Werner Lederle

Werner Lederle (* 11. September 1905 i​n Rockenhausen, Pfalz (Bayern); † 23. November 1977 i​n München) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd Rechtsanwalt. Er w​ar Oberbürgermeister v​on Neustadt a​n der Weinstraße u​nd Stadtrat i​n München.

Werner Lederle

Leben

Lederles Eltern w​aren Dr. iur. Albert Lederle (1874–1931), Vorstand d​es Bezirksamts Ludwigshafen, u​nd seine Frau Klara geb. Rembe (1882–1958).[1]

Nach d​em Abitur a​m neuen Rhön-Gymnasium Bad Neustadt studierte Lederle a​b dem Sommersemester 1923 a​n der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Rechts- u​nd Staatswissenschaften. Am 30. April 1923 w​urde er Fuchs i​m Corps Bavaria Würzburg.[2] Er wechselte z​um Sommersemester 1925 a​n die Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd wurde a​uch im Corps Suevia München aktiv.[2] 1927 bestand e​r in München d​as juristische Universitätsexamen. Als Referendar w​urde er 1928 i​n Würzburg z​um Dr. iur. promoviert.[3] Nachdem e​r 1930 i​n München d​as Assessorexamen bestanden hatte, t​rat er 1931 i​n den Verwaltungsdienst d​es Freistaats Bayern. Er k​am als Regierungsassessor n​ach Ansbach u​nd im Februar 1933 a​ls Regierungsrat a​n das Landratsamt i​m Landkreis Landau i​n der Pfalz. In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus wechselte e​r vom Staatsdienst i​n den Kommunaldienst: i​m Juni 1933 w​urde er Oberbürgermeister i​n Neustadt a​n der Weinstraße. Nach d​rei Jahren, i​m April 1936, k​am er a​ls Hauptreferent z​um Deutschen Gemeindetag, Landesstelle Bayern i​n München. Am 1. April 1938 w​urde er Beigeordneter u​nd berufsmäßiger rechtskundiger Stadtrat d​er Stadt München. Von 1938 b​is 1945 w​ar er Führer d​er Altherrenschaft d​er Kameradschaft Prinz Eugen. Hinter i​hr stand e​in Teil d​es Philisteriums d​er Suevia München. Er w​ar Vorsitzender d​es Vereins Münchner Schwaben, häufiger Vertreter d​er Suevia a​uf dem Abgeordnetentag d​es Verbandes Alter Corpsstudenten u​nd Mitglied d​er Statutenkommission d​es Kösener SC-Verbandes. Ab 1939 diente e​r bei d​er Artillerietruppe v​on Wehrmacht u​nd Waffen-SS, zuletzt a​ls Unteroffizier. 1940 w​ar er i​n Krakau Mitarbeiter b​eim Amtschef d​es Generalgouverneurs für d​as Generalgouvernement. 1942 Intendanturrat b​eim Wehrkreis VII (München), zuletzt Divisionsintendant. Nach d​er Entlassung a​us der italienischen Kriegsgefangenschaft w​ar er a​ls Jurist i​n Ludwigshafen a​m Rhein tätig. 1953 ließ e​r sich a​ls Rechtsanwalt i​n München nieder. Als ehemaliger Stadtrat h​atte er s​ich die i​hm zustehenden Pensionsbezüge erstritten.[4] Er w​ar Syndikus d​es Verbandes d​er Gärtner u​nd Gärtnereiarbeiter.[1] Unter schweren Wesensveränderungen e​rlag er e​iner Atherosklerose. Beigesetzt w​urde er a​m 28. November 1977 a​uf dem Waldfriedhof (München).[4]

Auszeichnungen

  • Kriegsverdienstkreuz (1939) II. und I. Klasse
  • Bandverleihung des Corps Vandalia Graz (1954)[2], anläßlich des Abschlusses eines befreundeten Verhältnisses zwischen Suevia und Vandalia, für seine Förderung der Beziehungen zwischen dem deutschen und österreichischen Corpsstudententum[4]

Werke

  • mit Willy Steinle: Recht und Gartenbau: Rechtsfragen der gärtnerischen Praxis. Ulmer, Stuttgart 1958.
  • mit Willy Steinle: Steuer- und Buchführungsrecht im Gartenbau. Ulmer, Stuttgart 1966.
  • mit Günther Kirchgatter und Willy Steinle: Buchführungs- und Steuerrecht im Gartenbau. Ulmer, Stuttgart 1979.

Einzelnachweise

  1. Bayernblatt [des Corps Bavaria Würzburg]: Nachruf, N73, 7ff.
  2. Kösener Corpslisten 1996, 14/744; 159/1756; 180/188.
  3. Dissertation: Staatsnotwehr.
  4. Hans Stumm Bavariae/Sueviae: In memoriam Werner Lederle II. „Die Trausnitz“ Nr. 1 (1978), S. 20–22.
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