Molzbach
Molzbach ist ein Stadtteil von Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda.
Molzbach Stadt Hünfeld | |
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Höhe: | 319 (313–337) m ü. NHN |
Fläche: | 6,06 km²[1] |
Einwohner: | 163 (31. Dez. 2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 36088 |
Vorwahl: | 06652 |
Geographische Lage
Der Stadtteil Molzbach liegt an den nordwestlichen Ausläufern der Rhön, im Naturpark Hessische Rhön und am Westrand des Biosphärenreservats Rhön. Der Hauptort Hünfeld befindet sich nordwestlich von Molzbach. Nördlich des vom Nüst-Zufluss Molzbach durchflossenen Ortes erhebt sich der Rößberg.
Geschichte
Chronik
Die vorgeschichtliche Besiedlung wird durch zahlreiche Hügelgräber der Bronze-, Hallstatt- und La-Tène-Zeit bewiesen, die nördlich des Ortes am Bomberg und südlich des Ortes am Sandstrauch freigelegt wurden. Grabbeigaben des Mädchens von Molzbach befinden sich im Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Molzbach erfolgte im Jahr 1334.[1] Die katholische Filialkirche St. Anna wurde 1850/51 erbaut.
Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Molzbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hünfeld eingemeindet.[3][4] Für Molzbach wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Hünfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Molzbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Hochstift Fulda, Amt/ Oberamt Mackenzell
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Hünfeld
- 1806–1810: Rheinbund, Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810–1813: Rheinbund, Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Hünfeld
- ab 1816: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Hünfeld
- ab 1821: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld (1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Hünfeld) und Verwaltung)
- ab 1848: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- ab 1851: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Hünfeld
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- am 1. Februar 1971 als Stadtteil zu Hünfeld
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
Einwohnerzahlen
- 23 Feuerstellen, 171 Seelen[1]
Molzbach: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 171 | |||
1834 | 207 | |||
1840 | 210 | |||
1846 | 209 | |||
1852 | 206 | |||
1858 | 196 | |||
1864 | 181 | |||
1871 | 178 | |||
1875 | 172 | |||
1885 | 166 | |||
1895 | 159 | |||
1905 | 177 | |||
1910 | 178 | |||
1925 | 174 | |||
1939 | 179 | |||
1946 | 329 | |||
1950 | 295 | |||
1956 | 229 | |||
1961 | 196 | |||
1967 | 183 | |||
1970 | 186 | |||
1982 | 188 | |||
1990 | ? | |||
2001 | 201 | |||
2011 | 177 | |||
2015 | 163 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][2][7]; Zensus 2011[8] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Molzbach 177 Einwohner. Darunter waren 3 (1,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 33 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 42 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 27 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 42 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 166 katholische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 3 evangelische (= 1,53 %), 193 katholische (= 98,47 %) Einwohner[1] |
Regelmäßige Veranstaltungen
Am ersten Sonntag nach Aschermittwoch wird traditionell das Hutzelfeuer abgebrannt. Es soll den Winter austreiben und den Frühling einläuten.
Verkehr
Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Lokale Nahverkehrsgesellschaft Fulda mit der Buslinie 75 sicher.
Literatur
- Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 352–357.
- Literatur über Molzbach nach Stichwort In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Die Stadtteile In: Webauftritt der Stadt Hünfeld.
- Molzbach. Ortsgeschichte, Infos. In: www.molzbach.de. Private Website
- Molzbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Molzbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda. (PDF), abgerufen im Oktober 2020.
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 25 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
- Hauptsatzung. (PDF; 128 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, archiviert vom Original; abgerufen im Oktober 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Chronik von Molzbach. In: Private Website. Abgerufen im Oktober 2020.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68 .