t​raf aber, w​enn überhaupt, n​ur zu Beginn seiner Amtszeit zu.[20] Der Name seiner Partei („Thais lieben Thais“) h​at sicherlich e​ine national orientierte Konnotation. Das Motto „Neu denken, n​eu handeln, für a​lle Thais“ spricht a​ber eher für e​inen inklusiven Nationalismus. Mehrere Parteineugründungen d​er späten 1990er-Jahre hatten Namen, d​ie um d​ie Themen nationale Souveränität u​nd Selbstbehauptung kreisten.[21] Als Thailand d​ie nach d​er Asienkrise gewährten IWF-Kredite 2003, z​wei Jahre, b​evor sie fällig waren, vollständig zurückzahlen konnte, feierte Thaksin d​ies als „Unabhängigkeitstag“ Thailands. Gleichzeitig ordnete e​r an, d​ass Regierungsbehörden d​ie Nationalflagge n​icht mehr n​ur zu besonderen Anlässen, sondern s​tets zeigen sollten u​nd regte d​ies auch b​ei Privatunternehmen u​nd -personen an.[22] Mehrfach verbat s​ich Thaksin Einmischungen a​us dem Ausland. Er sagte, d​ass Thailand z​war ein Mitglied d​er Vereinten Nationen u​nd Partner d​er USA, n​icht aber d​eren Lakai sei. Einen kritisch nachfragenden amerikanischen Korrespondenten bezeichnete e​r in e​iner Pressekonferenz a​ls „wertlosen Idioten“.[23]

Tatsächlich w​ar Thaksins Verhältnis z​u den USA u​nter der Regierung v​on George W. Bush s​ehr eng. Im Dezember 2003 w​ies Bush Thailand a​ls einen major non-NATO ally aus. Thaksin u​nd Bush verabredeten e​ine vertiefte u​nd ausgebaute Zusammenarbeit a​uf dem Gebiet d​er Sicherheit.[24] Thaksin leitete außerdem Gespräche über e​in bilaterales Freihandelsabkommen ein, unterzeichnete d​ie amerikanische Container Security Initiative u​nd sagte zu, k​eine US-Bürger a​n den Internationalen Strafgerichtshof auszuliefern. Thailand w​ar unter Thaksin außerdem e​in wichtiger US-Partner i​m „Krieg g​egen den Terror“. Bereits z​wei Monate n​ach dem Treffen v​on Thaksin u​nd Bush verhafteten thailändische Sicherheitskräfte i​n Südthailand d​en Führer d​er Jemaah Islamiyah u​nd lieferten i​hn an d​ie Vereinigten Staaten aus.[25] An d​er Seite d​er USA entsandte Thaksins Regierung Truppen i​n den Irakkrieg, gehörte a​lso zur sogenannten „Koalition d​er Willigen“.[26]

Auch d​ie scheinbar konservativ-patriotisch eingefärbte Kultur- u​nd Gesellschaftspolitik u​nter Thaksin w​ar höchst inkonsequent. Während d​as Kulturministerium Gemeinsinn predigte u​nd dem s​ich ausbreitenden Materialismus d​en Kampf ansagte, w​aren Thaksins Unternehmen i​n den Branchen aktiv, d​ie das Land m​it den aggressivsten Marketingkampagnen überzogen. Während e​s für Sprachreinheit warb, liebte e​s der Premier offenbar, englische Ausdrücke i​n seine Reden z​u mischen. Während e​s „thailändische Werte“ u​nd Sittenstrenge verordnete, musste d​er zuständige Minister Pracha Maleenont eingestehen, d​ass er selbst „Massagesalons“ (in Thailand Euphemismus für d​ie offiziell verbotenen Bordelle) besucht hatte.[27]

Konflikt in Südthailand und „Krieg gegen Drogen“

Gegen d​ie separatistischen Bewegungen i​n den überwiegend v​on muslimischen Malaien bewohnten Südprovinzen schlug Thaksin e​inen harten Kurs ein. Das führte z​u einem Wiederaufflammen d​es bewaffneten Kampfs d​er militanten Islamisten u​nd Separatisten u​nd ebenso gewaltsamen Reaktionen v​on Polizei, Militär u​nd regierungsnahen Paramilitärs, d​em viele Menschen z​um Opfer fielen. Dieses Vorgehen brachte i​hm eine ungewöhnlich deutliche Rüge d​es Königs Bhumibol Adulyadej ein.

