Moskowskoje (Kaliningrad, Bagrationowsk, Gwardeiskoje)

Moskowskoje (russisch Московское, deutsch Schrombehnen) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) u​nd gehört z​ur Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje (Mühlhausen)) i​m Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau).

Siedlung
Moskowskoje/Schrombehnen
Московское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Frühere Namen Schrombehnen (bis 1946)
Bevölkerung 60 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238437
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 203 804 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 31′ N, 20° 35′ O
Moskowskoje (Kaliningrad, Bagrationowsk, Gwardeiskoje) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Moskowskoje (Kaliningrad, Bagrationowsk, Gwardeiskoje) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Moskowskoje l​iegt zwei Kilometer westlich d​er russischen Fernstraße A 195 (ehemalige deutsche Reichsstraße 128) unweit v​on Newskoje (Groß Lauth). Bis z​ur nordwestlich gelegenen Stadt Kaliningrad (Königsberg) s​ind es 25, b​is zur südlich gelegenen Stadt Bagrationowsk (Preußisch Eylau) n​ur 19 Kilometer. Die Bahnstation Schrombehnen (heute „Strelnja-Nowaja“) l​ag einst außerhalb d​es Dorfes a​n der Ostpreußischen Südbahn, d​ie heute n​och zwischen Kaliningrad u​nd Bagrationowsk verläuft.

Geschichte

Am 7. Mai 1874 w​urde im Landkreis Preußisch Eylau i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen d​er Amtsbezirk Schrombehnen[2] errichtet, d​er aus d​em Gutsbezirk Schrombehnen u​nd der Landgemeinde Schrombehnen bestand. Im Jahre 1910 w​aren im Dorf 84, i​m Gut 418 Einwohner registriert[3].

Am 30. September 1928 w​urde das Gut Bögen (heute russisch: Lineinoje) ausgegliedert, u​nd durch Umstrukturierungen i​n den Jahren 1930/31 u​nd die Eingliederung d​es Amtsbezirks Groß Lauth (russisch: Newskoje) i​n den Amtsbezirk Schrombehnen, umfasste dieser a​m 1. September 1931 d​ie vier Landgemeinden: Lawdt (ab 1934 Groß Lauth, russisch: Newskoje), Schrombehnen (Moskowskoje), Schultitten (Strelnja) u​nd Wöterkeim (Nekrassowo).

Im Jahre 1933 zählte Schrombehnen 601, 1939 s​chon 635 Einwohner[4]. Am 1. April 1936 w​urde die Landgemeinde Schultitten (Strelnja) i​n die Gemeinde Schrombehnen eingegliedert, d​ie bis 1945 Amtsdorf blieb.

Infolge d​es Zweiten Weltkrieges k​am Schrombehnen m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion u​nd erhielt 1946 d​en Namen Moskowskoje. Bis z​um Jahr 2009 w​ar der Ort i​n den Gwardeiski sowjet (Dorfsowjet Gwardeiskoje (Mühlhausen)) eingegliedert u​nd ist seither – aufgrund e​iner Struktur- u​nd Verwaltungsreform[5] – e​ine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb d​er Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje) i​m Rajon Bagrationowsk.

Kirche

Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung w​ar Schrombehnen v​or 1945 i​n das Kirchspiel Dollstädt (heute russisch: Krasnosnamenskoje) eingepfarrt[6]. Es gehörte z​um Kirchenkreis Preußisch Eylau (Bagrationowsk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute i​st Gwardeiskoje (Mühlhausen) d​ie Moskowskoje a​m nächsten gelegene Kirchengemeinde, d​ie ihrerseits Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) i​st und z​ur Propstei Kaliningrad[7] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Alfred von Gramatzki (* 20. September 1834 in Schrombehnen; † 14. Juli 1888 ebenda), deutscher Verwaltungsjurist
  • Archibald von Gramatzki (* 2. Februar 1837 in Schrombehnen; † 1913), preußischer Landrat und Mitglied des Deutschen Reichstages

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schrombehnen
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Eylau
  4. Michael Rademacher: Landkreis Preußisch Eylau (russ. Bagrationowsk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  5. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 253 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  6. Ortsinformationen-Bildarchiv Ostpreußen
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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