Rothemühl
Rothemühl ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird vom Amt Torgelow-Ferdinandshof mit Sitz in der Stadt Torgelow verwaltet.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Greifswald | |
Amt: | Torgelow-Ferdinandshof | |
Höhe: | 25 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,75 km2 | |
Einwohner: | 297 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 10 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17379 | |
Vorwahl: | 039772 | |
Kfz-Kennzeichen: | VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 75 118 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Rathaus Torgelow, Bahnhofstr. 2 17358 Torgelow | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Solveig Voltz | |
Lage der Gemeinde Rothemühl im Landkreis Vorpommern-Greifswald | ||
Geographie
Rothemühl liegt 13 Kilometer südwestlich von Torgelow am Südwestrand der Ueckermünder Heide und südlich der Friedländer Großen Wiese in flachem Gelände. Unmittelbar südlich der Gemeinde erhebt sich die Endmoränenkette der Brohmer Berge, die hier mit dem Schanzenberg eine Höhe bis zu 125 m ü. NN erreicht.[2]
Umgeben wird Rothemühl von den Nachbargemeinden Wilhelmsburg im Norden, Jatznick im Osten und Süden, Strasburg (Uckermark) im Südwesten sowie Heinrichswalde im Nordwesten.
Zur Gemeinde gehören neben dem Hauptort Rothemühl die Wohnplätze Ausbau und Nettelgrund. Die Nachbarorte sind Mühlenhof im Norden, Eichhof und Herrnkamp im Nordosten, Jatznick, Ausbau und Nettelgrund im Südosten, Burgwall, Klepelshagen und Neuensund im Südwesten, Gehren im Westen sowie Heinrichswalde im Nordwesten.[2] Letzteres war vom 1. Juli 1950 bis 1. Januar 1957 Ortsteil von Rothemühl.
Geschichte
1454 bestand eine Zollstation an der Grenze zur Uckermark am „Roden Born“ und eine Raststätte. Eine erste Erwähnung des Dorfes „Roden Born“ (Rothemühl) findet sich 1507 in den Akten der Stadt Torgelow mit acht Halbbauern und einer Gaststätte (damals noch ohne Mühle). 1575 wurde die Zollstation aufgelöst und der Betrieb der Raststätte wurde ebenfalls aufgegeben. Nach 1580 wurde die Wassermühle beim Roden Born unter Herzog Ernst Ludwig errichtet.
Am 27. Februar 1627 passierten Schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg die Mühle und deckten sich mit Vorrat ein. 1630 war die Mühle wegen ihrer schutzlosen Lage verlassen, ein Jahr später belegt eine Urkunde, dass die Mühle komplett zerstört war und dass die Baukosten zu hoch waren, um sie wieder aufzubauen. Durch die Verträge des Westfälischen Friedens 1648 kam Rothemühl unter schwedische Hoheit.
1690 wurde ein Teerofen errichtet. Während der Schwedischen Landesaufnahme von Vorpommern 1693 wurde auch der Burgwall Rothemühl (auch Karrenberg) erfasst. Um 1700 wurde ein Vorwerk auf dem Gebiet der zerstörten Mühle errichtet. 1715 endete die schwedischen Herrschaft über Pommern und Rothemühl kam unter preußische Herrschaft.
Erster Schulmeister von Rothemühl im Jahre 1746 wurde Samuel Koch. Der Ort war zu dieser Zeit noch ohne Schulgebäude, ein Unterrichtsraum wurde in einem Privathaus eingerichtet. 1748 wurde die Oberförsterei Rothemühl eingerichtet, die für die Reviere Rothemühl, Nettelgrund, Grünhof und Burgwall zuständig war.
1758 wurden Glashütten in Rothemühl errichtet, die bereits 1767 wieder geschlossen wurden, stattdessen wurden Wollspinnereikolonien gegründet. 1787 gab es einen Brand im Rothemühler Krug. Nach langen Verhandlungen wurde 1802 ein Schulhaus nebst Beihaus auf Königliche Kosten erbaut. 1811 wurde der Teerofen geschlossen. Nach dem Ende der Teergewinnung blieben vor allem holzverarbeitende Handwerke in der Gemeinde. Bei einem Brand am 7. November 1815 wurden vier Kolonistengebäude zerstört, es waren dadurch 33 Familien betroffen.
Um 1850 wurde auf dem südwestlich des Ortes gelegenen Mühlenberg eine neue Windmühle errichtet, die 1904 gänzlich niederbrannte.
Am 1. Juli 1950 wurde die Gemeinde Heinrichswalde eingegliedert und am 1. Januar 1957 wieder eine eigenständige Gemeinde.
Politik
Gemeindevertretung
Bei der Wahl der Gemeindevertretung 2014 trat als einzige Wählervereinigung das "Bürgerbündnis Uecker-Randow" an und erreichte somit 100 % der abgegebenen Stimmen. 2019 trat das "Bürgerbündnis mit Kompetenz für Vorpommern" (ehem. Uecker-Randow) gegen 5 Einzelkandidaten an. 66,39 %, somit 4 Sitze in der Gemeindevertretung und den Sitz der Bürgermeisterin erhielt das Bürgerbündnis. 2 Sitze gingen an Einzelkandidaten, von denen ein Mandat nicht angenommen wurde. Dieser Sitz bleibt nun bis zur nächsten Kommunalwahl frei.
Wappen
Blasonierung: „In Silber über grünem Schildfuß, darin zwei gekreuzte goldene Äxte mit silbernen Stielen, eine rote Holländerwindmühle, begleitet beiderseits von einem dreiblättrigen grünen Eichenzweig mit einer roten Eichel.“[3] | |
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE ROTHEMÜHL * LANDKREIS VORPOMMERN-GREIFSWALD“.[4]
Verkehrsanbindung
Rothemühl liegt acht Kilometer von der Bundesstraße 109 (Berlin–Greifswald) und der Bahnlinie Berlin–Stralsund entfernt. Etwa 15 Kilometer südlich besteht Anschluss an die Bundesautobahn 20 (Ostseeautobahn).
Sehenswürdigkeiten
- Burgwall Rothemühl, slawischer Burgwall, im 7. bis 9. Jahrhundert besiedelt
- Kirche Rothemühl, Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert
Persönlichkeiten
- Otto Bruchwitz (1877–1956), deutscher Pädagoge und Heimatforscher
Weblinks
- Rothemühl im Genealogischen Ortsverzeichnis
Einzelnachweise
- Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Geodatenviewer des Amtes für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise)
- Hauptsatzung § 1 Abs. 2 (PDF)
- Hauptsatzung § 1 (PDF).