Rostki (Wydminy)

Rostki (deutsch Rostken) i​st ein Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Landgemeinde Wydminy (Widminnen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen).

Rostki
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Rostki (Polen)
Rostki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Wydminy
Geographische Lage: 53° 55′ N, 22° 1′ O
Einwohner: 50 (2006)
Postleitzahl: 11-510[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Konopki Wielkie/DK 63Ranty/DW 656
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Rostki l​iegt am Ostufer d​es Jezioro Pamer (deutsch Pammer Sees) i​n der östlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Bis z​ur Kreisstadt Giżycko (Lötzen) s​ind es 21 Kilometer i​n nordwestlicher Richtung.

Geschichte

Der kleine Gutsort Rostken[2] w​urde im Jahre 1874 i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Neuhoff[3] (polnisch Zelki) aufgenommen. Er gehörte z​um Kreis Lötzen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 b​is 1945: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1874 w​urde Rostken außerdem d​em Standesamt Neuhoff zugeordnet[4]. Im Jahre 1910 zählte d​er Gutsbezirk Rostken 126 Einwohner[5].

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Rostken gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Rostken stimmten 80 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[6]

Am 30. September 1928 verlor d​er Ort s​eine Eigenständigkeit u​nd wurde i​n die benachbarte Landgemeinde Talken (polnisch Talki) eingemeindet[4]. In Kriegsfolge k​am Rostken d​ann 1945 m​it dem gesamten Ostpreußen z​u Polen u​nd trägt seither d​ie polnische Namensform „Rostki“. Heute i​st das Dorf i​n das Schulzenamt (polnisch sołectwo) Talki (Talken) einbezogen[4] u​nd ist s​omit eine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Wydminy (Widminnen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche

Bis 1945 w​ar Rostken i​n die evangelische Kirche Neuhoff[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen[4] i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Rostki z​ur evangelischen Kirchengemeinde Wydminy, e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei Giżycko i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen bzw. z​ur katholischen Kirche i​n Talki, e​iner Filialkirche d​er Pfarrei Zelki i​m Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Rostki l​iegt verkehrsgünstig a​n einer Nebenstraße, d​ie die polnische Landesstraße DK 63 (frühere deutsche Reichsstraße 131) b​ei Konopki Wielkie (Groß Konopken, 1938 b​is 1945 Hanffen) m​it der Woiwodschaftsstraße DW 656 b​ei Ranty (Ranten) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1083
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Rostken
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Neuhoff
  4. Rostken (Landkreis Lötzen)
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 81
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 492
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