Reinhard Meyer (Politiker)
Reinhard Meyer (* 5. September 1959 in Bonn) ist ein deutscher Politiker der SPD und seit November 2021 Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Vorher war er von Januar 2018 bis Mai 2019 Chef der Staatskanzlei und von Mai 2019 bis November 2021 Finanzminister dieses Bundeslandes unter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Er war von Juni 2012 bis Juni 2017 Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes Schleswig-Holstein im Kabinett Albig und vorher schon einmal zwischen 2006 und dem 12. Juni 2012 Chef der Staatskanzlei in Schwerin unter den Ministerpräsidenten Erwin Sellering und Harald Ringstorff.
Leben und Beruf
Meyer wuchs in Bonn und Bremen auf. Nach dem 1979 abgelegten Abitur diente er bis 1981 als Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr. Ab 1982 studierte er in Braunschweig und Hamburg Politische Wissenschaften mit Geschichte und Volkswirtschaftslehre als Nebenfächern. Auf den Abschluss als Diplom-Politologe im Jahr 1989 folgend war er bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg tätig. Es folgte ein Aufbaustudium an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer mit dem Abschluss als Magister rer. publ.
Von 1991 bis 1994 war Meyer wissenschaftlicher Referent der SPD-Landtagsfraktion von Mecklenburg-Vorpommern. Anschließend wurde er Leiter des Ministerbüros von Harald Ringstorff, damals Minister für Wirtschaft und Angelegenheiten der Europäischen Union. Ringstorff trat 1996 aus der Landesregierung aus, das Wirtschaftsressort wurde von Jürgen Seidel (CDU) übernommen. Meyer wechselte als Referent ins nun SPD-geführte Finanzministerium. Von 1997 bis 1998 war er Dienststellenleiter der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund. Nach dem auf die Landtagswahl 1998 folgenden Antritt der rot-roten Koalition unter Ministerpräsident Ringstorff wurde Meyer Abteilungsleiter in der Staatskanzlei. Im April 2001 wechselte Meyer als Abteilungsleiter in die Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg, kehrte aber bereits im Dezember 2001 als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium zurück nach Schwerin.
Politik
Im Dezember 2001 wurde Meyer zum Staatssekretär im von Otto Ebnet (SPD) geführten Wirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern ernannt. Im Januar 2006 wurde er Chef der Staatskanzlei von Mecklenburg-Vorpommern, zunächst unter Harald Ringstorff (SPD), ab dem 6. Oktober 2008 unter Erwin Sellering (SPD). Nach der Wahl von Torsten Albig (SPD) zum Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein am 12. Juni 2012 wurde Reinhard Meyer dort als Minister für Wirtschaft und Arbeit vereidigt.[1] Nach der verlorenen Landtagswahl im Mai 2017, die zu einer Jamaika-Koalition unter Daniel Günther (CDU) führte und damit die schleswig-holsteinische SPD in die Opposition versetzte, wurde Meyer am 22. Januar 2018 als Nachfolger von Christian Frenzel erneut zum Chef der Staatskanzlei Kabinett der nun amtierenden Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ernannt.[2] Nach dem Rücktritt des mecklenburg-vorpommerischen Finanzministers Mathias Brodkorb wegen Differenzen mit der Ministerpräsidentin übernahm Meyer am 22. Mai 2019 dessen Job, ihm folgte am selben Tag als Chef der Staatskanzlei Heiko Geue nach.[3][4] Seit dem 15. November 2021 ist Meyer im Kabinett Schwesig II zum Minister für Wirtschaft, Arbeit, Infrastruktur und Arbeit.[5]
Literatur
- Reinhard Meyer, Internationales Biographisches Archiv 41/2012 vom 9. Oktober 2012, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Siehe auch
Weblinks
- Lebenslauf von Reinhard Meyer auf den Seiten des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Schleswig-Holstein
Einzelnachweise
- ndr.de (Memento vom 7. Juni 2012 im Internet Archive), abgerufen am 12. Juni 2012.
- Aktuelle Pressemitteilungen – Regierungsportal M-V. Abgerufen am 22. Januar 2018.
- Kritik an Brodkorb: Schwesig präsentiert neuen Finanzminister | Nordkurier.de. 29. April 2019, abgerufen am 2. Mai 2019.
- Pressestelle der Staatskanzlei: Manuela Schwesig ernennt neue Kabinettsmitglieder. In: Pressemitteilung Nr. 136/2019. Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern – Regierungsportal M-V, 22. Mai 2019, abgerufen am 22. Mai 2019.
- NDR: Rot-Rot in MV: So soll das neue Kabinett aussehen. Abgerufen am 11. November 2021.