Pfäffikon ZH

Pfäffikon ist eine politische Gemeinde des Bezirks Pfäffikon im Oberland des Kantons Zürich in der Schweiz.

ZH ist das Kürzel für den Kanton Zürich in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Pfäffikonf zu vermeiden.
Pfäffikon
Wappen von Pfäffikon
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Pfäffikonw
BFS-Nr.: 0177i1f3f4
Postleitzahl: 8330 Pfäffikon ZH
8331 Auslikon
8623 Wetzikon
UN/LOCODE: CH PFA
Koordinaten:701486 / 247102
Höhe: 547 m ü. M.
Höhenbereich: 536–821 m ü. M.[1]
Fläche: 19,52 km²[2]
Einwohner: i12'174 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 624 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
18,9 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Marco Hirzel (SVP)
Website: www.pfaeffikon.ch

Lage der Gemeinde
Karte von Pfäffikon
w
Pfäffikersee, im Hintergrund Seegräben
Pfahlbauer am Pfäffikersee
Historisches Luftbild von 1919, aufgenommen von Walter Mittelholzer

Wappen

Blasonierung

In Rot ein silberner Schrägbalken, belegt mit einem schreitenden roten Löwen

Geographie

Pfäffikon liegt im Zürcher Oberland am Nord- und Ostufer des nach ihm benannten Pfäffikersees. Nicht zu verwechseln mit Pfäffikon SZ am Zürichsee. Die Nachbargemeinden von Pfäffikon sind die Gemeinden Wetzikon, Bäretswil, Hittnau, Russikon, Fehraltorf, Bauma, Wildberg, Seegräben und Uster.

Zur Gemeinde Pfäffikon gehören die Aussenwachten Auslikon, Ober Balm, Unter Balm, Bussenhausen, Irgenhausen, Oberwil, Sulzberg, Hermatswil, Schür, Wallikon, Rick, Ravensbühl, Faichrüti und Rutschberg, bei denen es sich meist um aufgehobene Zivilgemeinden handelt.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1463385
1634786
17992'271
18502'896
18603'066
19002'986
19504'784
19707'586
19909'182
20009'592
201010'602[5]
201912'135[6]

Politik

Gemeinderat (Exekutive) (Stand Dezember 2017)

Mitglieder
NameRessortPartei
Marco HirzelGemeindepräsident, Behörden & Organisation, Kultur, Wirtschaft & ArbeitSVP
Stefan Gubler1. Vizepräsident, Finanzen, Sicherheit, SteuernFDP
Lukas Steudler2. Vizepräsident, Bau, Planung, Umwelt, VerkehrFDP
Rajka FreiLiegenschaften, Gesundheit, Sport & FreizeitSVP
Hanspeter HugentoblerSchuleEVP
Alex KündigWerke (Abfall, Energie, Wasser, Abwasser)EVP
Lukas WeissSoziales, Familie & Alter, Jugend & IntegrationGP
Hanspeter ThomaGemeindeschreiber

Nationale Wahlen

Bei den Nationalratswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Pfäffikon: SVP 30,8 %, Grüne 13,8 %, SP 13,8 %, glp 12,1 %, FDP 11,3 %, EVP 9,4 %, CVP 2,6 %, EDU 2,5 % BDP 1,8 %.[7]

Wirtschaft

1882 wurde in Pfäffikon die Aktiengesellschaft R.+E. Huber gegründet. Diese produzierte Telegrafendrähte und Kabel, aber auch Gummi- und Guttapercha-Waren. 1969 fusionierte das Unternehmen mit der Suhner & Co. AG in Herisau zu Huber+Suhner. Das Fabrikgelände im Dorfzentrum an der Tumbelenstrasse wurde 2011 verkauft und mit Wohn- und Gewerbehäusern neu bebaut; Huber+Suhner betreibt aber weiterhin das Werk Witzberg im Westen der Gemeinde.[8]

Kirchen

Reformierte Kirche
Kirchgemeindezentrum und Pfarrhaus, der ehemalige Amtssitz von Bernhard Hirzel

Am 31. Dezember 2011 gehörten 44,2 Prozent der Bevölkerung zur evangelisch-reformierten Kirche und 23,7 Prozent zur römisch-katholischen Kirche.[9]

Im Mittelalter wurde erstmals eine Kirche in Pfäffikon am 11. August 811 urkundlich erwähnt. Damals wurden in der Vorhalle der Benignuskirche umfangreiche Schenkungen zugunsten des Klosters St. Gallen notiert. Am 16. Mai 960 kam die Kirche Pfäffikon durch den späteren Kaiser Otto den Grossen an das Kloster Disentis. Im 13. Jahrhundert wurde Kirche und Hof an das Kloster St. Gallen abgetreten. 1275 war Hugo von Breitenlandenberg Verwalter dieser Güter.[10] 1488 wurde eine Pfarrkirche mit neuem Chor und Schiff gebaut.[11] Nach der Reformation in Zürich ab dem Jahr 1523 wurden auch in den zürcherischen Untertanengebieten die Reformation durchgeführt und die mittelalterliche Kirche fortan für den reformierten Gottesdienst verwendet. An die mittelalterliche Kirche wurde 1890 der heutige, 52 Meter hohe Kirchturm errichtet.