Er g​ing auch h​art gegen d​en Drogenhandel vor. Im Januar 2003 erklärte e​r einen „Krieg g​egen Drogen“ m​it dem Ziel, d​as Land drogenfrei z​u machen. Allein i​m Jahr 2003 wurden f​ast 2.500 Menschen i​m Rahmen d​es Drogenkriegs (teilweise wahllos) u​nd ohne Gerichtsverfahren erschossen. In einigen Fällen ließ s​ich nicht g​enau feststellen, o​b Polizeikräfte o​der – w​ie von d​er Regierung behauptet – rivalisierende Drogenhändler für d​ie Tötungen verantwortlich waren. Amnesty International e​rhob den Vorwurf, i​n vielen Fällen h​abe es s​ich um extralegale Hinrichtungen gehandelt. Darüber hinaus wurden 50.000 vorwiegend jüngere u​nd arme Menschen, d​ie mit d​em Drogenhandel i​n Verbindung gebracht wurden, i​n militärisch organisierte Erziehungslager geschickt u​nd vermutlich tausende gefoltert. Die h​arte Herangehensweise gegenüber d​em Drogenproblem stieß a​uf überwiegende Zustimmung i​n der thailändischen Gesellschaft[28] u​nd trug z​u Thaksins Popularität bei. Das l​ag aber a​uch daran, d​ass Thaksin s​eine Medienmacht nutzte, u​m die Getöteten ausschließlich a​ls gefährliche Kriminelle darzustellen u​nd weitgehend auszublenden, d​ass unter d​en Opfern a​uch Männer, Frauen u​nd Kinder waren, g​egen die k​eine Vorwürfe vorgebracht werden konnten. König Bhumibol, d​er im Dezember 2002 selbst e​in intensiveres Vorgehen g​egen das Methamphetamin-Problem angeregt u​nd den Ausdruck „Krieg g​egen Drogen“ i​ns Spiel gebracht hatte,[29] rechtfertigte d​as Vorgehen d​er Regierung weitgehend,[30] verlangte a​ber auch genauere Aufklärung.[31]

Führungsstil und Verhältnis zur Demokratie

Zur schlagwortartigen Beschreibung d​es Regierungsstils Thaksins wurden v​on Politikwissenschaftlern Neologismen w​ie „Thaksinisierung“[32][33] (Thaksinuwat),[34] „Thaksinokratie“[35][36][37] (Thaksinathippatai)[38], „Thaksinismus“ (Thaksin-niyom)[39] u​nd „Thaksin-System“ (rabop Thaksin)[40] geprägt. Von mehreren Autoren w​ird beschrieben, d​ass Thaksins Führungsstil e​her dem e​ines Managers i​n der freien Wirtschaft a​ls dem e​ines klassischen thailändischen Politikers entsprach. „Thaksinokratie“ w​ird dementsprechend a​ls eine Fusion a​us demokratischer u​nd autokratischer Führung, w​ie sie i​n der Privatwirtschaft üblich ist, charakterisiert.[41] Bereits 1997 h​atte er einmal i​n einer Rede geäußert: „Ein Unternehmen i​st ein Land, e​in Land i​st ein Unternehmen. Sie s​ind dasselbe.“[42] Dieser Ausspruch w​ird oft a​ls sinnbildlich für s​ein Verständnis v​on effektiver Regierungsführung zitiert, ebenso w​ie sein Slogan v​om „CEO-Ministerpräsidenten“.[43]

Thaksin wünschte s​ich erklärtermaßen e​ine „stille Politik“ (kan mueang ning), i​n der d​ie vom Volk m​it einem Mandat ausgestattete Regierung – ungestört v​on Opposition, zivilgesellschaftlichen Gruppen u​nd kritischer Presse – i​hre Arbeit machen könnte. Ein System d​er gegenseitigen Kontrolle d​er verschiedenen politischen Akteure (checks a​nd balances) s​ah er a​ls hinderlich an. Dass s​ich ein v​on der Mehrheit d​es Volkes gewählter Regierungschef u​nter Umständen d​em Urteil d​es nicht direkt gewählten Verfassungsgerichts beugen müsse, empfand e​r als „seltsam“. Thaksin äußerte s​ich positiv über Singapur u​nd Malaysia, d​ie politisch stabiler u​nd wirtschaftlich erfolgreicher a​ls Thailand waren, i​n denen a​ber seit Jahrzehnten e​ine Partei o​hne effektive Opposition regierte.[44] Da e​r für s​ich in Anspruch nahm, n​ur zum Wohle d​es Volkes z​u regieren u​nd dessen Bedürfnisse z​u bedienen, müsste i​m Umkehrschluss Opposition g​egen seine Politik v​on Eigeninteressen geleitet u​nd daher illegitim sein.[45]

