Roßbach (Hünfeld)
Roßbach ist ein Stadtteil von Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda.
Roßbach Stadt Hünfeld | |
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Höhe: | 314 (296–341) m ü. NHN |
Fläche: | 7,98 km²[1] |
Einwohner: | 476 (31. Dez. 2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 36088 |
Vorwahl: | 06652 |
Geographie
Geographische Lage
Roßbach liegt im Norden des Landkreises Fulda, etwa 4 Kilometer nordöstlich der Stadt Hünfeld. Das bebaute Gebiet reicht von 303 m ü. NN, westlich vom Ortskern, an der Landesstraße 3171 und steigt bis auf etwa 280 m ü. NN an einer östlichen Erhebung (336 m ü. NN) an. Der höchste Punkt in der Ortsteilgemarkung ist die Erhebung im östlichen Teil (354 m ü. NN). Der niedrigste Punkt liegt an der Straßeneinmündung von der L 3171 in die Steinbacher Straße (303 m ü. NN).[3]
Durch Roßbach verläuft die L 3171, die von Eiterfeld über Leimbach und Betzenrod in Richtung Süden nach Hünfeld und Gruben führt.
Jenseits der Ortsteilgemarkung, nördlich vom geschlossenen Ortskern, befinden sich ein Weiher und ein einzeln stehender Hof. Nordöstlich von Roßbach an der Erhebung befindet sich ein Steinbruch.
Nachbarorte
Roßbach grenzt im Norden an den Ort Betzenrod, im Osten an den Ort Kirchhasel, im Süden an die Stadt Hünfeld und im Südwesten an den Ort Gruben.
Geschichte
Chronik
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Roßbach erfolgte unter dem Namen Hrosbah im Jahr 815,[1] als in einer Urkunde die strittigen Zehntansprüche zwischen dem Bischof Wolfger von Würzburg und dem Abt Ratger des Reichsklosters Fulda geregelt wurden.[4]
Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Roßbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hünfeld eingemeindet.[5][6] Für Roßbach wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Hünfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Roßbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Hochstift Fulda, Amt/ Oberamt Mackenzell
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Hünfeld
- 1806–1810: Rheinbund, Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810–1813: Rheinbund, Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Hünfeld
- ab 1816: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Hünfeld
- ab 1821: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld (1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Hünfeld) und Verwaltung)
- ab 1848: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- ab 1851: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Hünfeld
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- am 1. Februar 1971 als Stadtteil zu Hünfeld
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
Einwohnerzahlen
- 1812: 24 Feuerstellen, 479 Seelen[1]
Roßbach: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 479 | |||
1834 | 396 | |||
1840 | 423 | |||
1846 | 426 | |||
1852 | 403 | |||
1858 | 386 | |||
1864 | 382 | |||
1871 | 334 | |||
1875 | 335 | |||
1885 | 373 | |||
1895 | 363 | |||
1905 | 329 | |||
1910 | 348 | |||
1925 | 297 | |||
1939 | 358 | |||
1946 | 527 | |||
1950 | 513 | |||
1956 | 449 | |||
1961 | 431 | |||
1967 | 472 | |||
1970 | 462 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 495 | |||
2015 | 476 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[9] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Roßbach 495 Einwohner. Darunter waren 3 (0,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 84 Einwohner unter 18 Jahren, 212 zwischen 18 und 49, 96 zwischen 50 und 64 und 93 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 213 Haushalten. Davon waren 60 Singlehaushalte, 57 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 45 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 141 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 372 katholische (= 99,73 %), ein jüdischer (0,27 %), Einwohner[1] |
• 1961: | 52 evangelische (= 12,06 %), 379 katholische (= 87,94 %) Einwohner[1] |
Religion
Im Ort steht die katholische Kirche „Mariä Himmelfahrt“. Sie ist eine Filialkirche der Pfarrei „St. Georg“ Kirchhasel und gehört organisatorisch zum Pastoralverbund „St. Benedikt“, Hünfelder Land. Die Kirche birgt eine Orgel der Gebrüder Euler aus dem Jahre 1892, die 2004 von Orgelbau Waltershausen restauriert wurde.
Literatur
- Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 366–375.
- Literatur über Roßbach nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Die Stadtteile. In: Webauftritt der Stadt Hünfeld.
- Roßbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Roßbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda- (PDF), abgerufen im Oktober 2020.
- DVD Hessen 3D, ISBN 978-3-935603-73-7
- HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 10 In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 25 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
- Hauptsatzung. (PDF; 128 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, archiviert vom Original; abgerufen im Oktober 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68 .