Schwegenheim
Schwegenheim (Südpfälzisch: Schwechnem) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit 1972 zusammen mit fünf weiteren umliegenden Gemeinden der Verbandsgemeinde Lingenfeld an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Lingenfeld | |
Höhe: | 123 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,27 km2 | |
Einwohner: | 3072 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 250 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67365 | |
Vorwahl: | 06344 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 028 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 60 67360 Lingenfeld | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Bodo Lutzke (FWG) | |
Lage der Ortsgemeinde Schwegenheim im Landkreis Germersheim | ||
Geographie
Geographische Lage
Schwegenheim liegt in der Rheinebene zwischen der Haardt (Pfälzerwald) und der Stadt Speyer am Rhein. Durch Schwegenheim fließt der Hainbach.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Gemeindegliederung
Zu Schwegenheim gehören auch die Wohnplätze Bründelsberg, Vorderlohe und Hof Sonnenfeld.[2]
Klima
Das Klima in Schwegenheim ist, wie in der gesamten Vorderpfalz und der angrenzenden Kurpfalz, relativ mild (warme Sommer, fast schneelose Winter). Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9 °C.
Geschichte
Antike
Zur Zeit der Eroberung Galliens durch Gaius Julius Caesar lebten in der Region um Schwegenheim die Volksstämme der Triboker oder Wangionen. Nach der Eroberung bis spätestens im Jahr 90 n. Chr.[3] bildete zunächst der Rhein die Ostgrenze der Provinz Germania superior und damit auch des Römischen Reiches gegen Germanien. Spätere Gebietsgewinne östlich des Rheins bis zum Obergermanisch-Raetischen Limes mussten die Römer unter dem Druck angreifender fränkischer und alemannischer Stämme um 275/276 aufgegeben und den Limes an den Rhein zurückverlegen. Nachdem im Jahre 405 die Ostgoten in Italien eingefallen waren, wurden 406 die römischen Truppen aus der Pfalz abgezogen.
Mittelalter
In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 985 wurde die Gemeinde Suaebechenheim als Besitz des Klosters Weißenburg erstmals erwähnt.
Neuzeit
Im 15./16. Jahrhundert wurde Schwegenheim gemeinherrlicher Bestandteil zwischen dem Hochstift Speyer und der Kurpfalz im gemeinsamen Amt Landeck. 1709 gab das Hochstift Speyer seinen Anteil an das Amt Landeck ab Schwegenheim war somit bis 1797 ungeteilt kurpfälzischer Besitz. Infolge der Revolutionskriege kam Schwegenheim in Napoleonischer Zeit an das Département du Mont-Tonnerre und wurde schließlich nach dem Wiener Kongress Bayern zugeschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schwegenheim eine rheinland-pfälzische Gemeinde.
Im Jahr 1989 gewann Schwegenheim die Goldplakette im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Einwohnerstatistik
Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[4]
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Konfessionsstatistik
Im Jahr 1871 waren von insgesamt 1.449 Einwohnern 1.216 evangelisch (84 %), 189 katholisch (13 %) und 44 jüdisch (3 %).[6] 2012 waren 46,0 % der Einwohner evangelisch und 24,1 % katholisch. Die übrige 29,9 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder war konfessionslos.[7] Die Zahl der Protestanten und der Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand 30. November 2021 waren von den Einwohnern 36,2 % evangelisch, 22,8 % katholisch und 41,0 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[8]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Schwegenheim besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[9]
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2019 | 8 | 3 | 9 | 20 Sitze |
2014 | 9 | 3 | 8 | 20 Sitze |
2009 | 9 | – | 11 | 20 Sitze |
2004 | 10 | 3 | 7 | 20 Sitze |
Bürgermeister
Jahr | Ortsbürgermeister | Partei |
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1974–1999 | Kurt Kaufmann | SPD |
1999–2019 | Peter Goldschmidt | SPD |
seit 2019 | Bodo Lutzke | FWG |
Bodo Lutzke trat sein Amt am 16. August 2019 an.[10] Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 60,62 % durchgesetzt,[11] nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[12]
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein blaues Hufeisen mit abwärtsgekehrten Stollen.“[13]
Es wurde 1964 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1698. | |
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die landwirtschaftlichen Produkte, gedeihen in der Rheinebene – so auch in Schwegenheim – schon recht früh, wie Radieschen, Salate, Kartoffeln, Erdbeeren, Spargel, sogar Mandeln und Honigmelonen. Aber auch im Herbst bieten die einheimischen Landwirte bzw. Direktvermarkter ein reichhaltiges Angebot an Äpfeln, Birnen und Kürbissen.
Verkehr
Schwegenheim ist über die Bundesstraßen 9 (Kranenburg–Lauterbourg) und 272 (nach Landau in der Pfalz) an das überregionale Straßennetz angebunden. Bis 1956 hatte Schwegenheim einen Bahnhof und war an die schmalspurige Lokalbahn Speyer–Neustadt (Pfefferminzbähnel) angebunden. Der Bahnhof ist heute ein Wohnhaus.
Energie
Seit 2006 ist Schwegenheim Standort von drei Windkraftanlagen bei 49° 16′ 6″ N, 8° 21′ 46″ O .
2019 wurden vier weitere Windkraftanlagen gebaut.
Die drei erstgenannten Anlagen haben eine Gesamthöhe von 150 Metern, die anderen vier eine von 200 Metern.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Rolf Feßenmayr
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Julius von Kennel (1854–1939), deutscher Zoologe, Entomologe und Hochschullehrer
- Jakob Degen (1859–1947), Verwaltungsbeamter und Bezirksamtmann in Kronach
- Friedrich Bender (1869–1932), Heimatforscher
- Emil Lind (1890–1966), Pfarrer und Schriftsteller
Personen, die vor Ort gewirkt haben
- Sarah Stricker (* 1980), Journalistin und Schriftstellerin
Siehe auch
Weblinks
- Schwegenheim Webpräsenz der Gemeinde Schwegenheim
- Literatur über Schwegenheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 148 (PDF; 3 MB).
- Erste inschriftliche Erwähnung der Provinz in einem Militärdiplom vom 27. Oktober 90 (CIL 16, 36).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 26. Juli 2019.
- Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungs-Bezirkes der Pfalz, 1863, S. XXXVII des Anhangs.
- Ergebnisse der Volkszählung im Königreiche Bayern vom 1. Dezember 1871 nach einzelnen Gemeinden, 1873, S. 65.
- KommWis, Stand: 31. Dezember 2012
- Gemeindestatistik Schwegenheim, abgerufen am 23. Dezember 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Schwegenheim: Bodo Lutzke als Bürgermeister vereidigt. Pfalz-Express, 18. August 2019, abgerufen am 24. April 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl, Einzelergebnisse
- Nadine Klose: Schwegenheim: Lutzke und Jäger gehen in die Stichwahl. Die Rheinpfalz, 26. Mai 2019, abgerufen am 24. April 2020.
- Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.