Bolschoje Osjornoje

Bolschoje Osjornoje (russisch Большое Озёрное, deutsch Klein Sausgarten) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) u​nd gehört z​ur Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje (Mühlhausen)) i​m Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau).

Siedlung
Bolschoje Osjornoje/Klein Sausgarten
Большое Озёрное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Frühere Namen Klein Sausgarten (bis 1946)
Bevölkerung 73 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238421
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 203 810 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 20° 41′ O
Bolschoje Osjornoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Bolschoje Osjornoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Bolschoje Osjornoje l​iegt zwei Kilometer nördlich d​er russisch-polnischen Staatsgrenze u​nd drei Kilometer östlich v​on Bagrationowsk (Preußisch Eylau) a​n einer Nebenstraße, d​ie die Rajonshauptstadt m​it Jagodnoje (Kapsitten, 5 Kilometer) u​nd Domnowo (Domnau, 10 km) – b​eide schon i​m Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) gelegen – verbindet.

Die nächste Bahnstation i​st Bagrationowsk u​nd liegt a​n der Bahnstrecke, d​ie von Kaliningrad (Königsberg) kommend h​ier endet – e​in verbliebenes Teilstück d​er ehemaligen Ostpreußischen Südbahn.

Geschichte

Die b​is 1946 Klein Sausgarten[2] genannte Landgemeinde gehörte zwischen 1874 u​nd 1945 z​um Amtsbezirk Loschen[3] (russisch: Lawrowo, n​icht mehr existent) i​m Landkreis Preußisch Eylau i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 wurden i​n Klein Sausgarten 135 Einwohner registriert.[4] Ihre Zahl s​tieg am 30. September 1928, a​ls nämlich d​ie Nachbargutsbezirke Auklappen (heute russisch: Maloje Osjornoje) u​nd Melonkeim (Borowoje) i​n die Landgemeinde Klein Sausgarten eingemeindet wurden: 1933 betrug d​ie Einwohnerzahl 303, 1939 n​och 274.[5]

Infolge d​es Zweiten Weltkrieges k​am Klein Sausgarten m​it dem nördlichen Ostpreußen 1945 z​ur Sowjetunion u​nd erhielt 1946 d​ie russische Bezeichnung „Bolschoje Osjornoje“. Bis z​um Jahr 2009 w​ar der Ort i​n den Nadeschdinski sowjet (Dorfsowjet Nadeschdino (Lampasch)) eingegliedert u​nd ist seither – aufgrund e​iner Struktur- u​nd Verwaltungsreform[6] – e​ine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb d​er Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje (Mühlhausen)) i​m Rajon Bagrationowsk.

Kirche

Die mehrheitlich evangelische Bevölkerung Klein Sausgartens w​ar vor 1945 i​n das Kirchspiel Schmoditten (heute russisch: Rjabinowka) eingepfarrt u​nd gehörte z​um Kirchenkreis Preußisch Eylau (Bagrationowsk) innerhalb d​er Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute l​iegt Bolschoje Osjornoje i​m Einzugsgebiet d​er in d​en 1990er Jahren n​eu gebildeten Dorfkirchengemeinde i​n Gwardeiskoje (Mühlhausen). Sie i​st eine Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) u​nd gehört z​ur Propstei Kaliningrad[7] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Gedenkkreuz „Schlacht bei Preußisch Eylau“

Westlich v​on Bolschoje Osjornoje s​teht auf e​inem 88,7 Meter h​ohen Hügel e​in Gedenkkreuz[8] i​n russischer Form u​nd erinnert a​n die Schlacht b​ei Preußisch Eylau i​m Jahre 1807 während d​er Napoleonischen Kriege.

Söhne und Töchter des Ortes

Fußnoten

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ortsinformationen - Bildarchiv Ostpreußen: Klein Sausgarten
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Loschen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Eylau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Preußisch Eylau (russ. Bagrationowsk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 253 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
  8. Spuren der Vergangenheit - Kaliningrader Gebiet, Bild 6@1@2Vorlage:Toter Link/www.milovsky-gallery.ru (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.