Römerberg (Pfalz)
Römerberg ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen an; vorher war Römerberg eine verbandsfreie Gemeinde. Sie ist mit fast 10.000 Einwohnern die größte Kommune der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen. Auch nach der Fusion mit der vormaligen Verbandsgemeinde Dudenhofen behielt Römerberg eine Außenstelle der Verwaltung.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Pfalz-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Römerberg-Dudenhofen | |
Höhe: | 115 m ü. NHN | |
Fläche: | 27,85 km2 | |
Einwohner: | 9809 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 352 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67354 | |
Vorwahl: | 06232 | |
Kfz-Kennzeichen: | RP | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 38 023 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Konrad-Adenauer-Platz 6 67373 Dudenhofen | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Matthias Hoffmann (Grüne) | |
Lage der Ortsgemeinde Römerberg im Rhein-Pfalz-Kreis | ||
Geographie
Lage
Römerberg liegt etwa fünf Kilometer südsüdwestlich von Speyer. Es befindet sich in der Rheinauenlandschaft beim Berghäuser Altrhein.
Gemeindegliederung
Ortsteil | Einwohner | Fläche |
Berghausen | 3.561 | 601 ha |
Heiligenstein | 2.977 | 631 ha |
Mechtersheim | 3.248 | 1.554 ha |
Stand 31. Dezember 2009[2]
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an die Stadt Speyer, im Süden an die Ortsgemeinden Schwegenheim und Lingenfeld und im Westen an die Ortsgemeinden Harthausen und Dudenhofen.
Geschichte
Die Gemeinde wurde am 7. Juni 1969 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Berghausen (seinerzeit 2365 Einwohner), Heiligenstein (2165 E.) und Mechtersheim (2216 E.) neu gebildet.[3] Da die Gemeinde an der alten Römerstraße liegt, fand der Name Römerberg als neutrale Benennung die Zustimmung aller drei Ortsteile.
Älteste Gemeinde war Mechtersheim, das erstmals 1035, als der Erzbischof von Mainz dem Benediktinerkloster zu Eußertal ein Gut schenkte, erwähnt wurde. 1148 wurde dieses von Zisterziensermönchen übernommen. Heiligenstein wurde 1190 unter Namen Heiligsten erstmals genannt, als das Domkapitel zu Speyer das Dorf als Sammelstätte für Abgaben (Zehntsteuer) nannte. 1235 ist bereits eine Kirche bezeugt. Nur zwei Jahre später als Heiligenstein wurde 1192 Berghausen als Berchhusen erwähnt. Für 1268 ist dort eine Kirche nachgewiesen. Auch im Altenhof in Mechtersheim ist eine alte Kapelle bezeugt. Die evangelische Kirche in Mechtersheim entstand 1877/79 und wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1949/52 in ihrer heutigen Form wieder aufgebaut. Die katholische Kirche wurde 1892/93 errichtet.
Am 26. Juni 2019 wurde in Römerberg mit 37,3 Grad die höchste jemals in der Pfalz gemessene Temperatur in einem Juni festgestellt.[4]
Hymne
Der Ortsteil Mechtersheim besitzt mit Mechtersheim am Rheine eine eigene, dreistrophige Dorfhymne.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Römerberg besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5][6]
Wahl | SPD | CDU | GRÜNE | FDP | WGR | Gesamt |
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2019 | 3 | 10 | 8 | 3 | – | 24 Sitze |
2014 | 4 | 14 | 6 | – | – | 24 Sitze |
2009 | 3 | 13 | 5 | – | 3 | 24 Sitze |
2004 | 3 | 13 | 5 | – | 3 | 24 Sitze |
Bürgermeister
Manfred Scharfenberger (CDU) wurde am 11. März 2007 mit 86,02 % gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,18 %.