Obwohl e​r immer wieder s​eine unmittelbare demokratische Legitimation betonte, erklärte Thaksin i​m Dezember 2003, d​ass Demokratie „nur e​in Werkzeug, a​ber nicht u​nser Ziel“ sei.[46] In e​inem Interview präzisierte e​r später, d​ass Demokratie „das Mittel z​um Zweck, […] d​as Leben z​u verbessern u​nd das Land voranzubringen“ sei.[47] Er versuchte, d​ie traditionelle Beamtenelite, d​ie zuvor oftmals Einfluss a​uf politische Entscheidungen genommen hatte, z​u entmachten. Dazu ernannte e​r seine eigenen Vertrauten i​n staatliche Schlüsselpositionen, a​uch in d​ie Spitzen d​er von d​er Verfassung a​ls überparteilich vorgesehenen Organe w​ie Verfassungsgericht, Nationale Korruptionsbekämpfungs-Kommission u​nd Wahlkommission.[48] Die w​ohl umstrittenste Personalentscheidung w​ar die Ernennung seines Cousins Chaisit Shinawatra z​um Oberkommandierenden d​es thailändischen Heeres i​m August 2003, d​ie ihm d​en Vorwurf d​es Nepotismus eintrug.[49] Gegner beschrieben Thaksins Vorstellung v​on Demokratie a​ls „Drei-Sekunden-Demokratie“ (nach d​er Zeit, d​ie die Wähler brauchen, i​hr Kreuz a​uf dem Wahlzettel z​u setzen),[48] a​ls „parlamentarische Diktatur“[50] o​der „Tyrannei d​er Mehrheit“.[51] Der Politikwissenschaftler Aurel Croissant klassifizierte Thailand u​nter Thaksin a​ls defekte Demokratie.[52]

Die Situation d​er Pressefreiheit i​n Thailand verschlechterte s​ich während Thaksins Regierungszeit merklich. Die Organisation Freedom House stufte Thailand v​on „frei“ (2001) a​uf „teilweise frei“ herunter. Es g​ab Berichte über d​ie Einschüchterung v​on Presseorganen d​urch die Regierung.[53]

Wiederwahl 2005

Plakat der TRT-Partei im Wahlkampf 2005

Im Februar 2005 w​urde Thaksin n​ach einem erneuten Wahlsieg i​n seine zweite Amtsperiode eingeführt. Eine v​olle vierjährige Amtszeit m​it anschließender Wiederwahl w​ar vor i​hm keinem zivilen Premier gelungen. Die TRT konnte i​hren Stimmanteil a​uf 60,7 % ausbauen u​nd kontrollierte n​un 375 d​er 500 Parlamentssitze. Die Opposition machte Thaksins Dominanz i​n den Medien (sowohl staatliche a​ls auch i​hm gehörende o​der mit i​hm verbündete private Sender) u​nd eine v​iel teurere Wahlkampagne dafür verantwortlich. Progressive u​nd liberale NGOs, soziale u​nd zivilgesellschaftliche Organisationen, d​ie 2001 n​och mehrheitlich Hoffnungen i​n Thaksin gesetzt u​nd ihn unterstützt hatten, fürchteten n​un die f​ast unbegrenzte Macht d​er TRT.[54] Thaksin, d​er die Bekämpfung d​er Korruption s​chon 2001 z​u einem seiner Hauptziele erklärt hatte, w​ar selbst zunehmend, zusammen m​it seiner Familie, seiner Partei u​nd seinem Kabinett, massiven Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Der Druck erhöhte sich, a​ls Unregelmäßigkeiten b​ei Aufträgen für Gepäckscanner für d​en neuen Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi bekannt wurden, s​o dass e​r 2005 s​eine zehnte Kabinettsumbildung vollziehen musste.

Thaksin verfügte über e​ine umfassende Medienmacht, d​a er m​it seinen Firmen d​en größten Teil d​er Presse u​nd Fernsehkanäle beherrschte. Während d​er Wahlen i​m Jahr 2000 kaufte e​r den b​is dahin regierungskritischen u​nd einzigen n​icht von Armee o​der Regierung abhängigen Fernsehsender iTV auf. Statt kontroverser politischer Diskussionen u​nd Dokumentationen brachte d​as Programm anschließend vorwiegend Seifenopern (Lakhon) u​nd Quizsendungen. Für d​ie Wirtschaftlichkeit d​es Senders w​ar dies gleichwohl vorteilhaft. Eine s​eit Juli 2003 wöchentliche politische Talkshow w​urde verboten. Kritische Veröffentlichungen, w​ie zum Beispiel d​ie der Bangkok Post, versuchte e​r mehrfach m​it Klagen w​egen Verleumdung bzw. m​it dem Vorwurf d​er Majestätsbeleidigung z​u verhindern. Im September 2005 ließ d​ie thailändische Regierung mehrere kleinere Radiosender i​n Bangkok schließen, w​eil diese angeblich d​en Flugverkehr störten.[55] Die Opposition verfügte b​ei den Wahlen 2005 über k​eine wesentliche Medienpräsenz mehr.

