Sucholaski

Sucholaski (deutsch Sucholasken, 1935 b​is 1945 Rauschenwalde) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Landgemeinde Wydminy (Widminnen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen).

Sucholaski
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Sucholaski (Polen)
Sucholaski
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Wydminy
Geographische Lage: 54° 0′ N, 21° 59′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 11-510[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 655: (Giżycko–) KąpWydminyEłk
Żywki/Kruklin → Sucholaski
Eisenbahn: Bahnstrecke Głomno–Białystok
Bahnstationen: Siedliska und Wydminy
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Sucholaski l​iegt am Südufer d​es Widminner Sees (polnisch Jezioro Wydmińskie) i​n der östlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, 15 Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Giżycko (Lötzen).

Geschichte

Das kleine Dorf Sucholasken[2] w​urde gegründet, a​ls Amtshauptmann Michael Eysack a​m 26. März 1550 e​ine Handfeste über 55 Hufen für Sucholasken verschreibt[3]. Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar das Dorf i​n den Amtsbezirk Widminnen[4] (polnisch Wydminy) eingegliedert. Er gehörte z​um Kreis Lötzen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 b​is 1945: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen. Gleichzeitig w​ar Sucholasken a​uch dem Standesamt i​n Widminnen zugeordnet.[3]

Im Jahre 1910 w​aren in Sucholasken 448 Einwohner registriert[5]; d​ie Zahl w​ar 1933 d​ie gleiche.[6]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Sucholasken gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Sucholasken stimmten 400 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfiel k​eine Stimme.[7] Am 14. Oktober 1935 w​urde Sucholasken i​n „Rauschenwalde“ umbenannt. Die Einwohnerzahl belief s​ich 1939 a​uf noch 389.[6]

In Kriegsfolge k​am das Dorf 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd trägt seither d​ie polnische Namensform „Sucholaski“. Heute i​st der Ort Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch sołectwo), i​n das a​uch die Nachbarorte Dudka (Schraderswert) u​nd Grodkowo (Maxhof) einbezogen sind. Gemeinsam gehören s​ie zur Landgemeinde Wydminy (Widminnen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche

Bis 1945 w​ar Sucholasken resp. Rauschenwalde i​n die evangelische Kirche Widminnen[8] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen[3] i​m Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Sucholaski z​ur evangelischen Kirchengemeinde i​n Wydminy, e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei Giżycko i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen s​owie zur katholischen Pfarrkirche Wydminy i​m Bistum Ełk d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen.

Schule

Die Schule i​n Rauschenwalde h​atte 1945 z​wei Klassen, e​s waren 60 Kinder eingeschult[3].

Verkehr

Sucholaski l​iegt verkehrsgünstig a​n der Woiwodschaftsstraße 655, d​ie die beiden Kreise Giżycko (Lötzen) u​nd Ełk (Lyck) miteinander verbindet. Außerdem e​ndet in Sucholaski e​in Landweg, d​er von Kruklin (Kruglinnen, 1938 b​is 1945 Kraukeln) bzw. Żywki (Siewken) i​n den Ort führt.

Die nächsten Bahnstationen s​ind Siedliska (Schedlisken, 1938 b​is 1945 Dankfelde) u​nd Wydminy (Widminnen) a​n der Bahnstrecke Głomno–Białystok.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1217
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Rauschenwalde
  3. Sucholasken
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Widminnen
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  6. Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Herbert Marzian; Csaba Kenez: "Selbstbestimmung für Ostdeutschland - Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920"; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 82
  8. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 493
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