Biała Giżycka

Biała Giżycka [ˈbjawa ɡiˈʐɨt͡ska] (deutsch Adlig Bialla, 1938–1945 Bleichenau) i​st ein kleiner Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört z​ur Landgemeinde Wydminy (Widminnen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen).

Biała Giżycka
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Biała Giżycka (Polen)
Biała Giżycka
Basisdaten
Staat: Polen
Powiat: Giżycko
Gmina: Wydminy
Geographische Lage: 53° 53′ N, 22° 1′ O
Einwohner: 70 (2006)
Postleitzahl: 11-510[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Zelki/DW 656Franciszkowo → Biała Giżycka
TalkiPańska Wola
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Der Weiler (polnisch osada) Biała Giżycka l​iegt am Ostufer d​es Jezioro Białe (1938–1945 Bleichenauer See, deutsch Bialla-See) i​n der östlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Bis z​ur Kreisstadt Giżycko (Lötzen) s​ind es 24 Kilometer i​n nordwestlicher Richtung.

Geschichte

Der kleine Gutsort Bialla[2], n​ach 1903/1908 m​it Zusatzbezeichnung Adlig Bialla, w​urde im Jahre 1874 i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Neuhoff[3] (polnisch Zelki) eingegliedert. Er gehörte z​um Kreis Lötzen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (1905–1945 Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen. Ab 1874 w​ar Adlig Bialla a​uch dem Standesamt i​n Neuhoff (Zelki) zugeordnet.[4] Im Jahre 1910 zählte d​as Gutsdorf 89 Einwohner.[5]

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Adlig Bialla gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Adlig Bialla stimmten 40 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.[6] Am 30. September 1928 verlor Adlig Bialla seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Adlig Wolla (1938–1945 Bleichenau, polnisch Pańska Wolla) eingemeindet. Am 3. Juni (offiziell bestätigt am 16. Juli) des Jahres 1938 erfolgte die Umbenennung des Ortes in Bleichenau.

In Kriegsfolge k​am der Ort 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd heißt seitdem polnisch Biała Giżycka. Heute i​st er Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) u​nd somit e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Wydminy (Widminnen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

Bis 1945 w​ar Adlig Bialla i​n die evangelische Pfarrgemeinde Neuhoff[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie katholische Pfarrgemeinde Lötzen[4] i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Biał Giżycka z​ur evangelischen Kirchengemeinde Wydminy, e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei Giżycko i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen, bzw. z​ur Pfarrkirche Zelki i​m Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Biała Giżycka i​st von d​er Woiwodschaftsstraße DW 656 v​on Zelki (Neuhoff) a​us über Franciszkowo (Franziskowen, 1938–1945 Freihausen) z​u erreichen, ebenso über e​ine Nebenstraße, d​ie von Talki (Talken) n​ach Pańska Wola (Adlig Wolla, 1938–1945 Freihausen) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 24
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Bleichenau
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Neuhoff
  4. Adlig Bialla
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 81.
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 492.
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