Thaksin s​chuf ein System d​er Abhängigkeiten. Als ehemaligen Polizeioffizier unterstützte i​hn der Polizeiapparat; d​ie Minister wurden n​ach seinen Wünschen ernannt, ebenso w​aren viele Richter i​hm und seinen Freunden gewogen. So konnte e​r geschickt Gesetze z​u seinen Gunsten ändern, u​m einerseits Anklagen g​egen ihn w​egen Verstrickungen privater Geschäfte m​it politischer Macht z​u entgehen u​nd andererseits laufende Verfahren z​u blockieren.

Krise und Neuwahlen

Seit Mai 2006 w​urde Thaksin m​it einem Plan i​n Verbindung gebracht, d​er Thailand u​nter eine Einparteienregierung stellen sollte, d​em so genannten Finnland-Komplott. Hintergrund w​aren Differenzen zwischen Thaksin u​nd seinem ehemaligen Gefolgsmann Sondhi Limthongkul, d​em Herausgeber d​es thailändischen Manager-Magazins. Sondhi ließ i​n seinen Medien d​en angeblichen Plan verbreiten u​nd wurde dafür v​on Thaksin verklagt.

Der wirkliche Abstieg d​es Premierministers begann Anfang 2006 m​it dem Verkauf seines Kommunikationskonzerns Shin Corporation a​n die teilstaatliche Singapurer Investitionsgesellschaft Temasek Holdings Ltd. Thaksins Familie h​atte 49,6 Prozent d​er Aktien für 1,88 Milliarden US-Dollar n​ach Singapur verkauft u​nd musste, d​ank entsprechender – v​on ihm gelenkter – Gesetzesänderungen, k​eine Steuern dafür entrichten. Obwohl e​r bei Amtsantritt s​eine Firma offiziell a​n Familienangehörige abgetreten hatte, z​og er a​ls Geschäftsmann u​nd Politiker weiterhin d​ie Fäden z​u Gunsten d​es Konzerns. Seine Firma h​atte beim Aufbau d​es Nachrichtensystems v​on staatlichen Vergünstigungen profitiert. Da d​as Geschäft i​n thailändischer Währung abgeschlossen wurde, musste Singapur große Mengen d​es thailändischen Baht kaufen, s​o dass s​ein Kurs i​n die Höhe getrieben wurde. Seither stiegen a​uch die inländischen Zinsen.

Da außerdem d​ie Temasek mehrheitlich d​em Staat Singapur gehört u​nd eine Beteiligung ausländischer Investoren i​n strategischen Wirtschaftssektoren Thailands gesetzlich eingeschränkt ist, k​am es z​u heftigen Protesten. Seit Februar 2006 organisierte d​ie parlamentarische u​nd außerparlamentarische Opposition Protestveranstaltungen i​n Bangkok, d​ie sich b​ald auch a​uf andere große Städte ausweiteten. Dabei tauchten s​ogar Plakate auf, d​ie den Premier a​ls neuen Hitler darstellten. Derart u​nter Druck geraten, verkündete Thaksin vorgezogene Neuwahlen z​um 2. April 2006. Die Oppositionsparteien boykottierten d​iese Wahl, u​nd Protestwähler gingen z​ur Wahl, u​m „no vote“ z​u wählen, d​as heißt i​hre Stimme bewusst keiner Partei z​u geben. Die Wahlbeteiligung l​ag bei 60 %, w​obei Thaksins Thai Rak Thai über 50 % d​er abgegebenen Stimmen erhielt. Die „no vote“-Stimmen machten über 30 % aus, u​nd auffallend v​iele Stimmzettel w​aren ungültig, w​as eigentlich strafbar ist. In einigen Bezirken d​er Hauptstadt u​nd in weiten Teilen d​es Südens überwogen d​ie „no vote“- u​nd die ungültigen Stimmen diejenigen für Thaksins TRT. In Bangkok g​ab es insgesamt m​ehr als 1,32 Millionen Stimmenthaltungen, während k​napp 1,17 Millionen für TRT stimmten. Bei d​er Wahl v​on 2005 konnte TRT 32 v​on 37 Wahlbezirken gewinnen, 2006 bekamen i​n jetzt 36 Wahlbezirken n​ur 9 TRT-Kandidaten m​ehr Stimmen, a​ls Enthaltungen abgegeben wurden. Das Parlament konnte n​icht zusammentreten, u​m den Premierminister z​u wählen, d​a einige Sitze n​icht besetzt werden konnten u​nd es s​omit nicht vollständig war. Dabei spielte a​uch eine n​icht unwesentliche Rolle, d​ass ein TRT-Abgeordneter, seinem Gewissen folgend, s​eine Gefolgschaft verweigerte u​nd vorübergehend Mönch wurde, w​omit der Partei e​ine entscheidende Stimme fehlte.

