Rannstedt
Rannstedt ist eine Gemeinde im Nordosten des Landkreises Weimarer Land. Erfüllende Gemeinde ist die Stadt Bad Sulza.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? Hilfe zu Wappen |
| |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Weimarer Land | |
Erfüllende Gemeinde: | Bad Sulza | |
Höhe: | 198 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,96 km2 | |
Einwohner: | 173 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99518 | |
Vorwahl: | 036463 | |
Kfz-Kennzeichen: | AP, APD | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 71 077 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfstr. 21 99518 Rannstedt | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Horst Krocker | |
Lage der Gemeinde Rannstedt im Landkreis Weimarer Land | ||
Lage
Rannstedt liegt direkt an der Bundesstraße 87 etwa fünf Kilometer vor Eckartsberga kurz vor der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt in einem Ackerbaugebiet um Apolda.
Geschichte
Das Dorf wurde erstmals urkundlich zwischen 822 und 842 erwähnt.[2]
In den Jahren 1446 bis 1451 wurde der Ort im sächsischen Bruderkrieg zerstört. 1497 wurden 47 erwachsene Einwohner in 20 Haushaltungen im Landessteuerregister genannt. Ein Großfeuer vernichtete 1712 große Teile des Ortes, 1735 gab es neben 37 Wohnhäusern die Kirche, eine Schule, ein Gasthaus mit Posthalterei sowie ein Brau- und Backhaus.
Rannstedt spiegelte in der Vergangenheit die Zersplitterung Thüringens wider. Während die Flur des Orts mit dem benachbarten Ködderitzsch eine Exklave des zum Kurfürstentum Sachsen gehörigen Amts Eckartsberga bildete, gehörte der Ort an sich zum ernestinischen Amt Roßla,[3] welches beim Aussterben der Linie Sachsen-Altenburg im Jahr 1672 an Sachsen-Weimar kam und seit 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach gehörte. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 kam die Flur Rannstedts ebenfalls zu Sachsen-Weimar-Eisenach. Sie wurde dem Amt Roßla angegliedert.[4] Bei der Verwaltungsreform des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach kam Rannstedt im Jahr 1850 zum Verwaltungsbezirk Weimar II und juristisch zum Justizamt Apolda.[5] Seit 1920 gehört der Ort zu Thüringen.
Die 1716 erbaute Kirche wurde 1994 grundlegend restauriert, der Kirchturm wiederaufgebaut.
1900 erfolgte der Anschluss Rannstedts an das Telefonnetz, 1908 folgte elektrischer Strom, 1969 eine zentrale Wasserversorgung und 1995 Erdgasversorgung.
Seit der Eingemeindung der Nachbargemeinden Reisdorf, Wickerstedt, Ködderitzsch und Gebstedt in die Stadt Bad Sulza im Rahmen der Gebietsreform Thüringen 2018 bis 2024 ist Rannstedt von allen Seiten von Bad Sulza umgeben, ist also eine Enklave innerhalb des Stadtgebiets von Bad Sulza.
Rannstedt hat bis Ende Januar 2022 die Eingemeindung zum 1. Januar 2023 in die Landgemeinde Bad Sulza beim Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales beantragt.[6]
Politik
Bürgermeister
Aktueller Bürgermeister ist Horst Krocker. Er setzte sich am 5. Juni 2016 mit 78 % (64 Stimmen) bei 55,5 % Wahlbeteiligung durch.[7]
Persönlichkeiten
- Karl Krehahn (1869–1946), Musiker und Musikpädagoge
Weblinks
- Rannstedt auf der Webseite der Stadt Bad Sulza
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 227.
- Johann Ernst Fabri: Geographie für alle Stände. Theil 1, Band 4: Welcher die Fortsetzung und den Beschluß vom Obersächsischen Kreise enthält. Schwickert, Leipzig 1793, S. 35 f.
- Geographische Übersicht der Sachsen-Ernestinischen, Schwarzburgischen, Reussischen und der anliegenden Lande. Perthes, Gotha 1826, S. 55 f.
- Amtsgerichtsbezirk Apolda. In: Paul Lehfeldt: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens. Grossherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach. Band 2 = Heft 1 und 13/14: Verwaltungsbezirk Apolda. Amtsgerichtsbezirke Jena, Allstedt, Apolda und Buttstädt. Gustav Fischer, Jena 1892, S. 307 ff.
- MDR Thüringen vom 1. Februar 2022, 14 Thüringer Gemeinden wollen sich 2023 zusammenschließen
- https://www.wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=BM&wJahr=2016&zeigeErg=GEM&wknr=071&gemnr=71077 Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 2. Februar 2022