Die römisch-katholische Kirche St. Benignus wurde in den Jahren 1962 bis 1963 anstelle eines Vorgängerbaus aus dem Jahre 1925 errichtet. Das Patrozinium an den Hl. Benignus greift die Weihe der mittelalterlichen Kirche von Pfäffikon auf.[12]

In Pfäffikon gibt es zudem die Kirche Neuhof der Evangelischen Täufergemeinde[13] und die Chrischona-Gemeinde.[14]

Verkehr

Zugsverkehr

Die Gemeinde ist seit dem 3. Mai 1876 mit der Eröffnung der Bahnstrecke Effretikon–Hinwil durch die Eisenbahngesellschaft Effretikon–Pfäffikon–Hinwiel (EH) durch den Bahnhof Pfäffikon an das schweizerische Eisenbahnnetz angeschlossen.

Der Bahnhof Pfäffikon wird heute durch die S 3 (Bülach –) HardbrückeZürich HBStadelhofenEffretikonWetzikon der S-Bahn Zürich im Halbstundentakt bedient. Während der Hauptverkehrszeiten verkehrt seit dem 13. Dezember 2015 zusätzlich die S 19 (KoblenzBaden –) DietikonZürich HBWallisellenEffretikon (– Pfäffikon ZH) bis nach Pfäffikon.

Auf dem Streckenabschnitt zwischen Pfäffikon und Fehraltorf geschah am 12. September 1982 eines der schwersten Eisenbahnunglücke der Schweiz: Ein Reisebus, in dem Mitglieder des Turn- und Sportvereins Schönaich (Deutschland) unterwegs waren, wurde auf dem Bahnübergang an der Kempttalstrasse am nördlichen Dorfrand von einem Regionalzug erfasst. Die Barrieren wurden damals noch von Hand bedient; aufgrund einer Verspätung des Zuges hatte die Barrierenwärterin den Bahnübergang irrtümlich bereits wieder freigegeben. Insgesamt starben 39 Passagiere des Busses.[15]

Buslinien

Es existieren folgende Buslinien, die durch die Postauto AG bedient werden:

Strassen

Pfäffikon liegt an der Hauptstrasse Hinwil-Wetzikon-Winterthur, an der Kreuzungsstelle der Querverbindung nach Uster im Glatttal und über Hittnau nach Saland im Tösstal. Nächstgelegene Autobahnanschlüsse sind Uster Nord an die A15 Oberlandautobahn und Effretikon an die A1.

Sehenswürdigkeiten

Kultur

Seit 2004 findet direkt am See das Reeds Reggae-Openair statt, welches über die Region hinaus viele Leute anzieht.

2007 wurde das Pfäffiker Kammerorchester «Amici dell’arte» durch den Dirigenten Marcel Blanchard gegründet.[17] Seither führt das Orchester drei klassische Konzerte pro Jahr durch.

Vom 20. bis 22. Mai 2011 fand das grosse Pfäffikerwält-Fest im Zentrum Pfäffikons statt. Die ganze Schule und über 50 Vereine feierten 1200 Jahre Pfäffikon und das alle zehn Jahre stattfindende Jugendfest.

Seit 2002 hat der Walti Bräm Verlag als einer der führenden Unterstufen-Lehrmittelverlage der Schweiz seinen Sitz in Pfäffikon.

Persönlichkeiten (Auswahl)

Literatur

  • Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kanton Zürich Band 3: Die Bezirke Pfäffikon und Uster. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 66). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1978, ISBN 3-7643-0991-1, S. 3–13.
Commons: Pfäffikon ZH – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. http://www.statistik.zh.ch/internet/justiz_inneres/statistik/de/aktuell/mitteilungen/2012/bev_2011.html (abgerufen am 27. Februar 2012).
  6. https://statistik.zh.ch/internet/justiz_inneres/statistik/de/daten/gemeindeportraet_kanton_zuerich.html#a-content Gemeindeporträt ZH (abgerufen am 7. Februar 2020).
  7. Wahlen 2019. Abgerufen am 1. August 2020.
  8. Lageplan auf der Huber+Suhner Website (Memento des Originals vom 25. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hubersuhner.com; Medienmitteilung der Huber+Suhner zum Landverkauf an Swisscanto (Memento des Originals vom 25. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hubersuhner.com; Website der Wohnüberbauung
  9. http://www.statistik.zh.ch/internet/justiz_inneres/statistik/de/aktuell/mitteilungen/2012/bev_2011.html (abgerufen am 27. Februar 2012).
  10. Bernhard A. Gubler: Geleitwort. In: Peter Jezler: Der spätgotische Kirchenbau in der Zürcher Landschaft. Die Geschichte eines "Baubooms" am Ende des Mittelalters. Buchverlag der Druckerei Wetzikon AG, Wetzikon 1988, ISBN 3-85981-150-9, S. 7.
  11. Peter Jezler: Der spätgotische Kirchenbau in der Zürcher Landschaft. Die Geschichte eines "Baubooms" am Ende des Mittelalters. Buchverlag der Druckerei Wetzikon AG, Wetzikon 1988, ISBN 3-85981-150-9, S. 129.
  12. http://www.benignus.ch/ (abgerufen am 29. Dezember 2014).
  13. http://www.kirche-neuhof.ch/ (abgerufen am 29. Februar 2012).
  14. http://www.chrischona-pfaeffikon.ch/ (abgerufen am 29. Februar 2012).
  15. Die Katastrophe verändert Schönaich. (Memento vom 14. August 2007 im Internet Archive) Stuttgarter Zeitung. 1. September 2007.
  16. Website der Antiquarischen Gesellschaft Pfäffikon
  17. adella.ch: Kammerorchester «Amici dell’arte», abgerufen am 26. Januar 2010.
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