Salgótarján
Salgótarján [ˈʃɒlgoːtɒrjaːn] (deutsch selten Schalgotarjan/Schalgau, slowakisch Šalgov-Tarjany/Šalgotarján) ist Komitatssitz von Nógrád und liegt im Norden Ungarns in der Nähe der slowakischen Grenze. Die Stadt hat Komitatsrecht.
Salgótarján | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Ungarn | ||||
Region: | Nordungarn | ||||
Komitat: | Nógrád | ||||
Kleingebiet bis 31.12.2012: | Salgótarján | ||||
Koordinaten: | 48° 6′ N, 19° 48′ O | ||||
Höhe: | 299 m | ||||
Fläche: | 102,96 km² | ||||
Einwohner: | 37.166 (1. Jan. 2011) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 361 Einwohner je km² | ||||
Telefonvorwahl: | (+36) 32 | ||||
Postleitzahl: | 3100 | ||||
KSH-kód: | 25788 | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016) | |||||
Gemeindeart: | Stadt | ||||
Bürgermeister: | Zsolt Fekete (MSZP-DK-TVE) | ||||
Postanschrift: | Múzeum tér 1 3100 Salgótarján | ||||
Website: | |||||
(Quelle: A Magyar Köztársaság helységnévkönyve 2011. január 1. bei Központi statisztikai hivatal) |
Ursprung des Namens
Der Name Salgótarján entstand durch die Verschmelzung von Salgó und Tarján. Salgó nennt sich die nahe liegende Burg; salgó heißt auf altungarisch „glänzend“.
Tarján war Fürst der einsiedelnden Magyaren, und der Name selbst bedeutet (altung.) „Fürst“.
Stadtteile und Wohngebiete
Stadtteile (városrészek)
Stadtteil | Postleitzahl | Eingemeindet | Bemerkungen |
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Baglyasalja | 3102 | 1950 | - |
Idegér | 3100 | 1950 | - |
Salgóbánya | 3109 | 1955 | - |
Somoskő | 3100 | 1977 | - |
Somoskőújfalu | 3121 | 1977 | Seit 2006 wieder selbständige Gemeinde |
Zagyvapálfalva | 3104 | 1961 | - |
Zagyvaróna | 3141 | 1973 | - |
Wohngebiete (lakótelepek)
Name | Bauzeit |
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Kemerovó-lakótelep | 1969–1970 |
Beszterce-lakótelep | 1965–1980 |
Gorkij-lakótelep | 1970–1974 |
Napsugár-lakótelep | 1978 |
Geschichte
Die Ortschaft existierte schon im Mittelalter, es gibt aber kaum Angaben. Vermutlich war die Siedlung damals ein kleines Dorf, beziehungsweise zwei kleine Dörfer, Salgó und Tarján.
Die Burg Salgó (über die Sándor Petőfi ein Poem schrieb) wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Auch die erste Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Die erste Erwähnung war kenyeretlen Tarján (dt. „brotloses Tarján“). Das ist wahrscheinlich ein Hinweis auf die damaligen ärmlichen Verhältnisse.
Im 17. Jahrhundert hatte das Dorf schon 247 Einwohner, doch nach der Belagerung der Burg Fülek 1682 wurden die Siedlungen völlig entvölkert. Tarján blieb zehn Jahren unbewohnt. Die Bewohner kehrten dann nur langsam zurück. Die Ortschaft blieb für lange Zeit ohne Bedeutung.
1850 wurde Braunkohle in der Nähe des Dorfes gefunden. Durch den beginnenden Bergbau wurde die Ortschaft wichtiger und entwickelte sich rasant. Eine Reihe neuer Fabriken und Unternehmen wurden gegründet, so zum Beispiel 1860 die Salgótarjáni Kőszénbánya Rt. (Salgótarján Braunkohle AG), die damals eines der bedeutendsten Unternehmen in Ungarn war. Durch den Zusammenschluss zweier Unternehmen entstand 1881 die Rimamurány-Salgótarjáni Vasmű Rt. (Eisenwerk Rimamurány-Salgótarján AG), welche damals das zweitgrößte Unternehmen der Stahlindustrie des Landes war.
Durch die neue Fabriken kamen viele Arbeiter in die Stadt. Dadurch haben sich die ethnischen Verhältnisse der Stadt verändert.
1922 wurde Salgótarján zur Stadt erhoben. Der erste Bürgermeister hieß Dr. Kálmán Förster.
1950 zog der Sitz des Komitats Nógrád von Balassagyarmat nach Salgótarján. Noch im selben Jahr wurde Baglyasalja eingemeindet, später ebenso Zagyvapálfalva (1961), Zagyvaróna (1973), Somoskő und Somoskőújfalu (1977).
Durch ein Referendum am 4. September 2004 in Somoskőújfalú wurde dieser Ort 2006 wieder selbständig.
1994 bekam Salgótarján das Komitatsrecht.
Partnerschaften
Banská Bystrica, Slowakei | |
Gliwice, Polen | |
Lučenec, Slowakei | |
Vantaa, Finnland | |
Vigarano Mainarda, Italien | |
Doncaster, Vereinigtes Königreich | |
Nacka, Schweden | |
Valenciennes, Frankreich | |
Kemerowo, Russland |
Wirtschaft
In der Wirtschaft der Stadt hat Grubenbau für lange Zeit eine äußerst wichtige Rolle gespielt. Diese Situation änderte sich am Anfang der 1970er Jahre. Seitdem sind Maschinenbau und Leichtindustrie vorherrschend. Die Stahlherstellung, die in der Stadt eine 100-jährige Tradition hat, ist praktisch völlig verschwunden.
Glasproduktion war auch ein wichtiger Industriezweig der Stadt, doch am Anfang der 1990er Jahre sind die meisten Betriebe geschlossen worden.
In der Stadt ist zurzeit ein Industriepark zu finden.
Sehenswürdigkeiten
- Die Burg von Salgó
- Römisch-katholische Kirche vom 18. Jahrhundert, Barockstil
- Unterirdisches Grubenmuseum, das einzige in Ungarn
- Historisches Museum von Nógrád
- Burg Somoskő
- Karancs-Höhe
- Statue von Miklós Radnóti von Imre Varga
Söhne und Töchter der Stadt
- Naftali Herstik, jüdischer Kantor
- Ferenc Zenthe (1920–2006), Schauspieler, Ehrenbürger der Stadt
- Ferenc Szojka (1931–2011), Fußballspieler
- Ottó Prouza (1933–2021), Volleyballspieler und Olympiateilnehmer
- István Zámbó (* 1950), Kunstmaler
- Ferenc Snétberger (* 1957), Jazz-Gitarrist, Ehrenbürger der Stadt
- Peter Gritz (* 1958), Schlagzeuger
- Gréta Hadfi (* 2001), Handballspielerin
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Stadt (ungarisch)
- Salgó-Tarján in A Pallas nagy lexikona (ungarisch)
- Bilder von der Stadt und Umgebung
- Luftaufnahmen über Salgótarján