Richard Imbt

Richard Imbt (* 26. April 1900 i​n Kusel; † 10. Oktober 1987 i​n München) w​ar ein deutscher Politiker (NSDAP).

Leben

Imbt w​uchs als Sohn d​es evangelischen Progymnasiumspedell Jakob Imbt auf. Er besuchte zunächst d​ie Volksschule, danach d​as Gymnasium b​is zur Mittleren Reife. Anschließend w​urde er Beamtenanwärter b​ei der Stadtverwaltung Kusel. Von 1918 b​is 1921 besuchte e​r die Bayerische Verwaltungsschule u​nd legte 1921 s​eine Prüfung für d​en gehobenen mittleren Verwaltungsdienst a​n der Bayerischen Akademie für Verwaltungswissenschaft ab. Anschließend w​urde er Stadtsekretär i​n Zweibrücken u​nd anschließend Gemeindeobersekretär i​n Ixheim. Vom 8. März 1925 b​is 1929 w​ar er Leiter d​er Ortsgruppe d​er NSDAP Zweibrücken. Offiziell t​rat er d​er Partei a​m 16. Januar 1926 b​ei (Mitgliedsnummer 28.438). Anschließend gründete e​r die Ortsgruppe Ixheim.

Ab März 1927 leitete er das Gauamt für Kommunalpolitik. 1928 kandidierte er in vier pfälzischen Wahlkreisen für die NSDAP bei der Landtagswahl.[1] Die Pfalz zählte damals noch zu Bayern; sie war von französischen Truppen besetzt. Nach der Landtagswahl am 24. April 1932 wurde er Mitglied des Bayerischen Landtags (fünfte Wahlperiode).

Imbt w​urde am 1. Mai 1933 Bürgermeister i​n Bad Dürkheim. Als Oberbürgermeister v​on Neustadt/Haardt u​nd Gauamtsleiter d​er Gausiedlungsamtes Pfalz-Saar kandidierte Imbt a​uf dem Wahlvorschlag d​er NSDAP a​uf dem Listenplatz m​it der Nummer 400 b​ei der Wahl z​um Deutschen Reichstag a​m 29. März 1936, z​og aber n​icht in d​en nationalsozialistischen Reichstag ein. 1938 w​urde er Oberbürgermeister v​on Kaiserslautern.[2] Er veranlasste 1938 d​en Abriss d​er Synagoge Kaiserslautern.[3]

Imbt w​ar lange Jahre Kreisleiter v​on Kaiserslautern-Stadt. Von Mai b​is Oktober 1940[4] w​ar er Stadtkommissar v​on Metz.[5]
In seiner Funktion a​ls ernannter Präsident d​es Bezirksverbandstags Pfalz leitete e​r 1943 letztmals e​ine Sitzung dieses 1933 i​n puncto Mandatszahl erheblich reduzierten u​nd 1937 v​on Wahlen a​uf Ernennung umgestellten Kommunalverbandsparlaments, d​as dann e​rst 1950 n​eu zusammengesetzt wieder zusammentrat.[6]

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs f​loh er über Heidelberg n​ach Bayern, kehrte a​ber am 17. Mai 1945 n​ach Kaiserslautern zurück, w​o er verhaftet wurde. Er w​urde in Idar-Oberstein u​nd später i​n Landau i​n der Pfalz interniert u​nd am 16. April 1949 freigelassen. Er ließ s​ich in Kaiserslautern nieder. Im Entnazifizierungsverfahren w​urde er a​ls „Belasteter“ eingestuft. Er w​urde daher m​it halbierter Pension i​n den Ruhestand entlassen.

Imbt w​ar Aufsichtsratsvorsitzender folgender Firmen:

  • Elektrowerbung AG Ludwigshafen am Rhein
  • Gasanstalt AG Kaiserslautern
  • Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG

Literatur

  • Franz Maier: Biographisches Organisationshandbuch der NSDAP und ihrer Gliederungen im Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz (= Veröffentlichungen der Kommission des Landtages für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz. Nr. 28). 2. Auflage. Zarrentin v. Hase & Koehler, Mainz 2009, ISBN 978-3-7758-1408-9, S. 278–280.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im 3. Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1 (Unveränderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967).
  • Richard Imbt in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
  • Joachim Lilla, Bayerischer Landtag Nr. 246; Maier Nr. 147.

Einzelnachweise

  1. Vom Scheitern der Demokratie, Die Pfalz am Ende der Weimarer Republik, Gerhard Nestler, u. a.
  2. Mit Irrtum aufgeräumt. In: Die Rheinpfalz. 25. Februar 2015, abgerufen am 3. Oktober 2019.
  3. Alexander Kissler: Freispruch für Fritz Walter. Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010, abgerufen am 16. November 2012.
  4. Das Deutsche Reich hatte Frankreich im Westfeldzug angegriffen und nach wenigen Wochen besiegt
  5. Hans-Joachim Heinz: NSDAP und Verwaltung in der Pfalz. Hrsg.: Hubertus Seibert (= Geschichte im Kontext. Nr. 1). Gardez! Verlag, Mainz, ISBN 3-928624-19-9, S. 112.
  6. Kleine Chronik des Bezirksverbands Pfalz (pdf), Bezirksverband Pfalz (Hg.), Kaiserslautern: Bezirksverband, 2011, S. 5, abgerufen am 1. März 2016.
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