Hohendubrau
Hohendubrau, obersorbisch , ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz mit Verwaltungssitz in Weigersdorf und Teil des Verwaltungsverbandes Diehsa. Der Name der Gemeinde leitet sich von der Hohen Dubrau ab, ein eigentlicher Ort mit diesem Namen existiert allerdings nicht.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Verwaltungsverband: | Diehsa | |
Höhe: | 132 m ü. NHN | |
Fläche: | 45,54 km2 | |
Einwohner: | 1881 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02906 | |
Vorwahlen: | 035876 und 035932 | |
Kfz-Kennzeichen: | GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 190 | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 23 02906 Hohendubrau | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Denis Riese (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Hohendubrau im Landkreis Görlitz | ||
Geographie
Die Gemeinde Hohendubrau liegt im mittleren Westen des Landkreises in einem waldreichen Gebiet südwestlich der Talsperre Quitzdorf im namensgebenden Höhenzug Hohe Dubrau. Sie liegt etwa mittig zwischen den beiden Kreisstädten Görlitz und Bautzen, von denen sie jeweils rund 20 Kilometer entfernt ist.
Gemeindegliederung
Die Ortsteile der Gemeinde sind:
- Dauban (Dubo),
- Gebelzig (Hbjelsk),
- Groß Radisch (Radšow),
- Groß Saubernitz (Zubornica),
- Jerchwitz (Jěrchecy),
- Ober Prauske (Hornje Brusy),
- Sandförstgen (Borštka),
- Thräna (Drěnow),
- Weigersdorf (Wukrančicy).
Zum amtlichen Sorbischen Siedlungsgebiet zählen alle Ortsteile außer Groß Radisch, Jerchwitz und Thräna.[2]
Geschichte
Die Gemeinde Hohendubrau entstand am 1. Juli 1995, als sich die Gemeinden Gebelzig (mit Groß Saubernitz und Sandförstgen), Groß Radisch (mit Jerchwitz und Thräna) und Weigersdorf (mit Dauban und Ober Prauske) zusammenschlossen.[3]
Der Ort Groß Radisch wurde im Jahr 1422 als Radisschaw erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt aus dem sorbischen „Ort des Radiš“ und dürfte auf den Ortsgründer zurückzuführen sein oder auf den slawischen Kriegsgott Radegast hinweisen.
Jerchwitz hieß früher „Erbisdorff“ oder „Erichsdorf“. Die jetzige aus dem sorbischen stammende Bezeichnung ist vom Begriff Jarczowice abzuleiten, was so viel bedeutet wie „Dorf des Jarosch“ oder „Dorf des Jarik“.
Der Ortsname von Thräna ist vom sorbischen Drěnow (von drěn, „Kornelkirsche“) abgeleitet.[4]
Alle Ortsteile waren ursprünglich sorbischsprachig. Noch 1884 lag der sorbische Bevölkerungsanteil laut Arnošt Muka zwischen 55 % in Jerchwitz und 92 % in Dauban.[5] Ernst Tschernik zählte 1956 in den Gemeinden Gebelzig, Groß Radisch und Weigersdorf einen sorbischsprachigen Bevölkerungsanteil von nur noch 11, 2 bzw. 25 %.[6] Heute ist die Sprache aus dem Ortsalltag verschwunden.
Politik
Die Kommunalwahlen der vergangenen Jahre ergaben folgende Stimm- bzw. Sitzverteilungen:
Parteien und Wählergemeinschaften | 2004 | 2009 | 2014 | 2019 | ||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) | 62,0 | 9 | 50,4 | 7 | 47,7 | 7 | 45,1 | 7 |
Freie Wählervereinigung Gebelzig | 29,2 | 4 | 40,3 | 6 | 39,0 | 5 | 30,1 | 4 |
Wählervereinigung Freiwillige Feuerwehr Groß Radisch | 8,8 | 1 | 9,3 | 1 | 13,3 | 2 | 24,8 | 3 |
gesamt | 100,0 | 14 | 100,0 | 14 | 100,0 | 14 | 100,0 | 14 |
Wahlbeteiligung | 51,2 % | 59,4 % | 59,7 % | 71,1 % |
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- CDU: 7 Sitze
- Freie Wählervereinigung Gebelzig (WVG): 4 Sitze
- Wählervereinigung Groß Radisch – Jerchwitz – Thräna (WVR): 3 Sitze
Bei der Bürgermeisterwahl am 7. Juni 2015 wurde Denis Riese zum neuen Bürgermeister gewählt, er setzte sich mit 57,2 Prozent der Stimmen gegen zwei weitere Kandidaten durch.[8] Rieses Amtsvorgänger Hans-Hermann Zschieschank war nicht zur Wiederwahl angetreten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Hohendubrau
- Aussichtsturm bei Groß Radisch auf dem Monumentberg (293,4 m ü. NN)
- Kirchen in Gebelzig, Groß Radisch und Weigersdorf
- Kirschenfest in Groß Radisch
- Elchgehege beim Ortsteil Dauban
- Freizeit- & Campingpark Thräna mit Wildtiergehege
Verkehrsanbindung
Die Bundesautobahn 4 verläuft südlich der Gemeinde und ist über den Anschluss Weißenberg zu erreichen.
Literatur
- Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006, ISBN 978-3-929091-96-0, S. 278–283.
Weblinks
- Website der Gemeinde
- Bilder aus Hohendubrau in der Deutschen Fotothek
- Hohendubrau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Sächsisches Sorbengesetz, vgl. Gesetzestext, Anlage zu § 3 (2)
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
- Ernst Eichler: Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße. Band IV, Domowina-Verlag, Bautzen 2009, S. 21
- Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
- Ludwig Elle: Sprachenpolitik in der Lausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 1995, S. 254.
- Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
- Wahlergebnisse vom 7. Juni 2015 im Landkreis Görlitz. Görlitzer Anzeiger, 8. Juni 2015, abgerufen am 12. Oktober 2021.