Groß Luckow

Groß Luckow ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald im Osten Mecklenburg-Vorpommerns (Deutschland). Die Gemeinde gehört zum Amt Uecker-Randow-Tal mit Sitz in der Stadt Pasewalk.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Uecker-Randow-Tal
Höhe: 48 m ü. NHN
Fläche: 8,97 km2
Einwohner: 199 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17337
Vorwahl: 039752
Kfz-Kennzeichen: VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 042
Adresse der Amtsverwaltung: Haußmannstraße 85
17309 Pasewalk
Website: www.amt-uecker-randow-tal.de
Bürgermeister: Robert Belz
Lage der Gemeinde Groß Luckow im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Karte

Geografie

Groß Luckow liegt an der Landesgrenze zu Brandenburg in einer welligen Grundmoränenlandschaft. Das Gebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Die Entfernung zur Stadt Pasewalk beträgt zwölf Kilometer, zu Strasburg (Uckermark) etwa acht Kilometer. Westlich der Gemeinde liegt an der Grenze zum Land Brandenburg der Demenzsee.

Umgeben wird Groß Luckow von den Nachbargemeinden Jatznick im Norden und Osten, Uckerland im Süden und Westen sowie Strasburg (Uckermark) im Nordwesten.

Geschichte

Dorfstraße in Groß Luckow

Das Gut Groß Luckow war von 1198 bis 1945 im Besitz der Familie von Raven, uckermärkischen Uradel. Um 1235 bezeugt eine bedeutende Schrift aus dem Mecklenburgischen Urkundenbuch einen Raven als Zeugen des Bischofs Konrad von Camin. Die gesicherte Stammreihe auf Groß-Luckow mit Schwarzensee beginnt mit dem Knappen oder Ritter Werneke 1375. Die Raven waren Lehnsmänner der brandenburgischen Markgrafen und erhielten verschiedene Ämter wie Marschall und Truchseß. Im frühen Mittelalter bildete sich mit mehreren Familienlinien eine durchgehende Gutsherrschaft vor Ort heraus.

Im Dreißigjährigen Krieg ist besonders der Landrat Hans Christoph von Raven (1818–1688), verehelicht mit Ilsabe von Rohr-Meyenburg. Einhundert Jahre später erfolgt die Aufnahme in die mecklenburgische Ritterschaft. Des Weiteren besonders in der Historie erwähnenswert ist Hermann von Raven (1811–1899). Er bildete einen sogenannten Familienfideikommiss, eine Stiftung zur Regelung der Erbfolge von Groß Luckow und Sicherung des Gutes. Sein Enkel Franz Krafft von Raven (1897–1961) war dann der letzte Grundbesitzer der Adelsfamilie im Ort.[2]

Laut dem letztmals kurz vor der großen Wirtschaftskrise 1929/1930 amtlich publizierten Landwirtschaftlichen Adressbuch der Provinz Brandenburg wird das Rittergut Groß Luckow mit 751 ha ausgewiesen. Dazu gehörten noch das Rittergut Rosenthal mit 376 ha sowie das Rittergut Schwarzensee mit 642 ha. Man betrieb dort eine große Schafsviehwirtschaft, mit 1100 Tieren. Die Verwaltung führte Inspektor Ehlers. Neben dem Gut gibt es zwei größere Bauernhöfe in der Gemarkung, den Hof von August Hamann mit 37 ha und den Hof von Franz Hamann mit 21 ha.[3]

Am 25. Juli 1952 wurde Groß Luckow zusammen mit anderen Gemeinden aus dem brandenburgischen, bis 1945 preußischen Landkreis Prenzlau herausgelöst und dem Kreis Pasewalk im Bezirk Neubrandenburg zugeordnet.

Politik

Gemeindevertretung und Bürgermeister

Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 6 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 ergab 100 % Zustimmung für die Wählergemeinschaft Groß Luckow und damit alle sechs Sitze.[4]:

Bürgermeister der Gemeinde ist Robert Belz, er wurde mit 90,59 % der Stimmen gewählt.[5]

Dienstsiegel

Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE GROSS LUCKOW * LANDKREIS VORPOMMERN-GREIFSWALD“.[6]

Sehenswürdigkeiten

Gutshaus Groß Luckow (2010)
  • Die Kirche Groß Luckow ist eine Feldsteinkirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus dem Jahr 1623.
  • Gutshaus, in neobarockem Stil 1912 erbaut (heute Ferienwohnungen und Veranstaltungsräume) und einem dazugehörigen Landschaftspark.

Verkehrsanbindung

Südlich von Groß Luckow führt die Bundesautobahn 20 vorbei. Im Nachbarort Blumenhagen besteht Bahnanschluss (Strecke Neubrandenburg – Stettin).

Persönlichkeiten

Literatur

  • Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nördlichen und östlichen Uckermark. Geschichte – Architektur – Ausstattung. In: Bernd Janowski und Dirk Schumann (Hrsg.): Kirchen im ländlichen Raum. 1. Auflage. Band 7. Lukas Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-196-9, Altkreis Prenzlau, S. 257 f. (542 S.).
  • Heilwig von Ditfurth: Chronik des Dorfes Groß Luckow (2006), Schibri-Verlag, Milow, 2006. 188 S. : Ill. ISBN 978-3-937895-65-9
Commons: Groß Luckow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/ bis 1400 nobilitiert) 1965. In: Ausschuss f. adelsrechtl. Fragen d. dt. Adelsverbände/ Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels. Band VII, Nr. 34. C. A. Starke, 1965, ISSN 0435-2408, S. 290–297 (d-nb.info [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  3. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Hausknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftlicher Güter-Adreßbücher, Band VII, Brandenburg, 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhaltes der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung von Staats-und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde (Hrsg.): Hauptstandardwerk der Land-und Forstwirtschaft. 4. Auflage. VII. der Reihe Niekammer: Letztausgabe. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1929, S. 87–322 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
  4. Wahlergebnisse auf www.amt-uecker-randow-tal.de
  5. Wahlergebnisse auf www.amt-uecker-randow-tal.de
  6. Hauptsatzung § 1 Abs.2 (PDF).
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