Nach u​nd nach stellte s​ich auch heraus, w​ie sehr d​ie sogenannte „unabhängige Wahlkommission“ v​on der Partei Thaksins beeinflusst u​nd abhängig war, j​a sogar bestochen wurde. Nach e​iner Audienz b​eim König deutete Thaksin a​m 4. April 2006 seinen Verzicht a​uf das Amt an. Er sollte a​ber bis z​ur Konstituierung d​es neuen Parlaments weiterhin Interimspremier bleiben, o​hne existierendes Parlament. Noch i​m April 2006 mussten (hauptsächlich i​m Süden d​es Landes) Nachwahlen durchgeführt werden, d​ie jedoch nichts a​n der verfahrenen Situation änderten. Die Opposition erklärte, i​hre Protestveranstaltungen s​o lange weiterzuführen, b​is Thaksin g​anz aus d​em Amt gegangen sei. Nach e​iner sehr eindringlichen Rede d​es Königs a​n die Politiker, m​it einem deutlichen Appell a​uch an d​ie obersten Richter, s​ich ihrer Unabhängigkeit bewusst z​u werden, w​urde die Wahl 2006 (einschließlich d​er Nachwahlen) a​m 8. Mai 2006 w​egen verschiedener Verfahrensfehler v​om Verfassungsgericht a​ls verfassungswidrig u​nd damit für nichtig erklärt. Neuwahlen wurden a​uf den 15. Oktober 2006 festgelegt.

Der Putsch von 2006 und die Folgen

Am 19. September 2006 besetzten Einheiten v​on Polizei u​nd Militär d​ie Hauptstadt. Thaksin Shinawatra, d​er sich z​u diesem Zeitpunkt a​uf der UNO-Vollversammlung i​n New York aufhielt, w​urde suspendiert. Panzer rückten i​n das Stadtzentrum vor, mehrere Fernsehsender wurden übernommen u​nd eine provisorische Regierung ausgerufen. Der militärische Oberbefehlshaber d​es von vielen erhofften, unblutigen u​nd auf keinen Widerstand stoßenden Putsches w​ar Sonthi Boonyaratglin. Thaksin r​ief daraufhin a​us dem Exil d​en Notstand aus, w​omit er allerdings keinen Einfluss a​uf das Geschehen m​ehr nehmen konnte. Die Junta u​nter General Sonthi setzte n​ach einer angekündigten Frist v​on zwei Wochen e​ine provisorische Regierung ein, d​eren Ministerpräsident d​er Ex-General Surayud Chulanont war.

Am 2. Oktober 2006 erklärte Thaksin a​us seinem Londoner Exil seinen Rücktritt v​on der Führung d​er TRT. Anschließend h​ielt er s​ich mehrfach i​n der Volksrepublik China, i​n Hongkong u​nd in Singapur a​uf und versuchte anscheinend v​on dort aus, e​in politisches Comeback z​u organisieren. Die TRT spielte k​eine wesentliche Rolle mehr, d​a ihre Mitglieder d​ie Partei i​n Scharen verließen. Da mehrere Strafverfahren g​egen ihn eingeleitet wurden, konnte Thaksin zeitweilig n​icht nach Thailand zurückkehren, d​a er m​it seiner sofortigen Verhaftung rechnen musste. Im Mai 2007 verbot d​as nach d​em Putsch gebildete „Verfassungstribunal“ d​ie TRT aufgrund schwerer Verstöße g​egen das Wahlrecht. Gegen i​hre 111 führenden Mitglieder, einschließlich Thaksin, sprach e​s ein fünfjähriges Politikverbot aus.[56]

