Schönbach (Sachsen)
Schönbach (oberlausitzisch: Schimmch[2], obersorbisch Šumbach) ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz, im Südosten Sachsens nahe der Grenze zu Nordböhmen (Tschechien).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Neusalza-Spremberg | |
Höhe: | 378 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,1 km2 | |
Einwohner: | 1083 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 119 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02708 | |
Vorwahl: | 035872 | |
Kfz-Kennzeichen: | GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 510 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Löbauer Str. 4 02708 Schönbach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Uwe Petruttis | |
Lage der Gemeinde Schönbach im Landkreis Görlitz | ||
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde Schönbach liegt im südwestlichen Teil des Landkreises, knapp 10 Kilometer südwestlich von Löbau im Lausitzer Bergland. Die Bundesstraße 96 und die Bahnstrecke (Dresden)–Bischofswerda–Zittau verlaufen südlich der Gemeinde.
Durch Schönbach verkehrte von 1892 bis 1945 die 12 Kilometer lange Schmalspurbahn Taubenheim–Dürrhennersdorf. Sie führte von Taubenheim/Spree über Oppach nach Dürrhennersdorf.
Geschichte
Am 1. Mai 1306 wurde Schönbach als „Sconenbuch“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet so viel wie „schöne Buchen am Bach“. Der Ort selbst dürfte mindestens 100 Jahre älter sein, denn um 1200 besiedelten fränkische Einwanderer das Gebiet der Oberlausitz. Der Ort unterstand ab 1419 als Ratsdorf der Stadt Löbau. Seit 1600 gab es zwei Rittergüter (Ober- und Niederschönbach). Um 1860 begann der regelmäßige Postverkehr mit der Postkutsche auf der Strecke Löbau–Schönbach–Neusalza-Spremberg.
Ortsnamenformen
1306: Sconenbuch, 1336/59: Schon(en)buch, 1419: Schonenbuch, 1495: Schonebach, 1499: Schonbach, 1502: Schonbuch, 1519: Schonenbuch, 1547: Schumbach, 1657: Schönbach, 1791: Ober-, Nieder-Schönbach, 1875: Schönbach b. Neusalza
Verwaltungszugehörigkeit
1777: Bautzener Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Neusalza, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau, 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner[3] |
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1547 | 49 besessene Mann |
1777 | 27 besessene Mann, 25 Gärtner, 80 Häusler |
1834 | 1.365 |
1871 | 1.632 |
1890 | 1.656 |
1910 | 1.899 |
1925 | 1.803 |
1939 | 1.684 |
1946 | 2.050 |
1950 | 2.166 |
1964 | 1.958 |
1990 | 1.570 |
2000 | 1.418 |
2007 | 1.322 |
2009 | 1.276 |
2012 | 1.167 |
2013 | 1.172 |
2014 | 1.152 |
2015 | 1.133 |
Politik
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Freunde der Feuerwehr (FdF): 7 Sitze
- CDU: 3 Sitze
- Region und Kultur (RuK): 2 Sitze
Bürgermeister Uwe Petruttis wurde im Juni 2015 wiedergewählt.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Schönbach (Sachsen) erfasst.
Hervorzuheben sind die Kirche mit ihrem Bronzeglockengeläut (drei Glocken aus dem Jahr 1902) der Glockengießerei C. Albert Bierling Dresden, das strohgedeckte Umgebindehaus im Niederdorf, der stillgelegte Steinbruch und die historische Steinsäge im Neudorf.
Die Schönbacher Blumenfeste
In den Jahren 1955 bis 1958 wurden vier „Blumenfeste“ veranstaltet. Nach 70.000 Gästen im Jahr 1956 und ca. 100.000 Gästen im Jahr 1957, erfreuten sich 1958 über 130.000 Gäste an den mit einer Vielzahl bunter Blumen geschmückten Festwagen, die jeweils ein Thema verkörperten. Die Veranstaltung war den Behörden bald zu groß und zu unpolitisch. Im Oktober 1958 wurde auf der Kulturkonferenz in Magdeburg das Ende der Veranstaltung eingeläutet. Im Jahre 2006 wurde anlässlich der 700-Jahr-Feier noch einmal ein Blumenfest veranstaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Schönbach sind verschiedene Firmen ansässig; die ALSA GmbH produzierte bis 2009 Einlegesohlen, die Firma Temedia hat sich auf medizinische Verbände und Kompressen spezialisiert. Nennenswert sind des Weiteren die Zentrale von Möbel Starke und eine Produktionsstätte der Gebr. Frindt GmbH.
Persönlichkeiten
- Karl Friedrich Matthes (1829–1904), konservativer Politiker, MdL (Königreich Sachsen)
- Christine Holstein (Geburtsname Margarete Jähne, 1883–1939), Schriftstellerin
- Gottfried Rade (1891–1987), evangelischer Theologe, Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
- Armin Mitter (* 1953), Historiker
Literatur
- Cornelius Gurlitt: Schönbach. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 533.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- www.oberlausitzer-woerterbuch.de (Memento vom 25. April 2016 im Webarchiv archive.today)
- Schönbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Wahlergebnisse. Gemeinderatswahlen 2019. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 6. November 2021.
- Bürgermeisterwahl 2015. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 6. November 2021.