Skoroszyce

Skoroszyce (deutsch Friedewalde, 1945–1947 Kubinów) i​st eine Ortschaft i​m Powiat Nyski (Kreis Neisse) i​n der Woiwodschaft Oppeln i​n Polen. Es i​st der Gemeindesitz d​er Landgemeinde Skoroszyce.

Skoroszyce
Friedewalde
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Skoroszyce
Friedewalde (Polen)
Skoroszyce
Friedewalde
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Skoroszyce
Fläche: 18,07 km²
Geographische Lage: 50° 36′ N, 17° 23′ O
Höhe: 170–190 m n.p.m.
Einwohner: 1425 (31. Dez. 2018[1])
Postleitzahl: 48-320
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 401 NysaBrzeg
Eisenbahn: Nysa–Brzeg
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Skoroszyce l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien. Der Ort l​iegt etwa 14 Kilometer nordöstlich d​er Kreisstadt Nysa u​nd etwa 47 Kilometer südwestlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Skoroszyce l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Durch d​en Ort fließt d​er Młynówka (Mühlgraben), e​in linker Zufluss d​er Glatzer Neiße. Durch d​en Ort verläuft d​ie Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 401. Der Bahnhof Skoroszyce l​iegt an d​er Bahnstrecke Nysa–Brzeg.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Skoroszyce s​ind im Norden Chróścina (Falkenau), i​m Osten Brzeziny (Groß Briesen), i​m Süden Makowice (Mogwitz) s​owie im Südwesten Mroczkowa (Eckwertsheide).

Geschichte

Sühnekreuz

Das Dorf Friedewald w​urde um 1237 n​ach deutschem Recht d​urch den Neißer Schultheiß Peter ausgesetzt.[2] In d​em Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis a​us den Jahren 1295–1305 w​ird der Ort erstmals a​ls Vridewalde erwähnt.[3] 1369 erfolgte e​ine Erwähnung a​ls Fredewald.[4] 1545 w​urde im Ort e​ine Kirche erbaut.

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Friedewalde m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Friedewalde a​b 1816 z​um Landkreis Grottkau i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​ine katholische Pfarrkirche, e​ine katholische Schule, e​in Schloss, e​in Vorwerk, e​ine Brennerei, e​ine Brennerei, e​ine Mühle, e​ine Scholtisei s​owie 164 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Friedewalde 826 Menschen, d​avon sieben katholisch.[4] 1855 lebten 1026 Menschen i​n Friedewalde. 1865 bestanden i​m Ort e​ine 68 Bauer-, 28 Gärtner- u​nd 19 Häuslerstellen. Die zweiklassige katholische Schule w​urde im gleichen Jahr v​on 220 Schülern besucht.[5] 1874 w​urde der Amtsbezirk Friedewald gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Friedewalde u​nd Groß Briesen u​nd dem Gutsbezirk Friedewalde bestand. Erster Amtsvorsteher w​ar der Rittergutsbesitzer Major a. D. Szmula.[6] 1885 zählte Friedewalde 947 Einwohner.[7]

1933 lebten i​n Friedewalde 1026 s​owie 1939 1012 Menschen. Bis Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort z​um Landkreis Grottkau.[8]

Friedewalde w​urde am 5. Februar 1945 v​on sowjetischen Soldaten eingenommen. Zuvor fanden r​und um Friedewald u​nd Umgebung heftige Kämpfe statt. Hierbei wurden zahlreiche Gebäude, darunter d​ie katholische Pfarrkirche s​owie das Schloss zerstört.[9] Daraufhin f​iel Friedewalde 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde es zunächst i​n Kubinów umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung w​urde weitgehend vertrieben. 1947 w​urde der Ort i​n Skoroszyce umbenannt. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Nyski. 2011 lebten 1452 Menschen i​m Ort.[10]

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Kirche St. Hedwig (poln. Kościół św. Jadwigi) wurde bereits im 14. Jahrhundert erwähnt. 1738 entstand ein barocker Bau, welcher 1746 mit einem barocken Glockenturm ergänzt wurde. Im Frühjahr 1945 wurde die Kirche zerstört, brannte nieder und der Kirchturm stürzte ein. Bis 1949 wurde das Gotteshaus dann unter polnischer Verwaltung in vereinfachter Form wieder aufgebaut.[11] Seit 1965 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.[12]
  • Sühnekreuz
  • Hölzernes Wegekreuz
  • Nepomukstatue

Vereine

  • Fußballverein LKS PLON Skoroszyce
  • Freiwillige Feuerwehr GOPS Skoroszyce
Commons: Skoroszyce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Raport o stanie Gminy Skoroszyce za rok 2018 (polnisch), Mai 2019, abgerufen am 10. April 2020
  2. Walter Kuhn: Siedlungsgeschichte Oberschlesiens. Oberschlesischer Heimatverlag, Würzburg. 1954. S. 43.
  3. Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 137.
  5. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1197 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Territorial Amtsbezirk Friedewald
  7. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 10. Februar 2020.
  8. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  9. Georg Gunter: Letzter Lorbeer. Geschichte der Kämpfe in Oberschlesien von Januar bis Mai 1945. Laumann Verlagsgesellschaft; 7. Auflage, Dülmen 2006, ISBN 3-89960-284-6. S. 263
  10. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX; polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 11. Februar 2020
  11. Fotopolska.eu - Geschichte der Kirche in Skoroszyce
  12. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)
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