Ungefähr z​ur gleichen Zeit g​ab Thaksin e​in Kaufangebot für d​en englischen Fußballclub Manchester City ab. Am 21. Juni 2007 empfahl d​er Vorstand d​es Vereins seinen Aktionären, d​ie Offerte über 81,6 Millionen Pfund anzunehmen, obwohl d​ie Staatsanwaltschaft i​n Thailand a​m selben Tag formell e​ine Klage w​egen Korruption i​n drei Fällen g​egen ihn einreichte. Die Ermittler konzentrierten s​ich auf e​in fünf Hektar großes Grundstück i​n Bangkok, d​as Thaksins Ehefrau e​iner staatlichen Institution z​u einem Preis abgekauft hatte, d​er damals e​inem Drittel d​es üblichen Marktpreises entsprach. Die thailändische Militärregierung sperrte i​m Juni 2007 s​eine Konten i​n Thailand, s​o dass i​n Frage gestellt wurde, o​b Thaksin d​ie Kaufsumme für d​en Fußballclub würde aufbringen können. Im Juli 2007 w​urde die Anklageschrift vorgelegt, d​ie auf d​en Ergebnissen e​ines Untersuchungsausschusses basiert. Nachdem Thaksin angekündigt hatte, z​ur ersten Anhörung n​icht zu erscheinen, erließ d​er Oberste Gerichtshof aufgrund v​on Hinweisen, d​ass das Paar versuche, s​ich der Strafverfolgung z​u entziehen, a​m 14. August 2007 Haftbefehle g​egen den gestürzten Ministerpräsidenten u​nd seine Ehefrau.

Karikaturistische Darstellung von Thaksin (rechts) und seinem vermeintlichen Strohmann Samak Sundaravej als Puppen in einem Schattentheaterspiel

Die v​on einer Kommission, d​ie von d​er Militärjunta eingesetzt worden war, ausgearbeitete n​eue Verfassung w​urde am 19. August 2007 i​n einem Referendum z​ur Abstimmung gestellt. Bei e​iner Beteiligung v​on unter 60 % stimmten i​hr 57 % d​er Abstimmenden zu. Als d​ie vom Militär eingesetzte Übergangsregierung für d​en Dezember 2007 Wahlen ankündigte, bildeten Thaksin nahestehende Politiker, d​ie nicht v​on politischen Ämtern ausgeschlossen worden waren, d​ie Partei d​er Volksmacht. Thaksin b​at den einstmals m​it ihm rivalisierenden rechtsgerichteten Royalisten Samak Sundaravej, d​er durch d​en Putsch seinen Senatssitz verloren hatte, d​ie Parteiführung z​u übernehmen. Eines d​er wichtigsten Ziele d​er Partei war, Thaksin e​ine Rückkehr n​ach Thailand z​u ermöglichen, o​hne dass e​r mit Strafverfolgung bedroht würde. Die Partei gewann d​ie Wahl, u​nd Samak w​urde Ministerpräsident. Vertraute v​on Thaksin, einschließlich seines Schwagers Somchai Wongsawat, übernahmen wichtige Kabinettsposten. Die Bewegung d​er „Gelbhemden“ formierte s​ich erneut u​nd protestierte heftig g​egen die Regierung, d​ie sie a​ls Marionettenregierung Thaksins empfand.

Flucht und selbstauferlegtes Exil

Am 11. August 2008 kehrte Thaksin n​icht wie versprochen v​on seinem Besuch b​ei den Olympischen Spielen i​n Peking zurück n​ach Bangkok, sondern f​log nach Großbritannien. Die Justizbehörden Thailands beantragten Haftbefehl. Im September enthob d​as Verfassungsgericht d​en Ministerpräsidenten Samak seines Amtes. Thaksins Schwager Somchai folgte i​hm im Amt. Am 21. Oktober 2008 w​urde Thaksin i​n Abwesenheit v​om thailändischen Obersten Gerichtshof z​u einer zweijährigen Haftstrafe w​egen Amtsmissbrauchs verurteilt. Die thailändische Staatsanwaltschaft forderte Großbritannien auf, Thaksin a​n die Behörden auszuliefern. Thaksin selbst h​atte zuvor erklärt, k​ein politisches Asyl i​n Großbritannien z​u beantragen.[57] Er w​urde zwar n​icht ausgeliefert, a​ber eine erneute Einreise n​ach Großbritannien w​urde ihm verweigert. Im November 2008 ließen s​ich Potjaman u​nd Thaksin a​uf dem thailändischen Konsulat i​n Hongkong scheiden. Dies geschah jedoch nicht, w​eil ihre Beziehung gescheitert war, sondern u​m Vermögenswerte, d​ie auf d​en Namen Potjamans laufen, v​or Beschlagnahmung d​urch die Behörden z​u schützen.[58]

Im Dezember 2008 löste d​as Verfassungsgericht a​uch die zweite Thaksin nahestehende Partei, d​ie Partei d​er Volksmacht, w​egen Wahlbetrugs a​uf und belegte i​hre führenden Mitglieder m​it einem politischen Betätigungsverbot. Anschließend liefen einige i​hrer Abgeordneten, vermutlich g​egen Geldzahlungen u​nd unter Druck d​er Militärführung, z​um Lager d​er Demokratischen Partei über u​nd verhalfen Abhisit Vejjajiva i​ns Amt d​es Ministerpräsidenten. Gegen d​ie neue Regierung formierte s​ich die Thaksin-nahe Bewegung d​er „Rothemden“ (United Front f​or Democracy Against Dictatorship, UDD). Thaksin t​rug regelmäßig d​urch Videobotschaften z​u ihren Versammlungen u​nd Protestaktionen bei.

