Großenbach (Hünfeld)
Großenbach ist ein Stadtteil von Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda.
Großenbach Stadt Hünfeld | |
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Höhe: | 286 m ü. NHN |
Fläche: | 8,51 km²[1] |
Einwohner: | 882 (31. Dez. 2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36088 |
Vorwahl: | 06652 |
Blick auf Großenbach |
Geographische Lage
Großenbach liegt im Biosphärenreservat Rhön und im Naturpark Hessische Rhön. Der Ort befindet sich 2,8 Kilometer nordöstlich der Hünfelder Kernstadt am Haune-Zufluss Hasel; die Kreisstadt Fulda liegt 17 Kilometer südsüdwestlich. Südlich der Ortschaft erhebt sich der Rößberg.
Geschichte
Chronik
Bekanntermaßen erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1000 als Gruzebach im Urbar des Klosters Fulda.[1]
- 1232 wurde es Grozenbach genannt. Die Grundherrschaft hatte das Kloster Fulda inne.
- 1436 wurde ein Sakramentshäuschen erwähnt.
- 1594 zählte Großenbach zur Pfarrei Hünfeld.
- Im Jahre 1656 wurde ein Patrozinium des heiligen Antonius Eremit genannt.
- 1787 war es der Fürstabtei Fulda, Oberamt Mackenzell zugeordnet.
- Im Zuge der Säkularisation der Fürstabtei Fulda im Jahre 1803 wechselte die Landesherrschaft zum Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Hünfeld.
- 1812 gab es eine Pfarrkirche.
Die heutige Kirche wurde von 1838 bis 1840 erbaut. Der romanische Kirchturm stammt aus dem 11. Jahrhundert.
Gebietsreform
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Großenbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hünfeld eingemeindet.[3] Für Großenbach wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Hünfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Großenbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Hochstift Fulda, Amt/ Oberamt Mackenzell
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Hünfeld
- 1806–1810: Rheinbund, Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810–1813: Rheinbund, Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Hünfeld
- ab 1816: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Hünfeld
- ab 1821: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld (1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Hünfeld) und Verwaltung)
- ab 1848: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- ab 1851: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Hünfeld
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- am 31. Dezember 1971 als Stadtteil zu Hünfeld
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
Einwohnerzahlen
- 1812: 1812: 59 Feuerstellen, 463 Seelen[1]
Großenbach: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 463 | |||
1834 | 516 | |||
1840 | 513 | |||
1846 | 505 | |||
1852 | 493 | |||
1858 | 465 | |||
1864 | 479 | |||
1871 | 460 | |||
1875 | 441 | |||
1885 | 396 | |||
1895 | 400 | |||
1905 | 448 | |||
1910 | 461 | |||
1925 | 440 | |||
1939 | 462 | |||
1946 | 643 | |||
1950 | 670 | |||
1956 | 775 | |||
1961 | 750 | |||
1967 | 828 | |||
1970 | 820 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 876 | |||
2015 | 882 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[6] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Großenbach 876 Einwohner. Darunter waren 6 (0,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 183 Einwohner unter 18 Jahren, 366 zwischen 18 und 49, 153 zwischen 50 und 64 und 161 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 345 Haushalten. Davon waren 96 Singlehaushalte, 97 Paare ohne Kinder und 132 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 78 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 219 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 8 evangelische (= 2,02 %), 388 katholische (= 97,98 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 90 evangelische (= 12,00 %), 640 katholische (= 85,33 %) Einwohner[1] |
Verkehr
Nordwestlich vorbei an Großenbach verläuft jenseits der Hasel die von Rasdorf kommende und nach Hünfeld führende Bundesstraße 84, mit welcher der Ort durch die Kreisstraße 31 verbunden ist; diesseits der Hasel verläuft parallel zur B 84 die K 122 nach Hünfeld. Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Lokale Nahverkehrsgesellschaft Fulda mit den Buslinien 76 und 87 sicher.
Literatur
- Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 291–308.
- Literatur über Großenbach nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Die Stadtteile. In: Webauftritt der Stadt Hünfeld.
- Großenbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Großenbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda. (PDF), abgerufen im Oktober 2020.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
- Hauptsatzung. (PDF; 128 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, archiviert vom Original; abgerufen im Oktober 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68 .