Naundorf (Sachsen)
Naundorf ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Nordsachsen | |
Höhe: | 139 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,93 km2 | |
Einwohner: | 2224 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 04769, 04758 (Hof) | |
Vorwahlen: | 03435, 034362, 035268 | |
Kfz-Kennzeichen: | TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO | |
Gemeindeschlüssel: | 14 7 30 210 | |
Gemeindegliederung: | 15 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Dorfplatz 3 04769 Hof | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Cathleen Kramm (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Naundorf im Landkreis Nordsachsen | ||
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde liegt südlich von Oschatz und südöstlich des Collmberges am Flüsschen Döllnitz. Die Nachbarstädte sind Oschatz (4 km), Riesa (15 km) und Mügeln (5 km). Die Bundesstraße 6 verläuft nördlich und die Bundesstraße 169 östlich des Gemeindegebietes.
Ortsteile
Geschichte
Naundorf wurde im Jahre 1241 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend hatte wie viele andere auch im Dreißigjährigen Krieg zu leiden. Eine Urkunde aus dem Jahre 1656 vermerkt, dass im Jahr 1637 das ganze Dörflein Zöschau durch die Soldaten eingeäschert wurde und dazu die Einwohner durch den Würgeengel, die Pest, geschlagen worden sind, so dass alles zur Einöde ward.
Der Ortsteil Casabra war 1665–1666 von Hexenverfolgung betroffen. Georg Pfütze, alt und schwach, geriet unter dem Vorwurf des abergläubisches Kurierens in einen Hexenprozess. Die Verurteilung zur ewigen Landesverweisung wurde umgewandelt in Einsatz beim Festungsbau in Dresden.[2]
1935 wurde auf dem Gebiet des ehemaligen Rittergutes Hof-Raitzen durch die Sächsische Bauernsiedlung GmbH das erste sächsische Neubauerndorf in der Zeit des Nationalsozialismus geschaffen und auf den Namen Haage getauft.
Sehenswürdigkeiten
- barocke Kirche Naundorf, von 1742 bis 1744 erbaut
- Kirche Hohenwussen, um 1500 erbaut, Teile schon älter
- romanische Kirche von Zöschau, um 1150 erbaut
- Kirche Limbach, um 1460 erbaut, mit gotischem Grundriss
- frühbarocke Kirche in Hof, am 23. Juli 1699 eingeweiht
- Kirche St. Katharinen in Naundorf
- Kirche in Hohenwussen
- Kirche in Hof
Politik
Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Freie Wählergemeinschaft Naundorf (FWGN): 10 Sitze
- CDU: 2 Sitze
- Freie Wählergemeinschaft Jahnatal (FWGJ): 2 Sitze
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich August von Zinzendorf (1733–1804), sächsischer Staatsmann
- Bernhard von der Planitz (1828–1907), Rittergutsbesitzer in Naundorf, Abgeordneter im Sächsischen Landtag
- Anna Löhn-Siegel (1830–1902), Frauenrechtlerin, Schriftstellerin und Königliche Hofschauspielerin
- Artur Kühn (1883–1944), Schlosser, Kunstschmied und Unternehmer
- Heinz Zickler (* 1920), Trompeter, Organist, Kantor, Musikpädagoge und Komponist
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bundesstraße B 6 befindet sich etwa 5 Kilometer entfernt. Naundorf hat einen Bahnhof an der Döllnitzbahn.
Literatur
- Cornelius Gurlitt: Naundorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 28. Heft: Amtshauptmannschaft Oschatz (II. Teil). C. C. Meinhold, Dresden 1905, S. 197.
- Helmuth Gröger: Schloss Naundorf bei Oschatz. In: Burgen und Schlösser in Sachsen, Verlag Heimatwerk Sachsen, 1940, S. 102
Weblinks
- Naundorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Webpräsenz der Gemeinde Naundorf, abgerufen am 16. März 2015.
- Webpräsenz der ev.-luth. Kirchengemeinde Naundorf mit ausführlicher Geschichte ihrer fünf Kirchengebäude
Einzelnachweise
- Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 554f.
- Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014