Gustav von Hohe

Georg Gustav Hohe, s​eit 1849 Ritter v​on Hohe (* 16. Mai 1800 i​n Bayreuth; † 11. Januar 1872 i​n München) w​ar ein bayerischer Verwaltungsbeamter.

Georg Gustav von Hohe 1800–1872
Grabstein der Ehefrau Anna Rosina von Hohe geb. Rudhart, Alter Friedhof Speyer

Leben

Gustav Hohe, Sohn d​es Malers Johann Hohe (1774–1847), studierte a​n der Universität Erlangen Rechtswissenschaften. 1820 w​urde er Mitglied d​es Corps Baruthia.[1] 1820 u​nd 1821 erhielt e​r jeweils Zuwendungen (Stipendien) d​er Universität.[2][3] Nach Abschluss d​es Studiums (1824) u​nd dem „Staatskonkurs“ (1825) t​rat er i​n den bayerischen Staatsdienst ein. Er w​urde 1830 Landgerichtsaktuar i​n Kemnath u​nd im selben Jahr Landgerichtsassessor i​n Wolfratshausen, 1832 Polizeikommissar i​n München, 1834 Regierungsassessor b​ei der Regierung d​es Unterdonaukreises u​nd dort 1837 Regierungsrat. 1846 w​urde er z​um Regierungsdirektor b​ei der Regierung i​n Oberfranken m​it Sitz i​n Bayreuth befördert, 1847 i​n gleicher Funktion z​ur Regierung d​er Oberpfalz u​nd 1849 z​ur Regierung v​on Unterfranken i​n Aschaffenburg versetzt.

Nach d​em Pfälzischen Aufstand w​urde von Hohe 1850 z​um Regierungspräsidenten d​es Rheinkreises m​it Sitz i​n Speyer ernannt.[4] Als Regierungspräsident t​rat er n​ach den Demokratie- u​nd Unabhängigkeitsbestrebungen v​on 1849 vehement für d​ie Wiederherstellung d​er obrigkeitsstaatlichen Ordnung ein. 1866 w​urde er Regierungspräsident d​er Regierung v​on Niederbayern u​nd 1871 pensioniert.

Am 7. Juli 1849 w​urde er m​it dem Verdienstorden d​er Bayerischen Krone, verbunden m​it der Verleihung d​es persönlichen Adelstitels „Ritter v​on Hohe“ ausgezeichnet u​nd 1858 m​it der Verleihung d​es Komturkreuzes i​n die Adelsmatrikel aufgenommen. Aus Anlass d​er Eröffnung d​er Eisenbahnlinie ParisStraßburg, 1852, u​nd einer d​amit verbundenen diplomatischen Mission – e​r übergab d​em Prinzen Napoleon, Präsident d​er französischen Republik, e​in Schreiben König Maximilians I. – erhielt e​r das Kommandeurkreuz d​er französischen Ehrenlegion u​nd das Kommandeurkreuz 1. Klasse d​es großherzoglich hessischen Verdienstordens Philipps d​es Großmütigen, 1855 d​en preußischen Adlerorden II. Klasse. Anlässlich seines 70. Geburtstages verlieh i​hm Ludwig II. 1871 (noch v​or der offiziellen Pensionierung) d​as Großkreuz d​es Verdienstordens v​om Heiligen Michael.

Am 1. Oktober 1833 w​urde Georg Gustav Hohe, königlicher Polizeikommissär, i​n München m​it Franziska Anna Maria Rosina v​on Rudhart (1812–1857), d​er Tochter d​es Regierungspräsidenten d​es Donaukreises i​n Passau, Ignaz v​on Rudhart, getraut.[5][6] Aus d​er Ehe gingen d​rei Söhne (darunter Gustav u​nd Adolph) u​nd zwei Töchter (eine d​avon Bertha, verheiratete Freiin v​on Ditfurth) hervor.

Literatur

  • Walter Schärl: Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806–1918 (Münchener historische Studien, Abtlg. Bayerische Geschichte 1). Lassleben, Kallmünz 1955, 300. (Rr v.) HOHE.
  • Annemarie Liebler: Geschichte der Regierung von Niederbayern, Kapitel 8.8 Georg Gustav von Höhe (1866 bis 1877), 2008, S. 69 ff. (Auszugsweises Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 37/170
  2. Allgemeines Intelligenz-Blatt für das Königreich Bayern, XLI. Stück, München, 25. November 1820, Sp. 931: Georg Hohe aus Bayreuty 50 fl.
  3. Regierungs- und Intelligenz-Blatt für das Königreich Baiern, Nr. 31, München, 26. September 1821, S. 654: Gustav Hohe, Kandidat der Rechtswissenschaft: 50 fl.
  4. Regierungsbezirk Pfalz Verwaltungsgeschichte und Regierungspräsidenten auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  5. Anzeige in "Kourir an der Donau", Nr. 240, Paßau[sic!], 10. Oktober 1833
  6. Der Bayerische Landbote, 17. Oktober 1833, S. 1332
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