Liebschützberg
Liebschützberg ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Nordsachsen | |
Höhe: | 140 m ü. NHN | |
Fläche: | 68,67 km2 | |
Einwohner: | 2958 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 43 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04758 | |
Vorwahl: | 03435 | |
Kfz-Kennzeichen: | TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO | |
Gemeindeschlüssel: | 14 7 30 170 | |
Gemeindegliederung: | 17 Ortschaften | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Straße der Jugend 5 04758 Liebschützberg OT Borna | |
Website: | ||
Bürgermeister: | David Schmidt (CDU) | |
Lage der Gemeinde Liebschützberg im Landkreis Nordsachsen | ||
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde liegt in der Niederung der Döllnitz westlich der Elbe und südlich der Dahlener Heide. Die Nachbarstädte sind Oschatz (5 km), Dahlen (15 km) und Riesa (15 km). Die Bundesstraße 6 verläuft südlich und die Bundesstraße 182 östlich der Gemeinde. Die B 6 und die Bahnstrecke Dresden–Leipzig sind über Oschatz zu erreichen.
Geschichte
Die Gegend um Liebschützberg war bereits zur Jungsteinzeit besiedelt, davon zeugen einige Funde in der Gegend. Nach der Völkerwanderung, etwa ab dem 6. Jahrhundert, ließen sich hier die slawischen Daleminzier nieder. Die einzelnen Ortsteile der Gemeinde sind deshalb meist slawischen Ursprunges. Um ihre Siedlungen zu verteidigen legten sie in den sumpfigen Niederungen der Döllnitz bei Canitz und Borna Wasserburgen an.
Der ostfränkische König Heinrich I. besiegte sie in den Jahren 927 und 929 und brachte erste fränkische Siedler ins Land. Das Gebiet wurde dann dem Markgrafen von Meißen unterstellt. Der Ort Borna wird am 2. August 1185 in einer Urkunde des Markgrafen Otto von Meißen erstmals erwähnt. Im 13. Jahrhundert herrschten mehrfach größere Hungersnöte und ab dem 14. Jahrhundert traten hier auch Pestepidemien auf. Im 15. Jahrhundert richteten die Hussitenkriege in der Gegend um Oschatz große Verwüstungen an und auch der Dreißigjährige Krieg fordert einige Opfer, so wird das Schloss in Borna völlig zerstört. Wesentliche Bedeutung für die Gegend hatte im Mittelalter die von Halle über Dresden nach Polen führende Handelsstraße, die „Hohe Straße“ (alte Salzstraße).
Bei der Gemeindereform am 1. Januar 1994 schlossen sich die Gemeinden Gaunitz, Wellerswalde (mit Leisnitz) und Laas (mit Klötitz, Leckwitz und Sahlassan) zur Gemeinde Liebschützberg zusammen.[2] Am 1. Januar 1997 kam noch die Gemeinde Borna hinzu.[3]
Gedenkstätten
Auf dem Friedhof des Ortsteiles Ganzig befindet sich eine Grabstätte für zehn polnische und ukrainische Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und am 30. April 1945 von Soldaten einer Wehrmachtseinheit im Dorf erschossen wurden.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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Datenquelle ab 1990: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 1 3. Oktober
Politik
Gemeinderat
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Partnergemeinde
- Gailingen am Hochrhein (Baden-Württemberg)
Sehenswürdigkeiten
→ siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Liebschützberg
- Dorfkirche Borna
- Schloss Borna, im Jahr 1877 im Historismusstil umgebaut
- Liebschützer Höhenzug mit Bockwindmühle
- Zaußwitzer Turmwindmühle, von 1799
- Kirche Ganzig
Persönlichkeiten
- Carl Gottlob Abela (1803–1841), Musiker, geboren in Borna
- Wilhelm Kopp (1882–1963), Konteradmiral im Zweiten Weltkrieg, geboren in Wellerswalde
Literatur
- Hartmut Conrad: Familien in Ganzig (Landkreis Nordsachsen) 1543 bis 1800. Leipzig: Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung 2011 (= Mitteldeutsche Ortsfamilienbücher der AMF 61)
Weblinks
- Liebschützberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Website der Gemeinde Liebschützberg
- Ortsteil Wellerswalde
- Schloss Borna
Einzelnachweise
- Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
- Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019