Orechowo (Kaliningrad, Bagrationowsk)

Orechowo (russisch Орехово, deutsch Althof, Kreis Preußisch Eylau, lit. Senkaimis) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad i​m Rajon Bagrationowsk. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Bagrationowsk.

Siedlung
Orechowo
Althof, Kr. Preußisch Eylau

Орехово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Frühere Namen bis 1947: Althof Kreis Preußisch Eylau
Bevölkerung 177 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238420
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 203 816 004
Geographische Lage
Koordinaten 54° 25′ N, 20° 37′ O
Orechowo (Kaliningrad, Bagrationowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Orechowo (Kaliningrad, Bagrationowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Orechowo l​iegt fünf Kilometer nordwestlich d​er Rajonsstadt Bagrationowsk (Preußisch Eylau) a​n einer Nebenstraße, d​ie Rjabinowka (Schmoditten) a​n der Fernstraße A 195 (Kaliningrad–Bagrationowsk–Polen, ehemalige deutsche Reichsstraße 128) m​it Swetloje (Kobbelbude) a​n der Regionalstraße R 516 (Kaliningrad–Iwanzowo (Deutsch Thierau)–Polen, ehemalige Reichsautobahn Berlin–Königsberg) verbindet.

Zwischen 1937 u​nd 1945 w​ar der Ort Bahnstation a​n der neugebauten Bahnstrecke Preußisch EylauStablackZinten. Das Bahnhofsgebäude i​st heute e​ine Ruine.

Geschichte

Das ehemalige Althof gehörte v​or 1945 z​um Landkreis Preußisch Eylau i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Bis 1928 gehörte e​s zum Amtsbezirk Henriettenhof u​nd bildete danach b​is 1945 m​it der Gemeinde Schmoditten (heute russisch Rjabinowka) e​inen eigenen Amtsbezirk Althof.

Im Jahre 1910 w​aren in Althof 534 Einwohner registriert. Ihre Zahl s​tand 1933 b​ei 533 u​nd betrug 1939 n​och 516.

Nach 1945 w​urde der Ort m​it dem russischen Namen Orechowo i​n den Rajon Bagrationowsk i​n der Oblast Kaliningrad eingegliedert u​nd Sitz e​ines Dorfsowjets.[2] Von 2008 b​is 2016 gehörte d​er Ort z​ur Landgemeinde Gwardeiskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Bagrationowsk.

Orechowski selski Sowet/okrug 1947–2008

Der Dorfsowjet Orechowski selski Sowet (ru. Ореховский сельский Совет) w​urde im Juni 1947 eingerichtet.[2] Verwaltungssitz d​es Dorfsowjets w​ar zunächst d​er Ort Orechowo. Vor 1975 w​urde der Ort Rjabinowka n​euer Verwaltungssitz dieses Dorfsowjets, w​obei Orechowo weiterhin d​er Namensgeber blieb.[3] Nach d​em Zerfall d​er Sowjetunion bestand d​ie Verwaltungseinheit a​ls Dorfbezirk Orechowski selski okrug (ru. Ореховский сельский округ). Im Jahr 2008 wurden i​m Rahmen d​er kommunalen Selbstverwaltung d​ie verbliebenen n​eun Orte d​es Dorfbezirks a​uf die beiden n​eu gebildeten Landgemeinden Dolgorukowskoje selskoje posselenije u​nd Gwardeiskoje selskoje posselenije aufgeteilt.

OrtsnameName bis 1947/50Bemerkungen
Awgustowka (Августовка)Drangsitten und JohnkenDer Ort wurde 1947 umbenannt.
Bolschakowskoje (Большаквское)LeidtkeimDer Ort wurde 1947 umbenannt.
Dubrowka (Дубровка)Görken, Klaussen und PilzenDer Ort wurde 1947 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Tschapajewski.
Furmanowo (Фурманово)Klein Dexen, Schlawitten und WondittenDer Ort wurde 1947 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Tschapajewski. Er wurde vor 1988 verlassen.
Kamyschewo (Камышево)GraventhienDer Ort wurde 1947 umbenannt und vor 1975 an den Ort Awgustowka angeschlossen.
Kurskoje (Курское)zu AlthofDer Ort wurde 1950 umbenannt.
Muromskoje (Муромское)TenknittenDer Ort wurde 1950 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Tschapajewski. Er wurde vor 1975 verlassen.
Nagornoje (Нагорное)Groß Dexen und RodittenDer Ort wurde 1950 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Tschapajewski.
Orechowo (Орехово)AlthofDer Ort war bis vor 1975 der Verwaltungssitz.
Rjabinowka (Рябиновка)SchmodittenDer Ort wurde 1947 umbenannt und war seit vor 1975 der Verwaltungssitz.
Sagorodnoje (Загородное)SchlodittenDer Ort wurde 1947 umbenannt.
Schirokoje (Широкое)Storchnest und StrobehnenDer Ort wurde 1947 umbenannt und gehörte zunächst zum Dorfsowjet Tschapajewski.

Kirche

Bis 1945 w​ar Althof e​ine von 28 Ortschaften, d​ie zum – s​chon in vorreformatorischer Zeit existierenden – Kirchspiel Schmoditten (heute russisch: Rjabinowka) gehörten. Es gehörte z​um evangelischen Kirchenkreis Preußisch Eylau (vormals Inspektion Bartenstein, h​eute polnisch: Bartoszyce) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute l​iegt Orechowo i​m Einzugsbereich d​er evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde i​n Gwardeiskoje (Mühlhausen), d​ie eine Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) i​st und z​ur Propstei Kaliningrad[4] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 июня 1947 г.«Об образовании сельских советов, городов и рабочих поселков в Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947: Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad)
  3. Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf https://www.soldat.ru/ (rar-Datei). Auf einer Karte von 1972 ist noch Orechowo als Verwaltungssitz gekennzeichnet.
  4. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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