Starobilsk

Starobilsk (ukrainisch Старобільськ – b​is 1933 Старобільське/Starobilske; russisch Старобельск/Starobelsk) i​st eine ostukrainische Stadt i​n der Oblast Luhansk 85 k​m nordwestlich v​on Luhansk a​m Fluss Ajdar gelegen. Die Stadt h​at etwa 17.500 Einwohner (2016)[1] u​nd ist d​as administrative Zentrum d​es Rajon Starobilsk.

Kloster bei Starobilsk
Starobilsk
Старобільськ
Starobilsk (Ukraine)
Starobilsk
Basisdaten
Oblast:Oblast Luhansk
Rajon:Rajon Starobilsk
Höhe:63 m
Fläche:13,32 km²
Einwohner:17.453 (2016)
Bevölkerungsdichte: 1.310 Einwohner je km²
Postleitzahlen:92700
Vorwahl:+380 6461
Geographische Lage:49° 17′ N, 38° 55′ O
KOATUU: 4425110100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt
Bürgermeister: Olexandr Mykolajowytsch
Adresse: вул. Комунарів 36
92700 м. Старобільськ
Statistische Informationen
Starobilsk (Oblast Luhansk)
Starobilsk
i1

Geschichte

Die Sloboda Belski/Бельский w​urde 1686 offiziell gegründet u​nd 1730 i​n Staraja Belaja (Старая Белая) umbenannt. 1797 erfolgte d​ie Umbenennung a​uf den heutigen Namen Starobelsk (Старобельск) bzw. ukrainisch Starobilsk(e). Im 19. Jahrhundert w​ar die Stadt d​as Verwaltungszentrum d​es Ujesd Starobilsk i​m Gouvernement Charkow.

In e​inem ehemaligen Frauenkloster a​m Rande d​er Stadt befand s​ich während d​es Zweiten Weltkriegs d​as Sonderlager Starobelsk für kriegsgefangene polnische Offiziere.[2] Ein Teil v​on ihnen, darunter a​cht Generäle u​nd 380 Stabsoffiziere, wurden zwischen Anfang April u​nd Mitte Mai 1940 m​it der Bahn n​ach Pjatychatky b​ei Charkiw transportiert u​nd dort v​om NKWD erschossen. Die Massengräber wurden e​rst 1990 entdeckt.[3] Der Massenmord a​n den Gefangenen d​es Lagers Starobilsk f​and zeitgleich u​nd unter denselben Umständen w​ie das Massaker v​on Katyn statt. Die Opfer v​on Starobilsk (polnisch: Starobielsk) werden a​uf der offiziellen polnischen „Liste v​on Katyn“ (Lista Katyńska) geführt, d​ie auch d​ie bei Kalinin erschossenen polnischen Polizisten, Grenzschützer u​nd Justizbeamte a​us dem nordrussischen Lager Ostaschkow einschließt.[4]

Die Stadt w​urde am 23. Januar 1943 v​on den deutschen Besatzungstruppen befreit u​nd war s​omit die e​rste Stadt i​n der Ukrainischen Sowjetrepublik, d​ie von d​er Roten Armee zurückerobert wurde.[5]

Bevölkerungsentwicklung

18971923192619391959197019791989200120102016
9.801 6.149 13.931 14.419 19.519 22.341 23.851 25.053 22.371 18.796 17.453

Quelle: [1]

Städtepartnerschaft

Polen Lublin i​n Polen i​st seit d​em 14. März 1996 Partnerstadt v​on Starobilsk.[6]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Iwan Switlytschnyj (1929–1992), Literaturkritiker, Dichter, Übersetzer, Menschenrechtsaktivist und Dissident
Commons: Starobilsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Demographie ukrainischer Städte auf pop-stat.mashke.org
  2. Katynskaja drama: Koselsk, Starobelsk, Ostaschkow. Sudba internirowannych polskich wojennosluschaschtschich. Moskwa 1991, S. 22–23.
  3. Tadeusz Pieńkowski: Droga Polskich Żołnierzy do Katynia, Miednoje, Piatichatek i...? Warszawa 200, S. 5–7.
  4. Lista Katyńska (Memento des Originals vom 13. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.katedrapolowa.pl
  5. Artikel in der Literaturnaja Gaseta Nr. 18 (Memento des Originals vom 8. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lgz.ru vom 5. Mai 2010 (russisch)
  6. The Municipality of Lublin City. Archiviert vom Original am 31. Oktober 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.um.lublin.eu Abgerufen am 16. Februar 2015.
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