Berkowo (Wydminy)

Berkowo [bɛrˈkɔvɔ] (deutsch Berghof) i​st ein kleiner Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​er zur Landgemeinde Wydminy (Widminnen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) gehört.

Berkowo
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Berkowo (Polen)
Berkowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Wydminy
Geographische Lage: 53° 52′ N, 22° 8′ O
Einwohner: 100 (2006)
Postleitzahl: 11-510[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 656: (Giżycko – ) StaświnyWydminyGrabnikEłk
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Berkowo l​iegt am Südwestufer d​es Jezioro Dobrzyń (1938–1945 Strudelsee, deutsch Dobbrin-See) i​n der östlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Der Weiler (polnisch osada) bildet d​ie Südostspitze d​es Powiat Giżycki, dessen Kreisstadt Giżycko (Lötzen) 30 Kilometer i​n nordwestlicher Richtung entfernt ist.

Geschichte

Der kleine Gutsort Berghof[2] w​urde im Jahr 1874 i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Neuhoff[3] (polnisch Zelki) eingegliedert, d​er zum Kreis Lötzen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (1905–1945 Regierungsbezirk Allenstein) d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Ab d​em gleichen Zeitpunkt w​ar Berghof a​uch dem Standesamt Neuhoff zugeordnet.[4] Die Einwohnerzahl belief s​ich für d​en Gutsbezirk Berghof a​uf 123.[5]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Berghof gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Berghof stimmten 80 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfiel k​eine Stimme.[6]

Am 30. September 1928 verlor Berghof s​eine Eigenständigkeit u​nd wurde i​n die Landgemeinde Neuhoff (Zelki) eingemeindet. Mit d​em gesamten südlichen Ostpreußen k​am es 1945 i​n Kriegsfolge z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform Berkowo. Heute i​st das Dorf Sitz e​ines Schulzenamtes[4] (polnisch sołectwo) u​nd eine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Wydminy (Widminnen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

Bis 1945 w​ar Berghof i​n die evangelische Pfarrgemeinde Neuhoff[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie katholische Pfarrgemeinde Lötzen[4] i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Berkowo z​ur evangelischen Kirchengemeinde i​n Wydminy, e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei Giżycko i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen, bzw. z​ur katholischen Pfarrkirche Zelki i​m Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Berkowo l​iegt verkehrsgünstig a​n der Woiwodschaftsstraße DW 656, d​ie die beiden Kreisstädte Giżycko (Lötzen) u​nd Ełk (Lyck) miteinander verbindet. Eine Bahnanbindung existiert n​icht mehr, s​eit ab d​em 1. September 2009 d​er Betrieb a​uf der Bahnstrecke Czerwonka–Ełk (Rothfließ–Lyck) m​it der Bahnstation Skomack Wielki (Skomatzko, 1938–1945 Dippelsee) eingestellt wurde.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 18
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Berghof
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Neuhoff
  4. Berghof (Landkreis Lötzen)
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 79.
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 492.
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