Czarnolas (Skoroszyce)
Czarnolas (deutsch Petersheide, auch Petershaide) ist eine Ortschaft der Landgemeinde Skoroszyce in Polen. Sie liegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) in der Woiwodschaft Oppeln.
Czarnolas Petersheide | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Nysa | ||
Gmina: | Skoroszyce | ||
Fläche: | 1,497 km² | ||
Geographische Lage: | 50° 36′ N, 17° 19′ O | ||
Höhe: | 200-240 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 412 (31. Dez. 2018[1]) | ||
Postleitzahl: | 48-320 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | ONY | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Breslau | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Czarnolas liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa fünf Kilometer westlich des Gemeindesitzes Skoroszyce, etwa 19 Kilometer nördlich der Kreisstadt Nysa und etwa 50 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.
Czarnolas liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Nördlich des Dorfes fließt die Stara Struga, einem linken Nebenfluss der Glatzer Neiße.
Geschichte
Der Ort Petersheide wurde Ende des 13. Jahrhunderts nach deutschem Recht ausgesetzt. Der Ort wurde voraussichtlich nach dem Neisser Schultheiss Peter benannt. In dem Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort erstmals als Petyrsheide erwähnt.[2] 1360 erfolgte eine Erwähnung als Petirsheide.[3] Um 1379 wurde im Ort eine Kirche erbaut.[4]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Petersheide mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Petersheide ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, eine katholische Schule, ein Vorwerk, eine Brauerei, eine Ziegelei, eine Scholtisei sowie 116 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Petersheide 583 Menschen, davon sieben evangelisch.[3] 1855 lebten 667 Menschen in Petersheide. 1865 bestanden im Ort eine Scholtisei, eine 21 Bauer-, 30 Gärtner- und 29 Häuslerstellen. Die zweiklassige katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 250 Schülern besucht.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Petersheide gegründet, welcher aus den Landgemeinden Eckwertsheide, Königswalde, Petersheide und Schönheide und den Gutsbezirken Eckwertsheide, Petersheide Borkert, Petersheide Laqua und Schönheide bestand.[5] 1885 zählte Petersheide 621 Einwohner.[6]
1933 lebten in Petersheide 614 sowie 1939 707 Menschen. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[7]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Petersheide 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde es in Czarnolas umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Nyski. 2011 lebten 432 Menschen im Ort.[8]
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Kirche Muttergottes von Tschenstochau (poln. Kościół Matki Boskiej Częstochowskiej) wurde 1890 im neogotischen Stil erbaut.
Vereine
- Fußballverein LZS Czarnolas
Einzelnachweise
- Raport o stanie Gminy Skoroszyce za rok 2018 (polnisch), Mai 2019, abgerufen am 10. April 2020
- H. Markgraf, Wilhelm Schulte: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (= Codex Diplomaticus Silesiae. Band XIV). Breslau 1889 (Latein, dokumentyslaska.pl [abgerufen am 11. Februar 2020]).
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 483.
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1195 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Territorial Amtsbezirk Petersheide
- Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 11. Februar 2020.
- Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
- GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX; polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 11. Februar 2020