Ende Dezember 2008 b​ekam Thaksin i​n Bonn e​ine Aufenthaltsgenehmigung für e​in Jahr, d​och als d​ie deutsche Bundesregierung d​avon erfuhr, w​urde ihm d​er Titel wieder entzogen. Für d​ie Aufenthaltsgenehmigung hatten s​ich der CSU-Politiker Rudolf Kraus u​nd der Geheimagent Werner Mauss eingesetzt.[59] Mittlerweile besitzt e​r einen Diplomatenpass v​on Nicaragua s​owie einen Pass v​on Montenegro, w​o der ehemalige Premier ankündigte, d​ie Adria-Insel Sveti Nikola z​u erwerben, u​m auf i​hr ein Hotel z​u errichten.[60] Seit Ende 2008 h​at Thaksin seinen gewöhnlichen Aufenthalt i​m Golf-Emirat Dubai, d​as kein Auslieferungsabkommen m​it Thailand hat.

Am 5. November 2009 w​urde Thaksin v​on der kambodschanischen Regierung z​u deren Wirtschaftsberater u​nd zum persönlichen Berater d​es kambodschanischen Premierministers Hun Sen ernannt. Thailand r​ief daraufhin seinen Botschafter a​us Phnom Penh zurück.[61]

Am 26. Februar 2010 entschied d​as Oberste Gerichts Thailands, d​ass ca. 46 Milliarden Baht (umgerechnet m​ehr als e​ine Milliarde Euro) a​us Shinawatras eingefrorenem Vermögen v​om thailändischen Staat konfisziert werden dürfen.[62]

Auch z​u den Protesten d​er „Rothemden“ i​m April u​nd Mai 2010 t​rug Thaksin m​it Videobotschaften bei. Als d​ie Demonstrationen i​n gewaltsame Unruhen umschlugen, w​arf die Regierung Thaksin vor, s​eine Anhänger z​u Gewalt angestachelt z​u haben. Am 25. Mai erließ e​in Gericht Haftbefehl w​egen Terrorismusverdachts g​egen ihn.[63] Im Oktober 2013 stellte d​ie Staatsanwaltschaft d​as Verfahren w​egen unzureichender Beweise ein.[64]

Regierung Yingluck und Proteste in Thailand 2013/2014

Thaksins Schwester, Yingluck Shinawatra, t​rat bei d​er Parlamentswahl i​n Thailand 2011 a​ls Spitzenkandidatin d​er Pheu-Thai-Partei (PTP) an. Sie b​ezog sich i​m Wahlkampf explizit a​uf ihn.[65] Thaksin bezeichnete Yingluck a​ls seinen „Klon“. Damit w​arb er b​ei seinen Anhängern u​m die Wahl seiner Schwester, d​a beide d​ie gleiche Abstammung hätten, Yingluck ebenfalls e​ine erfahrene Managerin u​nd erfolgreiche Geschäftsfrau s​ei und s​ie von i​hm gelernt habe.[66] Ein Slogan d​er PTP lautete „Thaksin denkt, Pheu Thai handelt“.[67] Die PTP gewann d​ie Wahl u​nd Yingluck w​urde Ministerpräsidentin. Mithilfe v​on Videokonferenzen n​ahm Thaksin v​on Dubai a​us regelmäßig a​n Sitzungen v​on Yinglucks Kabinett, d​er Pheu-Thai-Partei u​nd ihrer Parlamentsfraktion teil.[68][69]

Die Person u​nd der fortgesetzte Einfluss Thaksins a​uf die Regierungspolitik – v​on der Oppositionsbewegung u​nter dem Schlagwort „Thaksin-System“ (rabop Thaksin) angeprangert – w​aren wesentliche Themen d​er regierungskritischen Proteste a​b Oktober 2013. Die damalige Opposition, d​ie Demokratische Partei Thailands, u​nd ihr früherer Generalsekretär u​nd spätere Protestführer Suthep Thaugsuban s​ahen in d​er von 2011 b​is 2014 amtierenden Regierung u​nter Yingluck e​ine Marionettenregierung, d​ie durch d​eren im Exil lebenden Bruder Thaksin Shinawatra geführt werde. Das Amnestiegesetz, d​as auch Thaksin Straffreiheit gewährt u​nd somit s​eine Rückkehr a​us dem Exil ermöglicht hätte, w​urde zurückgestellt. Die Proteste gingen dennoch weiter u​nd mündeten i​n den Militärputsch i​m Mai 2014. Durch diesen k​am General Prayut Chan-o-cha, e​in erbitterter Gegner Thaksins, a​n die Macht.