Am 28. September 2014 wurde Scharfenberger mit 64,26 % bei einer Wahlbeteiligung von 43,70 % in diesem Amt bestätigt, allerdings nur noch auf ehrenamtlicher Basis. Hauptamtlich ist Scharfenberger nunmehr Bürgermeister der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen. Die Eingliederung der bislang verbandsfreien Gemeinde in die neue Verbandsgemeinde machte die Neuwahl des Ortsbürgermeisters nötig.[7][8]
Am 16. Juni 2019 wurde in einer Stichwahl Matthias Hoffmann von den Grünen zum neuen Bürgermeister der Ortsgemeinde gewählt.[9]
Wappen
Blasonierung: „Von Gold und Blau geteilt, oben wachsend eine schaftlose rote Armbrust, unten eine bestielte goldene Weintraube mit zwei goldenen Blättern, beseitet rechts von einem schräggestellten, nach innen gekehrten goldenem Rebmesser, links von einer nach außen gestürzten schräggestellten goldenen Pflugschar.“[10] | |
Wappenbegründung: Es wurde 1971 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und zeigt die drei Hauptelemente der historischen Wappen der drei Ortsteile. |
Partnergemeinden
- Mainvilliers (Eure-et-Loir), Frankreich (seit 1974)
- Eckstedt, Thüringen (seit 1991)[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- St.-Pankratius-Kirche Berghausen
- St.-Laurentius-Kirche Mechtersheim
- St.-Sigismund-Kirche Heiligenstein
- Protestantische Friedenskirche Mechtersheim
- Pfarrgemeinde St. Pankratius – Berghausen
- Pfarrgemeinde St. Laurentius – Mechtersheim
- Pfarrgemeinde St. Sigismund – Heiligenstein
- Protestantisches Pfarramt Römerberg – in Mechtersheim, siehe auch: Protestantische Friedenskirche (Mechtersheim)
Zwischen der Ortslage und dem Gewerbegebiet "In den Rauhweiden" befinden sich die durch Rohstoffabbau entstandenen Heiligensteiner Teiche. In einigen der Teiche bilden sich alljährlich umfangreiche Decken des seltenen Schwimmfarns (Salvinia natans), u. a. unmittelbar nördlich der Straße "In den Rauhweiden". Es gibt in Südwestdeutschland keine andere Stelle, wo der Schwimmfarn ähnlich leicht und ohne Störung seltener Tiere betrachtet werden kann.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Römerberg
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Römerberg ist über die Bundesautobahn 61 und die Bundesstraße 9 an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Per Schiene ist durch den Verkehrsverbund Rhein-Neckar eine gute Anbindung an die umliegenden Großstädte gewährleistet. Dazu besitzen die Ortsteile Berghausen und Heiligenstein jeweils einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Schifferstadt–Wörth, die von den Linien S3 und S4 der S-Bahn RheinNeckar bedient werden. Von dort aus kann man direkt nach Heidelberg, Mannheim, Germersheim oder Bruchsal fahren. In Schifferstadt hat man Anschluss nach Neustadt an der Weinstraße, Kaiserslautern und Homburg (Saar).
Wirtschaft
Landwirtschaft und Weinbau spielen kaum mehr eine Rolle. Ein Großteil der Bevölkerung pendelt nach Speyer, Ludwigshafen am Rhein (BASF) oder Mannheim, aber auch nach Heidelberg oder Walldorf (SAP AG) sowie Wörth am Rhein (Daimler AG). Bis zum Ende des Jahres 2014 sollten in Römerberg schnelle Internet-Anschlüsse mit bis zu 300 MBit/s über das Glasfasernetz verfügbar sein.[14] Die Insolvenz der Telefunken Communications verursachte eine mehrmonatige Unterbrechung der Bauarbeiten. Diese wurden jedoch von der BBV Pfalz GmbH fortgeführt.[15] Die Firma BASF SE betreibt auf der zum Gemeindegebiet gehörenden Insel Flotzgrün eine betriebseigene "Deponie für gefährliche Abfälle"[16].
Energie
In Römerberg existieren drei Windkraftanlagen.
Bildung
Neben sechs Kindergärten gibt es auch drei Grundschulen, sowie eine Mediathek.[17] Darüber hinaus existiert im Ortsteil Heiligenstein die Musikschule "Music for fun".[12]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Karl Eduard Paulus (1803–1878), geboren in Berghausen, württembergischer Topograph
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Joseph Eduard Konrad Bischoff (1828–1920) Priester und unter dem Pseudonym Conrad von Bolanden ein sehr bekannter deutscher Schriftsteller, war 1859–1869 Pfarrer in Berghausen.
- Martin Greif (1839–1911) Dichter aus Speyer, er schrieb u. a. das Gedicht "Die Frauen von Berghausen"
- Arnold Wühl (* 1946), Künstler
- Frank-Joachim Grossmann (* 1958), Graphiker und Künstler
- Wilhelm Kreutz, Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus. Mitglied der Widerstandsgruppe Speyerer Kameradschaft[18]
Literatur
- Literatur über Römerberg in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
- Internetpräsenz der Gemeinde Römerberg
- Literatur über Römerberg in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- www.roemerberg.de (Memento vom 26. August 2013 im Internet Archive), Seite „Zahlen & Fakten“
- Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 194 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- https://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/hitzerekord-im-juni-geknackt/?tx_rhpnews_shownews[reduced]=true
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2014 (Memento vom 23. Oktober 2014 im Internet Archive)
- Römerberg: Manfred Scharfenberger erster ehrenamtlicher Ortsbürgermeister – Achtungsergebnis für Grünen-Gegenkandidat Matthias Hoffmann (Memento des Originals vom 23. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. aus: Speyer aktuell vom 28. September 2014
- Römerberg bekommt einen grünen Ortsbürgermeister
- Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- http://www.music-for-fun.de/
- http://www.roemerberger-kammerorchester.blogspot.de/
- Artikel auf teltarif.de vom 7. Juli 2014
- Artikel auf teltarif.de vom 7. Oktober 2014
- Information des BMUB vom 13. Mai 2016
- Kindertagesstätten in Römerberg. Archiviert vom Original am 19. August 2014.
- Michael Schepua: Nationalsozialismus in der pfälzischen Provinz: Herrschaftspraxis und Alltagsleben in den Gemeinden des heutigen Landkreises Ludwigshafen 1933–1945. (Mannheimer historische Forschungen, Bd. 20), Mannheim 2000, ISBN 3-920671-40-6