Rückers (Hünfeld)

Rückers ist ein Stadtteil von Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda.

Rückers
Stadt Hünfeld
Höhe: 267 (255–372) m ü. NHN
Fläche: 5,68 km²[1]
Einwohner: 420 (31. Dez. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 36088
Vorwahl: 06652

Geographie

Geographische Lage

Rückers liegt im Norden des Landkreises Fulda, etwa vier Kilometer südlich der Stadt Hünfeld. Das Dorf liegt am linken Ufer der Haune. Das bebaute Gebiet reicht von 270 m ü. NN, südlich vom Ortskern, an der Bundesstraße 27 und steigt bis auf etwa 280 m ü. NN an den nordöstlichen Hängen der Hummelskuppe (396 m ü. NN) an. Der höchste Punkt in der Ortsteilgemarkung ist die Praforstkuppe (372 m ü. NN). Der niedrigste Punkt liegt an der Mündung vom Bach Ahlerts in die Haune (255 m ü. NN).[3]

Jenseits der Haune, östlich vom geschlossenen Ortskern, befinden sich die einzeln stehenden Höfe Kirnhof und Wiesenhof. Westlich befinden sich die Höfe Unter-, Mittel- und Oberleimbachshof. Noch weiter im Westen, nur etwa 1 Kilometer nordöstlich der Praforstkuppe, befindet sich ein Golfclub sowie ein Campingplatz.[3]

Nachbarorte

Rückers grenzt im Norden an den Ort Sargenzell, im Osten an den Ort Nüst, im Süden an den Ort Dammersbach, im Südwesten an die Orte Marbach und Michelsrombach und im Westen an die Orte Oberfeld und Rudolphshan.

Geschichte

Chronik

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Rückers erfolgte unter dem Namen Riggozes im Jahr 1158 im Codex Eberhardi, einem Güterverzeichnis des Reichsklosters Fulda.

Die Grundherrschaft gehörte dem Kloster Fulda. In 1656 wird eine Kapelle mit dem Patrozinium St. Anna erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Dorf zur Pfarrei Hünfeld. 1787 zählte es noch zur Fürstabtei Fulda, Oberamt Mackenzell. 1812 war es Tochterkirche von Marbach. Mit der Säkularisation im Jahre 1803 wird das Kloster Fulda aufgelöst. Von da an wechselt die politische Zuordnung. 1851: Kurfürstentum Hessen, im Landkreis Hünfeld. 1972: Landkreis Fulda.

Gebietsreform

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rückers im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hünfeld eingemeindet.[4][5] Für Rückers wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Hünfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Rückers lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7]

Einwohnerzahlen

  • 1812: 54 Feuerstellen, 204 Seelen[1]
Rückers: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2015
Jahr  Einwohner
1812
 
204
1834
 
361
1840
 
300
1846
 
355
1852
 
372
1858
 
321
1864
 
412
1871
 
279
1875
 
297
1885
 
280
1895
 
285
1905
 
298
1910
 
276
1925
 
294
1939
 
254
1946
 
439
1950
 
446
1956
 
376
1961
 
352
1967
 
338
1970
 
345
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
459
2015
 
420
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[8]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rückers 459 Einwohner. Darunter waren 3 (0,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 189 zwischen 18 und 49, 108 zwischen 72 und 64 und 66 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 174 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 51 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 129 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Religionszugehörigkeit

 1885:19 evangelische (= 6,79 %), 261 katholische (= 93,21 %) Einwohner[1]
 1961:42 evangelische (= 11,93 %), 310 katholische (= 88,07 %) Einwohner[1]

Religion

Die Orgel (oberer Teil) in der katholischen St.-Anna-Kirche in Hünfeld-Rückers

Die katholische Kirche Sankt Anna ist eine Filialkirche der Pfarrei St. Jakobus Hünfeld und gehört organisatorisch zum Pastoralverbund St. Benedikt, Hünfelder Land.

Literatur

  • Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 379–385.
  • Literatur über Rückers nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie

Einzelnachweise

  1. Rückers (Hünfeld), Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda. (PDF), abgerufen im Oktober 2020.
  3. DVD Hessen 3D, ISBN 978-3-935603-73-7
  4. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 25 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
  6. Hauptsatzung, § 5. Stadt Hünfeld; archive.org
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68;.
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