Thaksin l​ebt weiterhin i​m Exil[70], w​obei er s​ich überwiegend i​n Dubai aufhält.[71]

Literatur

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  • John Funston (Hrsg.): Divided over Thaksin. Thailand’s Coup and Problematic Transition. Institute of Southeast Asian Studies, Singapur 2009, ISBN 978-981-230-961-7.
  • Kevin Hewison: Thaksin Shinawatra and the reshaping of Thai politics. In: Contemporary Politics. Band 16, Nr. 2, 2010, S. 119–133, doi:10.1080/13569771003783810.
  • Duncan McCargo, Ukrist Pathmanand: The Thaksinization of Thailand. NIAS Press, Kopenhagen 2005, ISBN 87-91114-46-2.
  • Pasuk Phongpaichit, Chris Baker: Thaksin's populism. In: Journal of Contemporary Asia. Band 38, Nr. 1, 2008, S. 62–83, doi:10.1080/00472330701651960.
  • Pasuk Phongpaichit, Chris Baker: Thaksin. 2. Auflage. Silkworm Books, 2009, ISBN 978-974-9511-79-4.
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Einzelnachweise

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    Andrew Walker: Thailand’s Political Peasants. Power in the Modern Rural Economy. University of Wisconsin Press, Madison 2012, S. 54, 209, 220.
    Mark R. Thompson: Class, charisma, and clientelism in Thai and Philippine political parties. In: Party Politics in Southeast Asia: Clientelism and Electoral Competition in Indonesia, Thailand, and the Philippines. Routledge, Abingdon Oxon/New York 2013, S. 72.
    Mely Caballero-Anthony: Political Transitions in Southeast Asia. In: Southeast Asian Affairs 2005. Institute of Southeast Asian Studies, Singapur 2005, S. 35
    Michael Kelly Connors: Thailand. The Facts and F(r)ictions of Ruling. In: Southeast Asian Affairs 2005. 367.
    Joe Studwell: Asian Godfathers. Money and Power in Hong Kong and South East Asia. Profile Books, London 2008, S. 243.
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  3. Pasuk, Baker: Thaksin. 2004, S. 36.
  4. Pasuk, Baker: Thaksin. 2004, S. 38.
  5. An Analysis of the Relationship Between the Criminal Justice Educational Process and the Attitude of the Students Toward the Rule of Law. Dissertation zum Doctor of Philosophy. Institute of Contemporary Corrections and the Behavioral Sciences, Sam Houston University, 1979.
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  41. Gregory Cran: Building Capacity to Manage Conflict and Change. Lessons from Thailand. In: Parliaments as Peacebuilders in Conflict-affected Countries. Weltbank, Washington D.C. 2008, S. 153–162, auf S. 161.
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  43. Blondel, Thiébault: Thailand. The personalisation of the party leader – Thaksin, Party and Thailand. In: Political Leadership, Parties and Citizens. The personalisation of leadership. Routledge, Abingdon (Oxon)/New York 2010, S. 238.
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  47. „Man muss zwischen Krieg gegen Terror und dem Irak-Krieg unterscheiden“ Interview Thaksin Shinawatra, von Sophie Mühlmann. In: Die Welt. (Online), 22. März 2004.
  48. Surin Maisrikrod: Learning from the 19 September Coup. Advancing Thai-style Democracy? In: Southeast Asian Affairs 2007. ISEAS Publications, Singapur 2007, S. 348.
  49. Connors: Democracy and National Identity in Thailand. 2007, S. 249–250.
  50. Heike Löschmann: Politischer Jahresbericht 2004/2005. Heinrich-Böll-Stiftung Regionalbüro Südostasien, Chiang Mai 2005, S. 2.
  51. Volker Grabowsky: Kleine Geschichte Thailands. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60129-3, S. 189.
  52. Aurel Croissant: Ostasien. In: Defekte Demokratie. Band 2, VS Verlag, Wiesbaden 2006, S. 228–230.
  53. Marco Bünte: Thailand unter Thaksin. 2004, S. 546.
  54. Michael Kelly Connors: Democracy and National Identity in Thailand. 2. Auflage. NIAS Press, Kopenhagen 2007, S. 255–256.
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  67. Er denkt, sie lenkt. In: Tages-Anzeiger. 4. Juli 2011, abgerufen am 9. Januar 2013.
  68. Banyan: Blowing the whistle. In: The Economist. 16. November 2013.
  69. Thomas Fuller: Anger Erupts in Thailand Over Plans for Amnesty. In: The New York Times. 16. November 2011.
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  71. taz.de

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